Lärm, Drogen, Schlägereien: Bürger diskutieren mit der Polizei über Eschs Bahnhofsviertel

Lärm, Drogen, Schlägereien: Bürger diskutieren mit der Polizei über Eschs Bahnhofsviertel

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Das Gesprächsbedürfnis der Einwohner aus dem Escher Bahnhofsviertel ist groß. Sie stören sich am nächtlichen Lärm vor den Kneipen im oberen Bereich der avenue de la Gare und an den Spritzen der Drogenabhängigen. Die Polizei rät, in allen Fällen Anzeige zu erstatten.

Von unserem Korrespondenten Paul Huybrechts

Aufgrund der Nachfrage vieler Einwohner des Viertels rund um den Escher Bahnhof, insbesondere aus der avenue de la Gare und der rue Nothomb, beschloss Bürgermeister Georges Mischo, einen öffentlichen Bürgeraustausch mit dem Gemeindearchitekten und der Polizei zu veranstalten.

Bei schönem Wetter sei es nun mal so, dass mehr Menschen in Esch unterwegs seien, Gaststätten vermehrt aufgesucht würden und mehr Kunden vor der Tür stünden als im Winter, sagte Mischo einleitend. Das alles müsse sich aber in einem regelkonformen Rahmen abspielen. Gegebenenfalls müsse kommuniziert werden, was erlaubt sei und was nicht.

„Genereller Missstand“

Ein ganz anderes Bild zeichnete die Sprecherin der Einwohner dieses Viertels. Es gehe nicht um gelegentliche Überschreitungen von Gesetzen und Reglements, sondern um einen generellen Missstand. Neben Lärmbelästigung durch laute Musik und randalierende Betrunkene stünden Prostitution, Drogenhandel und -konsum an der Tagesordnung. Bis 2.00 Uhr nachts werde gegrölt oder sich gegenseitig den Kopf eingeschlagen. An den Fassaden und auf den Bürgersteigen blieben die Zeugen dieser nächtlichen Handlungen in Form von Urin, Kot und Erbrochenem übrig.

Über das Treiben in der rue Nothomb zeigte sich die Polizei etwas überrascht. Sie wisse aber wohl über die Problematik mit den angrenzenden Gaststätten Bescheid und sei dort quasi permanent vor Ort. Eines dieser einschlägigen Lokale verfüge nicht über eine Terrasse, was die Gäste dennoch nicht daran hindere, sich mit ihrem Getränk auf den Bürgersteig zu setzen und diesen in Beschlag zu nehmen. An ihnen vorbeigehen könne man schlicht und ergreifend nicht, ganz zu schweigen von Leuten mit Kinderwagen oder Rollator, so die Vertreterin der Einwohner.

Leider würden nicht ausreichend Strafanzeigen erstattet, so der Regionaldirektor des Polizeibezirks Esch. Die Polizei könne nur im gesetzlichen Rahmen agieren, sie brauche die Hilfe der Mitbürger, um gegen diese Missstände konsequent vorgehen zu können.

Drogen-Spritzen im Kita-Hof

Eine weitere Rednerin beklagte sich über Drogenutensilien im Hof der an die rue Nothomb angrenzenden Kindertagesstätte. Bevor die Kinder nach draußen könnten, müssten die Erzieherinnen erst einmal Spritzen und Scherben beseitigen. Auch hier lautet der Rat der Polizei, Strafanzeige zu erstatten. Des Weiteren seien die Beamten an konkreten Hinweisen im Falle von Straftaten interessiert. Die Bewohner der rue Nothomb beobachten täglich, wo Drogen versteckt werden. Solche Informationen wie auch Kennzeichen von verdächtigen Autos würden gerne entgegengenommen und erlaubten es, Polizeiaktionen besser vorzubereiten.

