Dienstag21. Oktober 2025

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TischtennisLandesmeisterschaft: Glod dreht spektakuläres Finale

Tischtennis / Landesmeisterschaft: Glod dreht spektakuläres Finale
Eric Glod erkämpfte sich mit viel Willenskraft seinen fünften Meistertitel Fotos: Editpress/Luis Mangorrinha

In Abwesenheit von Maël Van Dessel (Hostert/Folschette), der sich den Landesmeistertitel im vergangenen Jahr zum ersten Mal geholt hatte, konnte sich Eric Glod (Wintger) zum fünften Mal ins Palmarès eintragen. Im hochklassigen und spannendsten Finale der letzten Jahre setzte er sich mit 4:3 Sätzen gegen Mitfavorit Luka Mladenovic (Berburg) durch.

Im Viertelfinale traf Mladenovic zunächst auf Gene Wantz. Dieser hatte einen schweren Stand gegen den Materialspieler. Mit einer konzentrierten Leistung qualifizierte der Spieler des TTC Zugbrücke Grenzau ohne Satzverlust für die Runde der letzten Vier. Dort bekam er es mit Evgheni Dadechin zu tun, der sich mit 4:2 gegen Jim Cloos durchsetzen konnte: Nach Verlust der drei ersten Sätze konnte Letzterer die beiden nächsten Durchgänge zu seinen Gunsten entscheiden. Dadechin konnte anschließend jedoch durchatmen, nachdem er den ersten Matchball des umkämpften letzten Satzes verwandelt hatte.

In der dritten Begegnung gewann Tom Scholtes den ersten Satz überraschend mit 11:9 gegen Eric Glod. Der Spieler des DT Berburg lieferte dem Favoriten auch in der Folge eine Partie auf Augenhöhe mit einer ganzen Reihe von spektakulären Ballwechseln. Nach dem Satzausgleich fand der vierfache Landesmeister immer besser zu seinem Spiel und qualifizierte sich mit 4:1 für die Vorschlussrunde. Dort traf er auf Irfan Cekic, der sich in einem wahren Krimi gegen Jugendnationalspieler Loris Stephany durchsetzen konnte: Der gebürtige Montenegriner lag zunächst mit 2:1 Sätzen vorn. Als Stephany danach mit 3:2 in Führung ging, kämpfte sich der Routinier in den siebten Satz. Auch dieser sollte in die Verlängerung gehen. Beim Stand von 13:12 hatte der Youngster Matchball, konnte diesen allerdings nicht verwandeln. Kurz darauf packte Cekic seine dritte Chance beim Schopf und zog mit 15:13 ins Halbfinale ein.

Topduell im Finale

Zum zweiten Mal nach 2022 standen sich Luka Mladenovic und Evgheni Dadechin im Halbfinale der Meisterschaft gegenüber. Damals hatte Ersterer die Überlegenheit des Herausforderers überraschend deutlich mit 1:4 anerkennen müssen. Man durfte also gespannt sein, ob Dadechin es schaffen würde, dem Bundesliga-Spieler erneut ein Bein zu stellen. Danach sah es nach dem ersten Satz, den Dadechin mit 2:11, verlor, nicht aus. Dieser ging kopfschüttelnd zu seinem Coach Daniel Wintersdorff, um sich die notwendigen Ratschläge beim ehemaligen Landesmeister abzuholen. Dadechin konnte das Spiel dann auch etwas ausgeglichener gestalten, war seinem Gegner, der seit seiner Niederlage vor drei Jahren riesige Fortschritte gemacht hat, dennoch deutlich mit 0:4 unterlegen.

Ähnlich verlief das zweite Halbfinale zwischen Eric Glod und Irfan Cekic. Der Spieler des österreichischen Bundesligisten Badener AC spulte sein Pensum wie in den Spielen zuvor gekonnt ab und gestand seinem Gegner, der die nationale Rangliste als Spieler des DT Howald lange Zeit angeführt hatte, lediglich einen Satzgewinn zu. 

