Gaza liegt in Trümmern. Doch Israels Regierung will den Krieg weiter eskalieren. Premier Netanjahu plant, zumindest Teile des Küstenstreifens „temporär“ zu besetzen. Das bringt nicht nur weiteres Leid für Gaza. Es treibt auch Israel näher an den Abgrund. Dabei sind die Terroristen der Hamas militärisch längst besiegt. Darum gilt jetzt mehr denn je: Wer Israel helfen will, muss zuerst Gaza vor der völligen Zerstörung bewahren.
Nach Monaten eines erbarmungslosen Krieges ist Israels internationaler Ruf ramponiert. Weite Teile der Welt blicken mittlerweile mit Abscheu und Wut auf Netanjahu und seine Minister. Auf allen Kontinenten protestieren Menschen lautstark gegen das Vorgehen der israelischen Streitkräfte in Gaza. Nicht nur der globale Süden tobt. Auch im Westen setzt ein Umdenken ein. Das deutsche Aus für Waffenlieferungen an Israel ist der jüngste Beleg dafür. Eine bereits ausgebombte Bevölkerung auch noch aushungern zu lassen, Menschen bei der Essensverteilung zu erschießen, Journalisten ins Visier zu nehmen – das lässt keinen Beobachter kalt.
Genozid, Apartheid – härter könnten die Vorwürfe nicht sein. Entsetzte und empörte junge Menschen skandieren sie an Universitäten weltweit. So wächst eine Generation heran, für die die Bilder aus Gaza unmittelbarer sind als die Erinnerung an den Holocaust. Das ist gefährlich – und die Verantwortung dafür trägt Netanjahu, der Israels moralische Sonderstellung mit seinem unverhältnismäßig brutalen Krieg gegen Gaza und dessen Bevölkerung verspielt hat.
Der Krieg gegen Gaza wird längst nicht mehr als Krieg gegen die Hamas wahrgenommen und hat Israel isoliert. Wer Israel helfen will, muss daher zuerst Gaza helfen. Viele Israelis wissen das. In Tel Aviv demonstrieren Tausende. Ehemalige Geheimdienstler, Militärs und Diplomaten fordern in einem Brief an US-Präsident Trump ein Kriegsende. Sie handeln aus Verzweiflung, weil sie sehen, wie das Leid in Gaza auch Israel zerstört.
Proisraelische Lobbyisten schwingen seit Monaten die Antisemitismuskeule, wenn jemand das Vorgehen Israels im Gazastreifen oder im Westjordanland – ja, auch dort geht Israel weiter brutal vor – kritisiert. Doch weder diese Veteranen noch die protestierende Zivilgesellschaft lassen sich im klaren Kopf als Antisemiten, Hamas-Unterstützer oder Israel-Feinde abstempeln. Sie haben, wie viele Freunde Israels weltweit, erkannt: Wer den Plänen Netanjahus und seiner rechtsextremen Regierung nicht entgegentritt, gefährdet Israels Zukunft und handelt damit anti-israelisch.
Der israelische Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, spricht offen davon, ganz Gaza für Juden zu beanspruchen und Palästinenser zur Auswanderung zu drängen. „Die Juden müssen nach Hause zurückkehren, in den ganzen Gazastreifen. Diejenigen, die von dort auswandern müssen, sind die Feinde“, sagt Ben-Gvir. Das ist die Denkweise, die Israels Regierung prägt. Netanjahu, Ben-Gvir und Co. haben den Staat und sein Militär in den moralischen Bankrott geführt.
Allein findet das Land offenbar keinen Ausweg aus der Gewaltspirale. Die Welt muss eingreifen: Gaza retten, damit Israel wieder zu Sinnen kommt. Dann kann über weitere Lösungen gesprochen werden. Vorschläge liegen längst auf dem Tisch, zuletzt vorgebracht vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der die Anerkennung eines palästinensischen Staates unter Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde fordert. Für die Hamas wäre das ein schwerer Schlag. Und das wäre ein Sieg für Israelis und Palästinenser gleichermaßen.
De Maart

Die Argumentation des Autors stützt sich auf drei Kernthesen:
dass Hamas längst militärisch besiegt sei, dass Israels Regierung den Krieg nur aus ideologischen Gründen verlängere und dass Israel international isoliert und moralisch bankrott sei.
Diese Punkte lassen sich kritisch hinterfragen.
Hamas ist trotz schwerer Verluste nicht vollständig militärisch zerschlagen.
Tunnelnetzwerke, Führungsstrukturen im Untergrund und Zellen im Ausland bestehen weiter.
Auch die israelische Armee selbst spricht nicht von einem endgültigen Sieg, sondern von einer geschwächten, aber aktiven Terrororganisation.
Die Behauptung, Israel sei international völlig isoliert, ist ebenfalls überzogen.
Während es massive Proteste und den Stopp einzelner Waffenlieferungen gibt, bleiben zentrale Bündnisse mit den USA, Großbritannien, Teilen der EU und auch arabischen Staaten wie Ägypten bestehen.
Von einem Abbruch der Kooperation kann keine Rede sein.
Dass Israel „bewusst“ auf Genozid oder Apartheid zusteuere, ist ein hoch umstrittener Vorwurf.
Juristisch wird darüber gestritten, und internationale Gerichte haben bisher keine abschließende Entscheidung gefällt.
Moralisch ist die Kritik verständlich, aber es gibt Unterschiede zwischen harten militärischen Mitteln und einer systematischen Vernichtungsabsicht.
Israels Regierung beruft sich auf Selbstverteidigung nach dem 7. Oktober, und viele Staaten akzeptieren dieses Recht zumindest grundsätzlich.
Die zugespitzte Darstellung eines komplett besiegten Feindes, eines völlig isolierten Israels und einer eindeutig bewiesenen Vernichtungsabsicht ist also eher politisches Framing als unumstößliche Realität.
Emmanuel Macron ist Kind eines finanziellen Grossunternehmens namens Rothschild Investmentbanking. Genauso wie sein deutscher Pendant Merz welcher Mitglied im Blackrock Asset Management war. Fast bescheiden liest sich die Finanzkarriere seines ehrgeizigen, luxemburger Spiegelbildes Luc Frieden, welcher für die Deutsche Bank tätig war und unter seiner Federführung die Banque International du Luxembourg an die Qataris verkauft hat. Der Deal trug aber keine profitablen Früchte, sodass der Staat die BIL wieder zurück kaufen musste.
OK, diese Personen entscheiden dann über Relationen zwischen Israel und der Hamas... irgendwie ein schlechter Witz!
Was masst sich Macron eigentlich an ? Wenn bei den Palaestinenser jemand keinen Kredit mehr geniesst , dann ist es die korrupte Palaestinensische Autononmie Behoerde . Sie gilt ( Zitat ) als "Subunternehmer " der israelischen Besatzung und ihr Engagement die letzten 22 Monate war nicht mal Dienst nach Vorschrift . Hauptsache Israel schaltet den Erzfeind Hamas aus dem Weg .