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Tradition„Liichte goen“ ist auch in der Pandemie erlaubt – aber bitte mit Maske, Abstand und in kleinen Gruppen

Tradition / „Liichte goen“ ist auch in der Pandemie erlaubt – aber bitte mit Maske, Abstand und in kleinen Gruppen
Ein normaler „Liichtmëssdag“ wie auf diesem Foto von 2017 wird es in diesem Jahr nicht geben Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Das Coronavirus stellt in Luxemburg wieder so einige Traditionen auf den Kopf. Auch der „Liichtmëssdag“ bleibt da nicht verschont. Trotz Pandemie dürfen die Kinder das Lichterfest feiern und „Léiwer Härgottsblieschen“ singen. Nur sollten Eltern 2021 darauf achten, die Hygieneregeln zu respektieren. 

„Léiwer Härgottsblieschen, gitt ons Speck an Ierbessen. Ee Pond, zwee Pond. Dat anert Joer da gitt der gesond, da gitt der gesond“, so klingt es normalerweise am „Liichtmëssdag“ durch die Straßen und Gassen in Luxemburg. So einige werden das Ende der ersten Strophe in diesem Jahr besonders gerne hören. Doch die Tradition, bei der die Kinder durch die Nachbarschaft ziehen, das Lied zum Besten geben und so viele Leckereien wie möglich einkassieren, ist, wie so vieles andere, in Pandemiezeiten alles andere als „normal“.

Verboten sei das „Liichtegoen“ nicht. Das betont sowohl das Bildungsministerium in einem Schreiben an die Schulen sowie Gesundheitsministerin Paulette Lenert im RTL-Interview. Doch Eltern sollen darauf achten, dass die Kinder sich beim Umherziehen mit ihren Lampions an die Hygieneregeln halten. Also Abstandhalten, Maske tragen und regelmäßig Hände desinfizieren gehören zum „Liichtmëssdag“ 2021 mit dazu. Außerdem sollen die Gruppen so klein wie möglich sein, damit nicht zu viele Kontakte entstehen. 

„Liichten“ per Video

Einige Gemeinden haben ihre Bewohner dazu aufgefordert, wenn möglich nur vor der eigenen Haustür zu „liichten“. Die Elternvereinigung Strassen zum Beispiel bietet an, dass die Eltern dies dann filmen und die Aufzeichnung auf der Homepage der Organisation in der kommenden Woche hochladen könnten. Unter allen Einsendungen würde man dann fünf Tüten mit Naschereien verlosen und man schenke jedem Kind zum Lichterfest gemeinsam mit der Gemeinde eine kleine Leckerei. 

In Esch ist keine besondere Aktion geplant, heißt es auf Nachfrage des Tageblatt. Ob man „liichten“ gehe, liege im Ermessen der Eltern. Auch in den anderen beiden Südmetropolen Differdingen und Düdelingen sind keine besonderen Aktionen geplant. Die Gemeinde Differdingen werde aber eine Mitteilung herausgeben, in der man die Leute auffordert, sich nicht mit zu vielen Personen zu treffen, eben wegen der aktuellen Pandemie. 

Eltern sollten aber nicht nur auf die Hygieneregeln, sondern auch auf die Verkehrssicherheit achten. Die „Sécurité routière“ rät dazu, beim „Liichtegoen“ stets auf dem Bürgersteig zu gehen und Straßen möglichst nur an gesicherten Stellen zu überqueren. Da es im Februar immer noch früh dunkel wird, sollten Kinder und Erwachsene gut sichtbar gekleidet sein, zusätzlich zu den leuchtenden Lampions. Auch zusätzliche reflektierende Plaketten wie Blinkis oder Sicherheitswesten tragen dazu bei, dass Autofahrer einen rechtzeitig bemerken. 

Bräuche im Wandel der Zeit

„Liichtmëssdag“ gehört zu den ältesten Traditionen überhaupt im Großherzogtum. Wie so viele andere Feste hat auch dieses einen heidnischen Ursprung, der bis ins vorchristliche Zeitalter zurückreicht. Ausgangspunkt war das keltische Fest des „Imbolc“, mit dem am 1. Februar die Göttin Brigid geehrt werden sollte. Mit Fackeln zogen die Kelten damals über Wiesen und Felder, um die Göttin zu bitten, den Boden zu bereinigen und fruchtbar zu gestalten.