Weitere Anliegen der Bewohner sind Mülltonnen und Valorlux-Tüten, die tagaus, tagein auf dem Bürgersteig stehen. Zu dem ganzen Übel kämen noch Verkehrsrowdys hinzu, die durch die Straßen des Viertels rasen, die Fußgängerzone durchfahren und Einbahnstraßen in beiden Richtungen befahren. Alle diese Probleme könne man nur gemeinsam lösen, erklärte der künftige Regionaldirektor des Polizeibezirks Esch, Tom Didlinger, der ebenfalls den Bürgern riet, Strafanzeigen zu erstatten.

collarini edouard
26. Juni 2019 - 16.53

na bitte grosherzogliche Polizei einige wie immer sind sie die letzten die von etwas wissen wer's glaubt wird selig ich wohne im gleichen gebaudekomlex bei der polizei und leiderlassen viele polizeibeamte die haupteingangstür zur residenz offen blokieren sie mit demüberzieteppich fest damit sie offen blebt sodass insbesonder des nachts die gleich klientel wie in ihrem artikel beschrieben dnn einfach eintritt und in den korridor uriniert bis hin sogar sich nicht gescheut haben den aufzug mit fusstritten zu bescüadigen um in die artztpraxis auf dem zeiten stockwerk zu gelangen in der hoffnung drogenbeute zu machen zu der verteidigung einiger ehrlicher polizeibeamten muss ich aber auch sagen dass es welche gibt die das nicht tun aber die haben leider nicht immer dienst schade

Realist
26. Juni 2019 - 16.50

Probleme nur "gemeinsam lösen"? Was soll der Anwohner denn "gemeinsam" mit der Polizei gegen Verkehrsrowdys oder Drogendealer tun? Mit auf Patrouille gehen oder sich neben die Beamten auf die Strasse stellen, um Raser anzuhalten?

Garde-fou
26. Juni 2019 - 15.53

Op alle Fall eng luewenswert Initiative vum Herr Mischo. Domadden sinn d'Problemer zwar nach net aus der Welt, mais et ass awer emol schonn een Schratt an déi richteg Richtung. An och dass d'Bierger matt agebonnen ginn an och matt mussen schaffen, sprech, Verantwortung iwwerhuelen statt ze delegeéieren, schéingt mir een extrem wichtegen Bausteen ze sinn fir dëst, ewéi aner Schwieregkeeten, aus der Welt ze schafen.

Laird Glenmore
26. Juni 2019 - 14.18

Strafanzeigen. wenn man bei der Polizei anruft dauert es im Regelfall 1 - 2 Stunden bis sie kommen und dann kommen Bemerkungen wie " meng daer mer hätten neicht aners zu din ", das weiß ich aus eigener Erfahrung, also kann man die Anrufe doch sparen.

Laird Glenmore
26. Juni 2019 - 14.12

Wenn die Polizei öfter präsent wäre würde das auch schon helfen, denn so weit entfernt ist die Polizeistation ja nicht, ist natürlich bequemer im Büro zu sitzen, der Bürgermeister und der Schöffenrat sagen immer das sie die Situationen kennen aber sie unternehmen nichts, genau das gleiche wie in der Rue des Remparts Straße erneuert Verkehrs beruhigende Zone 20 Km/h Tafel mit spielenden Kinder interessiert keinen Menschen, wenn auf Rue du Fossé die Ampeln auf rot stehen, nimmt man Rue des Remparts als Abkürzung und manchmal in beide Richtungen obwohl Einbahnstraße zig Reklamationen bei der Police Proximite, bei der Gemeinde und bei Polizei in der Stadt es ändert sich nichts bis wahrscheinlich eins von den kleinen Kindern die hier Wohnen unter dem Auto liegen. Bemerkung vom Präsidenten der für den Traffic Public zuständig ist, es ist doch alles in Ordnung, dieser Mensch wohnt auch nicht hier und sieht nicht mit welcher Geschwindigkeit hier gefahren wird. Ich frage mich allen Ernstes was die Escher Gemeinde unternehmen wird um aus Esch eine anständige Stadt zu machen, im Moment sind wir die Abfalltonne von Luxemburg. Die ganzen öffentlichen Sitzungen und Anhörungen bringen doch so wie so nichts weil die Gemeinde kein richtiges Interesse zeigt um diesem Mißstand zu beheben. Ein sehr besorgter Bürger.