Früherkennung rettet Leben: Wer an Krebs erkrankt, hat heutzutage oft gute Heilungschancen – doch der Schlüssel liegt in der rechtzeitigen Diagnose. Krebs-Früherkennungsprogramme können dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Eine Analyse der Daten des Luxemburger Mammografie-Programms von 2013 bis 2018 ergibt, dass im Durchschnitt pro 1.000 Mammografien 6,3 Krebsfälle entdeckt werden. Diese Rate ist höher bei Erstteilnahmen (7,8 pro 1.000) und niedriger bei Folgeteilnahmen (6,0 pro 1.000), was mit den internationalen Referenzen in Einklang steht. Das geht aus der Antwort der Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, Martine Deprez (CSV), auf eine parlamentarische Anfrage von Mars di Bartolomeo (LSAP) hervor. Diese Daten seien „konsolidiert und umfassend“.

Das Koordinationszentrum für Krebsfrüherkennungsprogramme verfüge ebenfalls über neuere Zahlen von 2019 bis 2023, diese seien jedoch als vorläufig zu betrachten.

Im Bereich der Darmkrebsvorsorge seien während der Pilotphase des Programms (15. September 2016 bis 31. Dezember 2018) insgesamt 73 invasive Karzinome und 18 Karzinome in situ diagnostiziert worden. Zudem seien bei 518 Personen Hochrisikopolypen entfernt worden. 37.000 Personen nahmen an den FIT-Tests (Fecal Immunochemical Test) teil, 900 davon direkt an Erstlinienkoloskopien (Koloskopie, die direkt durchgeführt wird, ohne vorher den FIT-Test zu durchlaufen). Die Krebsentdeckungsrate liege in der Pilotphase bei 2,4 Prozent und entspreche den internationalen Referenzen. Diese würden für Erstteilnehmer Raten zwischen 1,8 Prozent und 9,5 Prozent vorsehen.
Kommunikationskampagnen zur Sensibilisierung
Jedes Jahr gebe es für beide Programme mehrere Kommunikationskampagnen – die letzte habe die Bevölkerung über die Senkung des Eintrittsalters für die Vorsorgeprogramme auf 45 Jahre informiert. Der „Blaue März“ für Kolorektalkrebs und der „Rosa Oktober“ für Brustkrebs seien jedes Jahr Anlass für zahlreiche Kommunikationsmaßnahmen. Dazu gehören laut Ministerium gezielte Online-Publikationen in sozialen Netzwerken, Online-Veröffentlichungen für die breite Öffentlichkeit, schriftliche Veröffentlichungen in der gedruckten Presse, mündliche Veröffentlichungen über Radiospots, Werbe- und Erklärvideos zu den Programmen, Auftritte bei Veranstaltungen sowie ein über die Mittagszeit organisierter Lunchtalk, um sich mit Ärzten und Gesundheitspersonal auszutauschen.
Das Team des Koordinationszentrums arbeite außerdem an einer Verstärkung der Zusammenarbeit mit Fachleuten vor Ort, die Patienten zur Früherkennung überweisen können.
De Maart
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