Samstag1. November 2025

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PetingenLebensgeschichten aus dem Zweiten Weltkrieg: Die Wanderausstellung „50 Faces – 50 Stories“

Petingen / Lebensgeschichten aus dem Zweiten Weltkrieg: Die Wanderausstellung „50 Faces – 50 Stories“
Die Wanderausstellung befindet sich zurzeit im Eingangsbereich des Lycée Mathias Adam in Petingen Foto: Editpress/Carlo Catena

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Im Lycée Mathias Adam in Petingen fand am Dienstagnachmittag die Vorstellung der Wanderausstellung „50 Faces – 50 Stories“ statt. 50 Biografien, anhand derer die Geschichte des Zweiten Weltkrieges beleuchtet wird.

Das Projekt „50 Faces – 50 Stories“, das vom „Musée national d’histoire militaire“ (MNHM), dem „Musée national de la Résistance et des droits humains“ (MNRDH) und dem „Zentrum fir politisch Bildung“ (ZpB) entwickelt wurde, bringt verschiedene Themen der Geschichte und Erinnerungen des Zweiten Weltkrieges ans Licht. 50 Lebensgeschichten erzählen, mit Fotos und Text versehen, die schrecklichen Ereignisse der Jahre 1940 bis 1945 und übermitteln verschiedenste Perspektiven des Weltkrieges.

Die Wanderausstellung in deutscher Sprache ist zurzeit im Eingangsbereich des Lycée Mathias Adam in Petingen zu sehen. Auf jeder Tafel der Ausstellung befindet sich ein QR-Code, der die Besucher zur erweiterten Biografie der jeweiligen Zeitzeugen weiterleitet. Darunter Albert Wehrer, Charlotte de Nassau, Catherine Kinnen-Schmit, Yvonne Useldinger, Horst Hennig, Fritz Hartmann (SS- und NSDAP-Mitglied, Leiter des Standgerichts in Luxemburg und später an die Ostfront versetzt), Hyman Josefson (5. US-Panzerdivision in der Normandie und Beteiligung an der Befreiung Frankreichs) oder Joseph Stephany.

Noch drei überlebende Zeitzeugen

Von den 50 Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges leben heute noch Victor Monnertz, Marcel Goniva und Marie Bonichaux. Letztere, in Niederkorn geboren, wollte sich der Streikbewegung von 1942 anschließen, ihr Vorgesetzter hielt sie davon ab, machte dann ihren Reichsarbeiterdienst in Thüringen, wurde 1945 von den Amerikanern befreit und trat ihre Rückkehr über Belgien nach Luxemburg an. Andere dagegen landeten wegen ihres Aufstands gegen die Gestapo und die NSDAP in Konzentrationslagern wie Natzweiler-Struthof, Hinzert, Dachau oder Ravensbrück.

Marc Schoentgen, Direktor vom „Zentrum fir politisch Bildung“, dankte den Autoren Jérôme Courtoy, Elisabeth Hoffmann, André Marques, Kathrin Meß, Benoît Niedercorn, Ken Nilles, Frank Schroeder, Philippe Victor und Josiane Weber für ihre Teilnahme am Projekt. „Dies ist nach Junglinster und Diekirch die zweite Etappe. Die Expo hat zum Ziel, Erwachsene und vor allem Jugendliche anzusprechen“, so Schoentgen. Frank Rockenbrod vom MNHM ging auf die Entstehung des Projekts ein und stellte den Katalog dazu vor. „Die Stärke der Ausstellung ist die Vielfältigkeit der Charaktere“, so der Autor Frank Schroeder. Vor dem Ehrenwein gab Jérôme Courtoy noch zusätzliche Erklärungen zu einigen Zeitzeugen.

Die Ausstellung wird verfügbar sein für Institutionen und Schulen, die den Zweiten Weltkrieg thematisieren wollen. „50 Faces – 50 Stories“ ist auch unter www.50faces.lu einsehbar. Der Katalog ist unter der ISBN 978-99959-0-8195 zum Preis von 19,90 Euro erhältlich.

 Foto: Carlo Catena