In den kommenden Tagen bleibt Luxemburg unter dem Einfluss eines großräumigen Tiefdruckkomplexes über den Britischen Inseln, Skandinavien und Island. Gleichzeitig erstreckt sich ein Hochdruckband vom mittleren Atlantik über den westlichen Mittelmeerraum bis nach Osteuropa. Diese Konstellation sorgt dafür, dass stabile Wetterlagen derzeit keine Chance haben.
Bis Mitte der Woche zeigt sich das Wetter in Luxemburg freundlich bis wolkig, bevorzugt entlang der Mosel kann es zu Schauern kommen. Ab Donnerstag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung zu. Besonders Donnerstagvormittag und Freitag könnten stellenweise gewittrig ausfallen, während das Wochenende – je nach Modell – zumindest zeitweise Regen bringen könnte. Die Temperaturen bewegen sich dabei meist zwischen 17 und 24 Grad, am Sonntag könnte es mit der nächsten Tiefdruckstörung wieder kühler werden.
Unwetterschwerpunkt ging an Luxemburg vorbei
Am Samstag stand die erste potenziell unwetterträchtige Wetterlage des Jahres auf dem Plan. In Luxemburg entwickelten sich zwar lokal kräftige Gewitter, jedoch blieb das Land insgesamt vom Schlimmsten verschont. Nennenswert war eine Gewitterzelle südlich von Bauschleiden, die sich aus Belgien näherte und in kurzer Zeit bis zu 20 l/m2 Regen sowie stürmische Böen brachte. Auch in Regionen um Redingen und Essingen kam es zu Starkregen mit mehr als 15 l/m2 in kurzer Zeit.
Deutlich heftiger traf es die Nachbarländer. Vor allem im Südosten der Niederlande, im Norden Belgiens sowie im Raum Köln-Düsseldorf wurden Hagelkörner von bis zu 7 cm Durchmesser gemeldet – mit entsprechenden Schäden an Fahrzeugen und Gebäuden. In Luxemburg blieb es dagegen bei kleinkörnigem Hagel, Aquaplaning und einzelnen stürmischen Böen – zumindest von Stationen gemessen. Es ist möglich, dass es zwischen den Messpunkten unterhalb der Zellen zu Sturmböen, also Windgeschwindigkeiten von 75 km/h und darüber, kam. In der Nacht auf Sonntag entwickelten sich erneut einige Gewitterzellen, doch auch diese hielten sich in ihren Intensitäten in Grenzen. Am frühen Sonntagmorgen entstanden die letzten Gewitter des Wochenendes, die im Raum Esch/Alzette bzw. an der Grenze zu Frankreich punktuell 1 bis 2 cm große Hagelkörner im Gepäck hatten.
Modelle „arbeiten“ an Wärme- oder Hitzevorstößen
Ab dem 9. Juni wird es spannend: Beide Globalmodelle, ECMWF und GFS, rechnen immer wieder vor, dass wir an die Vorderseite von kräftigen Tiefs gelangen. Diese könnten dann, je nach Nähe zu uns, sommerliche bis hochsommerliche Luftmassen nach Luxemburg bringen. Stabil wären diese Wärmevorstöße auch wieder nicht, da durch diese Wetterlage jederzeit die nächste Kaltfront durchrauschen kann, bevor der Prozess wieder von vorne beginnt. Der Monat scheint ein interessanter zu werden, der auch immer wieder das Potenzial von Gewitterlagen birgt.
De Maart
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