Die Schule auf Widdem soll erneuert und umgebaut werden. Später folgen Arbeiten in der Jean-Pierre-Nuel-Schule in Tetingen. Damit die Kinder während der Bauarbeiten ungestört weiterlernen können, bedarf es ausreichender Ausweichmöglichkeiten. Die alte Faubourg-Schule bietet nur begrenzt Platz. Also müssen zusätzliche Klassensäle her. Die alte LSAP-Grünen-Mehrheit setzte dafür auf angemietete Container im Schulhof. Die CSV-DP-Marcel-Humbert-Mehrheit legte eine vom Architektenbüro RBA s.à r.l. ausgearbeitete Alternative vor.
Hinter dem alten Schulgebäude soll ein mehrstöckiger Anbau entstehen. Dieses Projekt sei nachhaltiger und über längere Zeit nutzbar, so die Argumente des aktuellen Schöffenrats. Der Nachteil: Der Anbau wird um 1,5 Millionen Euro teurer als die Container-Variante. Die Erweiterung soll bereits für September 2023 bezugsfertig sein. Die alte Faubourg-Schule wird derzeit von der Internationalen Schule Mondorf zum Unterricht ukrainischer Flüchtlingskinder genutzt.
Das Thema sorgte im Gemeinderat für längere Diskussionen. Bezweifelt wurde u.a., ob die Schule rechtzeitig fertiggestellt werden könnte. Da dürfe nichts dazwischenkommen, meinte der Vertreter des beauftragten Architektenbüros, Guy Wilmes. Eigentlich würden nur vier neue Schulsäle gebraucht, betonte Viviane Petry („déi gréng“). Der zusätzliche Raum könnte später unter anderem auch Vereinen zur Verfügung gestellt werden, erwiderte Bürgermeister Jean Weiler (CSV). Die Container seien lediglich angemietet worden und hätten einen Teil des Pausenhofs besetzt, so ein weiterer Nachteil des alten Projekts. Mit ihrem Vorhaben investiere die Mehrheit in eine langfristige Lösung, die über 30 Jahre genutzt werden könnte. Romain Daubenfeld (LSAP) bezweifelte, ob es mit den vorgesehenen 3,5 Millionen Euro reichen werde. Sein Parteikollege Marco Lux befürchtete zusätzliche Kosten durch Bodensanierungsarbeiten. Der Kostenvoranschlag wurde mit den Stimmen der Mehrheit angenommen. Die Opposition enthielt sich.
Sechsstündige Sitzung
Allgemeine Zustimmung fand das von Schroeder&Associés dem Gemeinderat vorgestellte Stationierungskonzept für Kayl und Tetingen. Die neuen Bestimmungen sollen erst am 1. März 2023 in Kraft treten, da Parkscheinautomaten und die notwendige Beschilderung erworben werden müssen. Vorgesehen sind Parkingzonen mit unterschiedlicher Stationierungsdauer von fünf oder zwei Stunden und für Kurzzeitparker. Die erste Stationierungsvignette pro Haushalt ist unentgeltlich, die zweite kostet 25 Euro. Für 150 Euro können Gebietsansässige eine Vignette zum Parken eines Kleintransporters erwerben.
Fast am Ende der nahezu sechs Stunden dauernden Sitzung gab es einige Details zur provisorischen Schulorganisation 2022/23. Diese sieht 62 Schulklassen mit 915 Schülerinnen und Schüler vor. 2021/22 waren es 61 Schulklassen für 911 Schulkinder. Mit durchschnittlichen Klasseneffektiven von 15 bis 16 Kindern sei man gut aufgestellt, so Schulschöffe Roman Becker.
Der Tetinger „gîte“ auf dem Minett-Trail durch die elf ProSüd-Gemeinden wird am 15. Juli offiziell eröffnet, teile Bürgermeister Jean Weiler mit. Derzeit ist man noch auf der Suche nach einem Verwalter der elf Herbergen. Das „Office régional du tourisme“ (ORT) soll sich im Namen der Gemeinden mit dem zukünftigen Betreiber verständigen. Wie hoch die Übernachtungskosten sein werden, wollte Weiler in öffentlicher Sitzung nicht mitteilen.
De Maart

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