Montag20. Oktober 2025

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COSLKaderrevision der Wintersportler: Blick auf Norditalien

COSL / Kaderrevision der Wintersportler: Blick auf Norditalien
Träumt von einer weiteren Olympia-Teilnahme: Matthieu Osch Foto: Editpress-Archiv

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In 34 Wochen starten die Olympischen Spielen in Norditalien, doch die Kaderrevision des COSL von einer Handvoll Wintersportler ließ auf sich warten. Am Mittwoch wurden nun sechs Athleten vom „Comité administratif“ bestätigt: Joachim Keghian stößt hinzu, und über den mittlerweile 51-jährigen Jeff Bauer entscheidet das Gremium zum Monatsende.

Nachdem der Skiverband FLS vor drei Jahren „nur“ drei von sieben Kaderathleten stellte, sind es nun fünf von sieben. Die beiden Olympiateilnehmer Gwyneth ten Raa (2022) und Matthieu Osch (2018 und 2022) sind mittlerweile beide Sportsoldaten und im „projet de qualification olympique“ des COSL für Cortina d’Ampezzo. Während sich Matthieu Osch im Slalom auf seine bisher beste Position als 558. der Welt verbessert hat und sich auch im Riesenslalom wieder in Richtung Top 1.000 schiebt, arbeitet sich Gwyneth ten Raa als aktuelle 261. im Slalom, 114. im Riesenslalom und 156. im SuperG weiter an die Weltspitze heran.

Im Promotionskader konnte ihre ältere Schwester Joyce mit Kniebeschwerden die vergangenen Resultate nicht ganz bestätigen und rutscht aus den Top 1.000. Mit ähnlichen FIS-Punkten liegt Joachim Keghian sogar außerhalb der Top 2.000. Der technische Direktor des COSL Raymond Conzemius kommentiert: „Bei Joachim Keghian war die Entwicklung der letzten Jahre nicht optimal, aber im Training ist er deutlich besser als im Wettkampf und wir sind in den Promotionskadern toleranter.“ Neuaufnahme Nikolaj Lindfors liegt nah an der FIS-Norm von 80 Punkten, um in den Speed-Disziplinen – sowie mit Matthieu Osch in der Teamkombi – „eligibel“ für die Spiele zu sein. Er freut sich über die Anerkennung des COSL und verrät: „Ab Mitte August gehe ich mit anderthalb Monaten Training und Rennen in Chile „all in“, um mich bereits in Lateinamerika für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.“ Hier erklärt der COSL-Sportdirektor: „Er hat sich gut entwickelt und ist auf dem richtigen Weg. Aber die FIS-Norm ist das minimale Sicherheitskriterium. Unsere ist strenger. Sie lag in allen Alpindisziplinen bei 45, aber wir werden sie insbesondere in den Speed-Disziplinen vor dem nächsten Winter überarbeiten.“

Trotz mäßiger Resultate im World Cup erfüllte Shorttracker Peter Murphy die Zeitkriterien für die Elite. In seinem abschließenden Uni-Jahr in einer niederländischen Trainingsgruppe hofft er weiter auf eine Olympiateilnahme. Seit Jahren treibt diese auch das Unikat Jeff Bauer beim Skeleton an. Nach einer guten Leistung bei den nordamerikanischen Meisterschaften war er als Letzter der EM schwer enttäuscht. „Wir haben einen neuen CA, technisches Bureau und Präsidenten. Dazwischen waren auch noch die JPEE, sodass wir eine weitere Versammlung benötigen, um das Dossier tief genug zu analysieren.“ Als kleines Kuriosum ist Marie Schreiber in Zukunft vielleicht nicht mehr im Winterkader. Raymond Conzemius meint: „Aktuell hat sie nur im Cyclocross die Elitekriterien, aber ich gehe davon aus, dass sich das bald ändert. Sie überlegt selber gerade, worauf sie sich in Zukunft mehr fokussiert. Mit dem Kader und einem ‚projet perspective’ für L.A. 2028 hat sie aber eh unsere bestmögliche Unterstützung. Wir lösen das pragmatisch und falls sie irgendwann beide Kriterien erfüllt, hat die Straße Vorrang – mit der Möglichkeit einer Olympiateilnahme.“

Im Überblick

Der aktuelle COSL-Kader
Winter:
Elite:

Peter Murphy (Shorttrack), Matthieu Osch (Ski alpin), Marie Schreiber (Cyclocross), Gwyneth ten Raa (Ski alpin); Jeff Bauer (Skeleton/noch unsicher)
Promotion:
Joachim Keghian (Ski alpin/P4), Nikolaj Lindfors (Ski alpin/P3), Joyce ten Raa (Ski alpin/P5)