21. November 2025 - 7.49 Uhr
Wetterkarussell dreht sich weiterKurzes Hoch am Wochenende – danach kehrt das winterlich Wechselhafte nach Luxemburg zurück
Am Donnerstag (20. November 2025) lag Luxemburg auf der kalten Rückseite eines Tiefs, das inzwischen zur Ostsee gezogen ist. Wie bereits vor Tagen angedeutet, verschiebt sich dieses System weiter nach Westrussland. Gleichzeitig weitet sich der Einfluss eines Hochs westlich der Iberischen Halbinsel nach Mitteleuropa aus. Dieser Hochdruckarm sorgt am Freitag und am Samstag für ruhigeres, freundlicheres Wetter – wenn auch nur für kurze Zeit.
Denn bereits am Samstagabend nähert sich von Westen ein neues Tief, das sich westlich der Britischen Inseln positioniert und in der Nacht zu Sonntag Irland erreicht. Sein Frontensystem greift am Sonntag auf Luxemburg über und bringt neue Niederschläge, die aufgrund der vorherrschenden Kälte erneut winterlichen Charakter annehmen können.
Am Freitagmorgen bleibt es zunächst grau und stellenweise noch leicht nass durch Nieselregen oder einzelne Schneeflocken. Im Tagesverlauf lockert die Wolkendecke jedoch immer weiter auf, die Sonne zeigt sich zunehmend, und die Nacht auf Samstag wird oft klar. Der Samstag selbst präsentiert sich weitgehend freundlich, bevor am Sonntag wieder kompakte Wolkenfelder des heranziehenden Tiefs das Wetterbild bestimmen. Im Bereich der kälteren Vorderseite des Frontensystems könnten die Niederschläge zunächst als Schneeschauer fallen, bevor sie später in Regen übergehen. Das europäische Wettermodell zeigt sich besonders schneefreundlich und rechnet mit kräftigen Schneefällen am Sonntagvormittag – doch diese Variante wird aktuell nicht von der Mehrheit der Modelle gestützt.
Eisige Nächte stehen bevor
Hochdruck im Winter bedeutet häufig, dass es in klaren Nächten sehr stark abkühlt – besonders, wenn örtlich eine minimale Schneedecke vorhanden ist. So ist es nach einer bereits sehr kalten vergangenen Nacht auch in der nächsten bei zwischen -9 und -5 Grad im Norden sehr kalt, im übrigen Land sind es -7 bis -3 Grad. Auch die Nacht auf Sonntag bleibt eisig, bevor es ab Montag vorübergehend milder wird.
Die jüngsten Modellrechnungen bestätigen, dass sich die außergewöhnlich wechselhafte Phase fortsetzt. Bemerkenswert ist, wie stark sich die Temperaturen im November verändert haben: Noch vor einer Woche wurden im Südosten des Landes knapp 20 Grad gemessen. Der Monatsdurchschnitt lag zu diesem Zeitpunkt mehr als drei Grad über dem Normalwert. Durch die Kälte der vergangenen Tage ist der Mittelwert jedoch spürbar gefallen, ein Zeichen des abrupten Witterungswechsels.
Wechsel mit polaren Schüben
Bis Samstag bleibt die typische Nordlage bestehen, bei der polare Luftmassen weit nach Süden vorstoßen – zeitweise sogar bis in den äußersten Süden Frankreichs. In der Nacht auf Montag gelangen wir jedoch kurzzeitig in den Warmsektor eines Tiefs über der Nordsee. Dadurch steigen die Temperaturen etwas an, ehe die Modelle für die Nacht auf Mittwoch erneut einen Vorstoß kalter Polarluft signalisieren. Dieser soll zwar nicht so lang anhalten wie die aktuelle Kältephase, bringt aber wieder winterliche Akzente mit sich.
Wie sich die zweite Wochenhälfte gestaltet, ist noch völlig offen. Für Freitag in einer Woche deuten sowohl GFS als auch ECMWF eine sehr variable Wetterlage an. Für einen nachhaltigen Wintereinbruch mit Kälte und Schnee über Wochen hinweg ist momentan zu viel Schwung in der Wetterküche.
De Maart
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