Mittwoch5. November 2025

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Haushaltsplan 2025Kehlen sieht zwölf Millionen Euro für Fertigstellung neuer Schule und „Maison relais“ vor

Haushaltsplan 2025 / Kehlen sieht zwölf Millionen Euro für Fertigstellung neuer Schule und „Maison relais“ vor
Viele außerordentliche Ausgaben der Gemeinde Kehlen konzentrieren sich zurzeit auf das neue Viertel „Elmen“ in Olm Foto: Editpress/Julien Garroy

Der Bau einer neuen Schule mit „Maison relais“ in Olm geht in die finale Phase. Zwölf Millionen Euro sieht der Haushaltsplan dieses Jahr für das Projekt vor. In Kehlen soll die alte Schule dagegen renoviert werden – eine Entscheidung, die im Gemeinderat nicht jeder befürwortet.

Realistisch, pragmatisch, machbar: So beschreibt Kehlens Bürgermeister Félix Eischen (CSV) den Haushaltsplan der Gemeinde im Gespräch mit dem Tageblatt. Mit einem vorgesehenen Budget von knapp 41 Millionen Euro gehen die ordentlichen Ausgaben jedoch „extrem an d’Luucht“. Zum Vergleich: Im berichtigten Haushaltsplan 2024 liegt der Betrag bei 33,6 Millionen. „Das hängt damit zusammen, dass wir viele Projekte fertigstellen und alles, was wir in den vergangenen Jahren begonnen haben, zum Teil jetzt auch abbezahlt werden muss“, erklärt Eischen.

Die vorgesehenen außerordentlichen Ausgaben liegen bei 35 Millionen Euro. Zu den größten finanziellen Herausforderungen gehört die Fertigstellung eines Schulgebäudes und einer „Maison relais“ im neuen Ortsteil „Elmen“ in Olm. Für 24 Klassenräume und Platz für 450 Kinder in der „Maison relais“ greift die Gemeinde tief in die Tasche: 45 bis 50 Millionen Euro insgesamt sind dafür vorgesehen. Zwölf Millionen davon will die Gemeinde 2025 dafür ausgeben – „ein enormes Investment“, wie Eischen betont. Ein Teil der Kehlener Schulklassen soll bereits dieses Jahr in die neue Grundschule verlegt werden, während das alte Gebäude in Kehlen umgebaut und saniert wird.

„Salamitaktik“ am Schulgebäude

Für 2025 sieht die Gemeinde einen Kredit in Höhe von 19,5 Millionen Euro vor. Eischen meint jedoch, dass „mir déi net ganz zéie wäerten“. Trotzdem sei im Rahmen des „Pluriannuel“ ein jährlicher Kredit in Höhe von rund 20 Millionen Euro vorgesehen – sprich 80 Millionen bis 2028. „Das ist relativ viel und setzt uns auch ein bisschen unter Druck. Davon wachsen uns aber nicht unbedingt graue Haare“, sagt Eischen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die finanzielle Lage der Kommune beruhigender. Die CSV und LSAP – zehn von 13 Gemeinderäten – segneten sowohl den Haushaltsplan 2025 als auch das „budget rectifié 2024“ ab.

Von den Oppositionsparteien DP und „déi gréng“ kamen drei Enthaltungen. „Das Budget ist per se nicht so schlecht, aber die Mehrheit läuft der Realität ein bisschen hinterher. Und die Realität ist, dass wir mit diesem Großprojekt in ‚Elmen‘ riesige Ausgaben haben und haben werden“, meint Larry Bonifas („déi gréng“). Kostspielig sei dort ebenfalls der geplante Bau einer neuen Sport- und Schwimmhalle. Was den Umbau und die Sanierung der Schule in Kehlen betrifft, spricht Bonifas sich für eine „tabula rasa“ aus, da die alte Schule nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten entspräche. Es wäre sinnvoller, ein neues Schulgebäude zu errichten, als es zuerst zu renovieren und zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht auszubauen. „Das ist Salamitaktik, um den Wählern nicht zu sagen, dass die Renovierung nicht nur 15 Millionen, sondern zum Schluss 30 Millionen kosten wird“, meint er.

Für den Haushaltsplan hat Bonifas aber auch lobende Worte übrig – unter anderem für das ehemalige Café Lippert, das die Gemeinde gekauft hat. Hier sollen nun Sozialwohnungen entstehen. Die Gemeinde plant zudem, das Café „aufzuwerten“, heißt es im Haushaltsplan. 2025 sind 1,25 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen. „Natürlich sind das Ausgaben, die das Budget belasten, aber es ist etwas Positives, das der Allgemeinheit zugutekommt“, so Bonifas.

2025: Die teuersten Projekte

12.000.000 Euro: Fertigstellung eines Schulgebäudes mit „Maison relais“ im Ortsteil Elmen in Olm.
2.500.000 Euro: Umbau und Sanierung der Gebäude A und B auf dem Schul- und Sportcampus in Kehlen.
1.500.000 Euro: Erneuerung der Wasserleitung, die die „Domaine Brameschhof“ in Kehlen versorgt.