Damit kam es zum erwarteten Finale zwischen den beiden Titelfavoriten. Beide standen sich bereits dreimal im Endspiel gegenüber. Nachdem Luka Mladenovic vor fünf Jahren erfolgreich war, hatte Glod sich 2021 und 2023 behaupten können. Nachdem Mladenovic die beiden ersten Sätze zu seinen Gunsten entschieden hatte, kam Glod besser ins Spiel und konnte auf 1:2 verkürzen. Als sein Gegner den alten Abstand wieder hergestellt hatte, verkürzte Glod im Gegenzug und kämpfte sich dann noch in den siebten Satz dieser spektakulären Auseinandersetzung. Im Entscheidungssatz wurden die Seiten beim Stand von 5:2 zugunsten von Glod gewechselt.

Mladenovic holt Titel im Doppel

Diesen Vorsprung ließ dieser sich dann auch nicht mehr aus der Hand nehmen und verwandelte seinen ersten Matchball zum 11:5. „Das ist jetzt alles gerade zu viel für mich“, so die ersten Worte des Gewinners. „Ich bin so froh über die Art und Weise, wie ich am Wochenende gespielt habe. Es ist mir gelungen, mich in einen Zustand zu versetzen, der es mir erlaubt, den ganzen Wahnsinn vor und während dieser Meisterschaft zu vergessen. Vor dem Finale wusste ich, dass Luka nach all seinen Spielen müde sein würde. Ich musste also dagegenhalten, um am Ende zuzuschlagen. Genauso ist es gekommen“, so der überglückliche Sieger nach seinem „Come-back-Sieg“.

Luka Mladenovic und Loris Stephany siegten im Herren-Doppel
Luka Mladenovic und Loris Stephany siegten im Herren-Doppel

„Als ich mit 3:1 in Führung lag, bin ich schlecht in den fünften Satz gestartet. Im darauffolgenden Satz habe ich die Möglichkeit verpasst, den Sack beim Stand von 10:10 zuzumachen. Im Entscheidungssatz war das Momentum dann auf seiner Seite. Zudem habe ich die Belastung von 15 Begegnungen, die ich bestritten habe, gespürt. Eric hat ein sehr stabiles Match gespielt“, so Mladenovic, der sich trotz der bitteren Niederlage mit dem Gewinn zweier Goldmedaillen im Doppel trösten konnte: Im Herren-Doppel traf Mladenovic im Finale, zusammen mit seinem Teamkollegen Loris Stephany, auf das Duo Irfan Cekic/ Evgheni Dadechin. Das Quartett lieferte den Zuschauern ein tolles Spektakel, das erst in der Verlängerung des fünften Satzes entschieden wurde. Zur Freude der zahlreichen Anhänger des DT Berburg waren es Mladenovic und Stephany, die ihren fünften Matchball zum 17:15 verwandelten.

Im Überblick

Herren-Einzel:
Viertelfinale:

Eric Glod – Tom Scholtes 4:1
Irfan Cekic – Loris Stephany 4:3
Evgheni Dadechin – Jim Cloos 4:2
Luka Mladenovic – Gene Wantz 4:0
Halbfinale:
Glod – Cekic 4:1
Mladenovic – Dadechin 4:0
Finale:
Glod – Mladenovic 4:3

Damen-Einzel:
Viertelfinale:

Enisa Sadikovic – Martine Simon 4:2
Melisa Sadikovic – Carole Hartmann 2:4
Annick Stammet – Ni Xiao Jing 4:1
Sarah De Nutte – Tessy Dumont 4:0
Halbfinale:
E. Sadikovic – Hartmann 4:1
De Nutte – Stammet 4:0
Finale:
De Nutte – E. Sadikovic 4:0

Herren-Doppel:
Halbfinale:

Loris Stephany/Luka Mladenovic – Arlindo De Sousa/Aaron Sahr 3:1
Irfan Cekic/Evgheni Dadechin – Luca Elsen/Gene Wantz 3:0
Finale:
Stephany/Mladenovic – Cekic/Dadechin 3:2

Damen-Doppel:
Halbfinale:

Enisa Sadikovic/Melisa Sadikovic – Carole Hartmann/Martine Simon 3:1
Sarah De Nutte/Annick Stammet – Ni Xiao Jing/Dominique Kieffer 3:0
Finale:
E. Sadikovic/M. Sadikovic – De Nutte/Stammet 0:3

Mixed-Doppel:
Halbfinale:

Eric Glod/Larissa Gales – Tom Scholtes/Melisa Sadikovic 3:2
Luka Mladenovic/Sarah De Nutte – Dumont Tessy/Aaron Sahr 3:0
Finale:
Mladenovic/De Nutte – Glod/Gales 3:0