Künstliche Intelligenz kann mittlerweile viel – das weiß jeder, der schon mal mit ChatGPT oder Midjourney herumgespielt hat. Wahrscheinlich könnte sie auch diesen Text schreiben, aber das übernimmt immer noch ein Mensch in der Tageblatt-Redaktion. Aber der datengetriebene Fast-Alles-Könner hat das nun zu Ende gehenden Jahr geprägt wie kaum eine technische Errungenschaft seit dem Web 2.0 selbst. Und dieser Einfluss macht sich auch in der Sprache bemerkbar: Kënschtlech Intelligenz, abgekürzt KI, ist in Luxemburg zum Wort des Jahres gewählt worden. Veranstaltet wurde die Wahl vom „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) und den beiden Rundfunkhäusern RTL und Radio 100,7.
Auf Platz zwei landet ein Wort, das man im vergangenen Jahr schmerzlich vermisst hat. Fridden scheint in weiter Ferne: Im Nahen Osten, in der Ukraine, in Bergkarabach, im Jemen und im Sudan – die Liste der Kriege wird derzeit eher länger als kürzer. Fridden mag in dem Sinne als Wunsch gelten, als Hoffnung darauf, dass das weltweite Sterben und die Gewalt wieder schwinden mögen.
Auf dem dritten Platz des Podests wird es eng: Hier pressen sich ChatGPT, den neie Luc und Superwaljoer zu einer Art technisch-luxemburgischem Wörtersandwich zusammen, was womöglich dem Entscheidungsunwillen der Jury geschuldet ist. Die hat diese Auswahl aus rund 370 Einreichungen destilliert. Abstimmen konnten die Bürger entweder mit Zettel und Stift bei den „Walfer Bicherdeeg“ im November oder aber über ein Formular auf der Webseite des ZLS.
Ganz knapp nicht unter die Top fünf schaffte es unterdessen das Wörtchen Logementskris. Da aber auch diese uns noch ein paar Jahre beschäftigen dürfte, kann sie es ja 2024 wieder versuchen. Zu wünschen wäre es nicht.
 
		    		 De Maart
                    De Maart
                 
                               
                           
                           
                           
                           
                           
                          
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können