25. November 2025 - 15.20 Uhr
Akt.: 25. November 2025 - 15.41 Uhr
Bio bei RestopolisLandwirtschaftskammer: Rundumschlag des Mouvéco zeuge von „schlechtem Stil“
Nachdem das „Mouvement écologique“ vergangene Woche Donnerstag eine Priorisierung von Bio-Produkten beim Einkauf von Lebensmitteln durch Restopolis gefordert hatte, musste der Interessenverein so einige Kritik einstecken. Nicht etwa, weil im Rahmen des Supply4Future-Projekts eine progressive Umstellung auf Bio nicht lobenswert wäre, sondern weil der „Mouvéco“ Bio-Lebensmittel aus dem Ausland lokalen Produkten aus konventionellem Anbau vorziehen würde. Der „Mouvéco“ meinte zudem, dass eine Priorisierung von Bio-Produkten einheimische Landwirte dazu bewegen könnte, ihre Produktion entsprechend umzustellen.
Am Dienstag meldete sich nun die Landwirtschaftskammer zu Wort. Das Supply4Future-Projekt zeichne sich unter anderem dadurch aus, dass Preise nicht als einziges Auswahlkriterium für Lebensmittel fungieren. Demnach sei das Projekt auch für die Luxemburger Landwirtschaft mit ihren tendenziell höheren Produktionskosten von großer Bedeutung.
Das Projekt habe „nachweisliche Schwachstellen“ und es bedürfe einiger Anpassungen. Darüber hinaus ist die Förderung der Bio-Landwirtschaft „ein legitimes politisches Ziel“, findet die Landwirtschaftskammer – doch der „Rundumschlag gegen die konventionelle Landwirtschaft“ des „Mouvéco“, der „gezielt auf die Spaltung des landwirtschaftlichen Sektors setzt, ist einfach nur schlechter Stil“. Ein Dialog auf Augenhöhe sei notwendig, um bestehende Probleme zu analysieren und gemeinsam Lösungen zu finden – mit Polemik erreiche man hingegen das Gegenteil, kritisiert die Landwirtschaftskammer.
Zuvor hatte sich auch schon Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (CSV) zu der Forderung des „Mouvement écologique“ geäußert. Für sie habe die Förderung der einheimischen Landwirtschaft Vorrang – selbst dann, wenn importierte Bioprodukte günstiger wären.
Der „Fräie Lëtzebuerger Bauereverband“ (FLB) meinte am Freitag wiederum, dass die Reduzierung negativer Umweltauswirkungen sowie die Sicherstellung hochwertiger Lebensmittel bereits heute fester Bestandteil der Luxemburger Landwirtschaft seien. Die traditionellen Denkschemata zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft müssten überwunden werden, da eine umweltfreundliche Lebensmittelproduktion keineswegs ausschließlich der biologischen Landwirtschaft vorbehalten sei. (WiR)
De Maart
Die Benutzung (im Idealfall regional, d.h. in Luxemburg oder Grossregion) erzeugten Bioprodukte ist in jedem Fall vorzuziehen und zwar für alle Menschen, im konkreten Fall jedoch umso mehr, schliesslich geht es um die Gesundheit unserer Jugend.
Dass die Denkschemata zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft überwunden werden müssten ist blanker Hohn, die Landwirtschaftskammer macht sich durch diese unqualifizierte, ja parteiische Aussage völlig unglaubwürdig, ja lächerlich! Auch der Laie erkennt z.B. problemlos die massive Verwendung des wohl krebserregenden Glyphosat in der konventionellen Landwirtschaft, alleine dies, Grund genug deren Produkte möglichst zu meiden. Darüber hinaus gibt es eine Unmenge Argumenten vom Tierwohl bis zur Überdüngung und Einsatz von Antibiotika, welche gegen die konventionelle Landwirtschaft sprechen.
Die Politik wäre im Interesse der Menschen gut beraten die biologische Lebensmittelerzeugung endlich konsequent zu fördern, echte Anreize zur Umstellung auf Bio zu schaffen, und die Förderung der konventionellen Betriebe schrittweise zurückzuwickeln. Eine weitere Förderung der Glyphosat-Landwirtschaft ist unverantwortlich, dient nur der Gewinnmaximierung der Pestizidindustrie und ist tödlich für die Menschen..