Im Jahr 2024 lag der Umsatz des E-Commerce-Riesen Amazon bei über 500 Milliarden Euro. Sein Börsenwert liegt bei über zwei Billionen Euro. Obwohl Umsatz und Gewinne seit Jahren steigen, plant das Unternehmen, rund 14.000 Stellen zu streichen. Dieser Schritt wird mit „Effizienz“, „Bürokratieabbau“ und einer schlankeren, agileren Organisation begründet. Im Vordergrund stehe dabei der verstärkte Einsatz von KI. Die Botschaft ist klar: Menschenarbeit soll weniger wert sein. Wenn Büroarbeitsplätze künftig als „nicht mehr notwendig“ gelten, werden viele Konzerne diesem Beispiel folgen.
Der Umgang mit den Betroffenen ist empörend und zynisch. Ihnen bleiben lediglich 90 Tage, um sich intern neu zu bewerben. Als hätten sie durch ihren langjährigen Einsatz nicht erst den Erfolg von Amazon ermöglicht! Das ist nicht nur unfair, sondern auch unanständig. Die Tatsache, dass Lager- und Versandkräfte zunächst verschont bleiben, ist trügerisch. Auch hier läuft die Automatisierung auf Hochtouren, sodass neue Roboter weitere Arbeitsplätze überflüssig machen werden. Das Schlimme daran ist, dass die Folgen des Personalabbaus von den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Luxemburg und auf der ganzen Welt kaum bemerkt werden. Das digitale Versprechen von Fortschritt droht sich ins Gegenteil zu verkehren.
Ja, künstliche Intelligenz kann enorme Chancen bieten. Wenn Konzerne sie jedoch als Vorwand nutzen, um Tausende Menschen „überflüssig“ zu machen, wird technischer Fortschritt zur sozialen Abrissbirne. Arbeitsplatzabbau auf Rekordkurs ist und bleibt sozial unverantwortlich. KI-Software wie ChatGPT oder Claude übernimmt nun die Aufgaben, die früher von Menschen ausgeführt wurden – insbesondere in der Softwareentwicklung. Wir stehen an einer Weggabelung: Wird KI den Menschen unterstützen? Oder wird sie den Menschen verdrängen? Beschäftigte brauchen jetzt mehr Schutz und Mitbestimmung denn je.
Damit Großkonzerne wie Amazon nicht länger frei entscheiden dürfen, wie viele Familien sie im Namen der Effizienz ins Ungewisse stürzen. Es braucht jetzt klare politische und gewerkschaftliche Antworten: Mitbestimmungspflichten bei Technologiewandel, ein Recht auf Weiterbildung statt Entlassung und soziale Übergänge statt abrupter Kündigungen. Innovation und gesellschaftliche Verantwortung dürfen kein Widerspruch sein.
Selbstverständlich muss sich ein Unternehmen an den technologischen Wandel anpassen können. Wir müssen jedoch dafür sorgen, dass wirtschaftliche Stärke nicht zu sozialer Kälte führt. Wer Innovation predigt, muss auch Verantwortung mitdenken. Eine Gesellschaft, die Technologien über Menschen stellt, verliert am Ende sowohl die Menschlichkeit als auch das Vertrauen in den Fortschritt. Damit KI unser Leben verbessert, müssen wir jetzt handeln, bevor die soziale Sprengkraft dieses Umbruchs zu spät erkannt wird. Innovation ja, aber nicht auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
 
		    		 De Maart
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"Menschenarbeit soll weniger wert sein. " Die neue Sklaven. 14000 Arbeitsplätze weniger, Hoffentlich 14000 Kunden weniger!
So wird es leider kommen.Das ist unausweichlich. Handwerker ist jetzt der Beruf der Zukunft und sogar hier ist K I im Spiel. Roboter fahren unsere Busse und Züge,operieren uns die Hüfte und äschern uns später ein.Dann haben wir Ruhe vor der schönen neuen Welt.