Im fünften Jahrhundert dann wurde dieser Ritus durch das „Lutefest“ ersetzt, das an jene Passage in der Bibel erinnert, laut der das Kind Jesu an einem 2. Februar – 40 Tage nach seiner Geburt – im Tempel präsentiert wurde. Nach altjüdischem Brauch war es damals Usus, dass eine Mutter 40 Tage nach der Geburt des erstgeborenen Sohnes im Tempel ein Reinigungsopfer darbringen musste. Gemäß dem Gesetz sollen eigentlich ein junger Schafbock und ein Vogel geopfert werden. Doch wenn sich die Mutter keinen Schafbock leisten konnte, reichten – wie in Marias Fall – auch zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben als Opfer aus.

Heute wird das Fest mit der Person des Heiligen Blasius in Verbindung gebracht, der am 3. Februar geehrt wird. Blasius war einer der 14 heiligen Nothelfer, der nicht nur das Vieh schützte, sondern auch gegen Halsschmerzen, Geschwüre und Pest half. So soll Blasius im 4. Jahrhundert während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben gerettet haben. Aus dieser Erzählung ist der Blasiussegen entwachsen, den die Kirche zum Schutz gegen Halskrankheiten erteilt.

Erst gegen Ende des 10. Jahrhunderts soll dann der Brauch entstanden sein, Kreuze zu segnen und Lichterprozessionen zu veranstalten, um den Winter zu vertreiben und die Menschen aufs Frühjahr einzustimmen.

Kloos
2. Februar 2021 - 21.56

@ trotinette josy

"Da gi mer emol fir ee Joer nët liichten! Dowéinst behält bestëmmt kee Kand e Schock oder en Trauma fir de Rescht vu sengem Liewen. Déi Meescht kënnen d’Lidd souwisou nët."

Ee Gléck. Wann een hautdesdaags séngt:

"Looss déi al Leit stierwen, looss déi jonk Leit liewen"

dann ass een direkt e Covidiot an Impfgéigner.?

Mamm
2. Februar 2021 - 16.24

Eng superclever vum Meisch: 1 Kand alleng !!! Liichte loossen. Dat well doudsecher kee Kand e keng Elteren! In the street alone, owes an der däischtert...!!!???

Bomi
2. Februar 2021 - 14.28

@ josy. Stemmt. Si halen direkt Tut op a wellen am léiwsten nemme suen, ouni sangen.

Papp
2. Februar 2021 - 14.26

De Meisch huet guer neischt ze soen. Liichten ass eng privat Freizeit. Net scolaire!

Realist
2. Februar 2021 - 13.10

De Risikopatient huet recht. Näischt géint Traditiounen, awer bei einger Pandemie gëtt et nun emol Prioritéiten. Een eenzegt infizéiert Kand schleeft de Virus vun Diir zu Diir a stécht och nach de ganze Grupp un, ouni sech dees iwwerhaapt bewosst ze sinn.

trotinette josy
2. Februar 2021 - 12.15

Da gi mer emol fir ee Joer nët liichten! Dowéinst behält bestëmmt kee Kand e Schock oder en Trauma fir de Rescht vu sengem Liewen. Déi Meescht kënnen d'Lidd souwisou nët.

Vulnerabel
2. Februar 2021 - 11.46

Haha. Wir sollen kontakte vermeiden...dixit lenert. Grölende kinder mit feuchten unnützen masken und quatschende eltern auf den haustüren, die evt. Vulnerable leute infizieren und auf die intensivstation befördern, ist das schutz ver vulnerabelen??? Eltern haften für ihre kinder

Ensate Risikopatient
2. Februar 2021 - 11.22

Evt positiv kanner schléfen de virus vun dir zu dir. Bei vulnerabel leit, cofinés, di mol hir égen kanner an enkel net gesinn. Dovun ofgesinn ass besuch max 2 leit aus 1 stot. Also 2 kanner geschwester. Sangen huet nach méi aérosols wi schwätzen, 2m. Da ginn zuelen an 2 wochen rem rop! Erst recht an résidencen an heemer...
De meisch mecht den tracing, obschon liichten privat ass ennert resposabilité vun elteren.

Romain Juni
2. Februar 2021 - 11.12

Traditionen und Religionen fördern die Verbreitung der Viren.Das sieht man in Israel besonders bei den ewig gestrigen Religiösen!Da kommt die Impfung auch nicht zum erwünschten Ziel!