Sonntag23. November 2025

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Keine antisemitischen Vorfälle an Schulen bekannt

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Anders als in anderen europäischen Ländern gab es an luxemburgischen Schulen bislang keine konkreten Fälle von Antisemitismus. Das geht aus einer Antwort von Bildungsminister Claude Meisch (DP) auf eine parlamentarische Anfrage von Fernand Kartheiser (ADR) hervor.

Kartheiser wies in seiner Anfrage auf den weltweit zunehmende Antisemitismus hin und fragte den Bildungsminister in diesem Kontext, ob der Regierung Berichte über Vorfälle von Antisemitismus an luxemburgischen Schulen bekannt seien. Dazu wollte er wissen, ob die Regierung „präventive Konzepte“ vorgesehen habe, die möglichen Ressentiments gegenüber Juden entgegenwirken sollen.

In seiner Antwort auf Kartheisers Anfrage schreibt Meisch nun, dass Luxemburg bislang nicht in dem gleichen Maße vom Problem des Antisemitismus in Bildungseinrichtungen betroffen sei wie seine europäischen Nachbarn. Dem Bildungsministerium seien nämlich keine antisemitischen Vorfälle an öffentlichen Schulen in Luxemburg bekannt.

Erinnerungsarbeit wichtig

Laut Meisch habe es jedoch an einer namentlich nicht erwähnten Privatschule im Land einen solchen Fall gegeben. Die Leitung der Schule habe den Vorfall sofort sanktioniert; dazu suche auch das Bildungsministerium „aktiv nach Lösungen“. Allerdings präzisiert Meisch, dass der Handlungsspielraum des Ministeriums in der Affäre sehr eingeschränkt sei.

Dem Bildungsminister zufolge sei man sich bewusst, dass noch einiges getan werden muss, um zu verhindern, dass der Antisemitismus in Luxemburg zunimmt. In diesem Zusammenhang verweist Meisch u.a. darauf, dass Luxemburg 2019 beispielsweise die Präsidentschaft der „International Holocaust Rememebrance Alliance“ (IRHA) übernehmen wird.

Außerdem geht der Bildungsminister in seiner Antwort noch auf die verschiedenen Präventionsmaßnahmen ein, nach denen sich Kartheiser in seiner Anfrage erkundigte.
Eines der effizientesten Mittel gegen Antisemitismus sei hierbei laut Meisch kritisches Denken. Dieses helfe nämlich dabei, Verschwörungstheorien, die mögliche Ressentiments gegenüber Juden instrumentalisieren, zu dekonstruieren und sich gegen Vorurteile zu wappnen.

Auch die Untersuchung der historischen Entwicklung des Antisemitismus im Geschichtsunterricht sowie Besuche von Erinnerungsstätten, die den Schülern die Gräuel der Shoah vor Augen führen, stellen dem Bildungsminister zufolge bedeutende Werkzeuge zur Prävention von Judenfeindlichkeit dar. Das neue Fach „Vie et Société“ soll zusätzlich dabei helfen, gegen letztere vorzugehen.

Letztlich meint Meisch in seiner Antwort noch, dass das Bildungsministerium auch durchaus daran interessiert sei, Studien über Antisemitismus an luxemburgischen Schulen zu erheben. Hierfür habe man sich auch bereits ähnliche Untersuchungen aus dem Ausland angeschaut.

Maxime Weber

c.kremer
4. August 2017 - 8.57

'Was es nicht geben kann, gibt es nicht.' Ass dat net eng typesch lëtzebuerger Attitüde?

Jeannosch
3. August 2017 - 13.55

" Islamophobie der salonfähige Antisemitismus." Rafik Schami