Ein Tiefdruckgebiet über Estland sorgt aktuell auf seiner Rückseite weiterhin für den Zustrom kühler und feuchter Meeresluft nach Luxemburg. Dieser Einfluss bleibt zunächst bestehen, da sich das Tief rückläufig entwickelt und am kommenden Wochenende voraussichtlich über Ostdeutschland liegt. Parallel dazu beginnt sich ein Hoch von den Azoren in Richtung Skandinavien auszubreiten. Zur gleichen Zeit bildet sich über dem Nordosten der iberischen Halbinsel und dem Südwesten Frankreichs ein Tief, das ebenfalls zu unserem Strömungsbild beitragen wird. Zwischen diesen Drucksystemen entsteht über West- und Mitteleuropa eine Konstellation, die zunehmend wärmere Luftmassen in unsere Richtung lenkt.
Wetterverlauf bis Donnerstag: Schrittweiser Temperaturanstieg
Der Montag startete kühl und meist unter 20 Grad, doch die Wetterlage verändert sich nun schrittweise. Der Dienstag bleibt zunächst noch wechselhaft mit einzelnen Schauern, vor allem am Vormittag. Am Mittwoch sind dann 19 bis 21 Grad möglich, bei einem Mix aus Sonne und Wolken. Ab Donnerstag wird es zunehmend freundlicher: Viel Sonnenschein und nur harmlose Wolken bestimmen das Bild. Die Temperaturen steigen dabei auf 21 bis 25 Grad an, am Freitag ähnlich.
Zum Wochenende hin deuten die Wettermodelle eine weitere Erwärmung an – allerdings mit Unsicherheiten in der genauen Ausprägung. Das europäische Wettermodell ECMWF sieht Höchstwerte zwischen 24 und 28 Grad für Samstag und Sonntag. Das US-Modell GFS ist optimistischer und lässt sogar Temperaturen um 30 Grad zu. Ob diese erreicht werden, hängt maßgeblich davon ab, wie stark sich das Hoch durchsetzen kann und ob sich die wärmeren Luftmassen ungehindert nach Luxemburg ausbreiten können. Das angesprochene, rückläufige Tief könnte nämlich, je nach Position, zu einer Einschränkung der Temperaturen führen. Inwiefern das der Fall sein wird, ist momentan aber schwer einzuschätzen.
Mittelfrist-Ausblick: Hitzepotenzial bleibt – aber weniger deutlich
In den vergangenen mittelfristigen Wetteraussichten deuteten die Modelle noch auf ein recht klares Hitzesignal rund um den 14. Juli hin. Mittlerweile zeigt sich, dass sich dieses Szenario etwas abgeschwächt hat: Die Hitzeoptionen bestehen zwar weiterhin, sind aber weniger ausgeprägt und basieren eher auf einem sehr wechselhaften Bild: Das europäische Modell berechnet für die nächste Woche Tiefdruckeinfluss entweder sehr nah an uns oder direkt über uns, wodurch sich die höheren Temperaturen von 30°C und darüber nur kurzzeitig bei uns blicken lassen könnten.
Das amerikanische Modell sieht die Tiefdruckgebiete meist über Großbritannien: Dadurch, dass wir durch diese Lösung auf die „Vorderseite“ und somit in den „Warmsektor“ der Tiefs geraten würden, könnte die Wärme (gar Hitze) intensiver werden. Trotzdem ändere dies nichts daran, dass die hohen Temperaturen nur temporär wären: Die nächste Kaltfront steht stets in ihren Startlöchern und birgt die Wahrscheinlichkeit von Schauern und Gewittern.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können