Ein Prozent des Gesamtbudgets der Regierung erhalten – das ist das mittelfristige Ziel des Kulturministers Eric Thill (DP) für sein Ressort. „Ich bin optimistisch, dass uns das gelingt“, hoffte er im Juni im Interview mit dem Tageblatt. Heute folgte bei der Vorstellung des Staatsbudgets die Gewissheit: 2025 wird das Budget des Kulturministeriums im Vergleich zum Vorjahr zwar von rund 255 Millionen auf 287 Millionen erhöht, für die Ein-Prozent-Marke reicht das aber nicht. Damit bleibt das Kulturministerium, wie in den Vorjahren, eines der Ministerien mit den niedrigsten Ressourcen.
Am meisten Geld (47 Prozent) fließt in die Konventionen mit Kulturinstitutionen. Allen voran erneut der „Fonds national de soutien à la production audiovisuelle“, kurz „Film Fund“, der seit letztem Jahr sowohl in den Zuständigkeitsbereich des Staatsministeriums als auch in den des Kulturministeriums fällt.
An den „Film Fund“ kommt niemand ran
Insgesamt erhält der „Film Fund“ rund 47 Millionen Euro vonseiten des Kulturministeriums, was einer Steigerung von knapp fünf Millionen im Vergleich zu 2024 entspricht. Der Betrag setzt sich aus einem allgemeinen Zuschuss und einer erstmaligen Beteiligung an den Betriebskosten zusammen. Im Vergleich: Die Philharmonie erhält mit 26,3 Millionen fast weniger als die Hälfte – und gilt damit immer noch als zweitbeste geförderte Kulturinstitution des Landes.
Mehrere Kulturinstitutionen, darunter das Exportbüro Kultur LX, können sich über höhere Beihilfen freuen, an den „Film Fund“ kommt aber niemand heran. „Der Filmsektor braucht ein hohes Budget, um konkurrenzfähig zu bleiben“, kommentierte Thill das Ungleichgewicht im Kulturbudget bereits im Juni. Besondere Akzente setzt die neue Regierung in ihrem Finanzplan für den Kultursektor auf diese Weise jedenfalls nicht.
De Maart

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