Letztgenannte Bilder in Schwarz-Weiß mit dem Titel „From never to (now) here“ erschaffen fotorealistische Orte und Situationen, die nur in diesem grafischen Nirgendwo existieren. Das funktioniert wie an einem Mischpult, reelle Dinge werden aus vertrauten Zusammenhängen herausgenommen und auf unerwartete Art und Weise zusammengeführt. Dadurch entstehen imaginäre Orte, wo manche Menschen sogar gerne leben würden. Bei diesen grafischen Werken braucht die Künstlerin kein Fotobearbeitungsprogramm, es gibt keine Unvollkommenheiten und keinen Schmutz zu entfernen.
Nur an kleinen Details, wie an den menschenleeren oder autofreien Straßen, lässt sich erkennen, dass es sich bei den Bildern um fiktive Städte und Gebäude handelt. Eine ähnliche suggestive Wirkung geht auch von den Holzskulpturen aus, die mitunter an imaginäre, futuristische Gebäude erinnern. Der Betrachter soll in fiktive Welten geführt werden. Es entsteht ein Dialog zwischen Werk und Betrachter, der dazu animiert wird, die Skulpturen zu hinterfragen und ihnen einen Sinn und eine Bestimmung zu verleihen. Stark von der Bildhauerei inspiriert ist auch der ungewöhnliche Silberschmuck, der – so die Künstlerin – als „Skulptur zum Tragen“ konzipiert ist.
Geboren wurde Karolina Pernar 1978 in Kroatien, noch im damaligen Jugoslawien zu Zeiten Titos, wo sie auch an der Kunsthochschule studiert hat. Bei einem Italienaufenthalt lernte sie dort Schmuckdesign und entdeckte ihre Leidenschaft für die Bildhauerei. So absolvierte sie in Pesaro eine Ausbildung bei dem berühmten Bildhauer Arnaldo Pomodoro. Seit sechs Jahren lebt und arbeitet sie in Luxemburg. Sie ist international bekannt und hatte bereits zahlreiche Ausstellungen in mehreren Ländern. Derzeit ist sie in der Escher Kulturfabrik im Rahmen einer „Résidence artistique“ tätig.
Die Künstlerin gastiert noch bis zum 20. November im „Schëfflenger Konschthaus“ (2, avenue de la Libération). Geöffnet hat das Kunsthaus von dienstags bis samstags zwischen 10 und 13 Uhr und zwischen 14 und 18 Uhr.
De Maart
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