
In „Der Tod wird kommen“ (Originaltitel: „La mort viendra“) inszeniert Christoph Hochhäusler einen düsteren Neo-Noir-Thriller, in dem die Auftragskillerin Tez, gespielt von Sophie Verbeeck, in ein Netz aus Intrigen und Verrat gerät, als sie im Auftrag des Gangsterbosses Charles Mahr einen Mord rächen soll. Mit diesem Film legt Hochhäusler im Jahr 2024 sein französischsprachiges Debüt vor und erweitert damit sein filmisches Spektrum. Im selben Jahr feierte der Film seine Weltpremiere beim 77. Internationalen Filmfestival in Locarno. Dies ist jedoch nicht der einzige Kassenschlager-Thriller von Christoph Hochhäusler, denn davor feierte schon sein Genrefilm „Bis ans Ende der Nacht“ bei der Berlinale 2023 Premiere.
Nichtsdestotrotz zeigt der Thriller „Der Tod wird kommen“ nochmal ganz andere Facetten, denn der Direktor ist bekannt dafür, klassische literarische Stoffe subtil in seine Werke einzubauen und sie in einen zeitgenössischen Rahmen zu setzen. „La mort viendra“ ist angelehnt an Friedrich Schillers Ballade „Die Bürgschaft“, das von einem Mann handelt, der für einen Freund sein Leben riskiert. Hochhäuslers Film überträgt diese Thematik in einen modernen Thriller-Kontext. Die professionelle Auftragskillerin Tez wird von Charles Mahr, verkörpert von Louis-Do de Lencquesaing, einem mächtigen und älteren Gangsterboss, kontaktiert – in Folge des mysteriösen Mords an einem von Mahrs wichtigsten Kurieren. Da er in der Unterwelt von Brüssel einen festen Einfluss hat und auf Rache aus ist, beauftragt er somit Tez, den Mörder von Yann Diope ausfindig zu machen und zu eliminieren.
Rollentausch
Tez, die für ihre Präzision und Kaltblütigkeit bekannt ist, nimmt den Auftrag an, obwohl sie schnell merkt, dass hinter diesem Mord mehr steckt, als sie zunächst erwartete. Sie begibt sich nach Brüssel und setzt ihre Nachforschungen im kriminellen Milieu der Stadt in Gang. Es dauert nicht lange, bis sie auf ein Komplott zwischen Mahrs Rivalen Patric de Boer und seinem engen Vertrauten Zinedine stößt. Kurzerhand dreht sich der Spieß um und ein Rollentausch findet statt. Aus der Jägerin wird die Gejagte, als sie selbst ins Visier der Verschwörer gerät.
Léni Coudouent
Mein Name ist Léni Coudouent, ich bin 17 Jahre alt und wohne in der Gemeinde Betzdorf, Luxemburg. Ich bin Schülerin der Klasse 3eA-LLCO im Lycée Robert Schuman. Mein Interesse an dem Film „La mort viendra“ würde ich zum einen auf mein Interesse an Kriminologie zurückführen. Ich mag es, Geheimnisse zu lösen und aufzudecken. Zum anderen interessiert mich die Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Der Film ist somit passend, da die kurze Zusammenfassung mich aufgrund der Komplexität von Mord und dessen gesellschaftlichen Auswirkungen mitgerissen hat. Mein Lieblingsfilm ist jedoch „Karate Kid“. Dennoch habe ich früher mit meinen Eltern oft Krimi-Sendungen geschaut. Dies spiegelt mein Interesse am Kulturjournalismus wider, wo ich Geschichten, die das Menschliche beleuchten, aufgreifen und analysieren kann. Ich würde mich als Vermittlerin zwischen Kunst und Gesellschaft sehen und mein Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Themen, die uns alle betreffen, zu fördern.
Die Produzenten des Films legten hohen Wert auf Präzision, somit ist der Zuschauer dazu aufgefordert, sich von Anfang bis Ende des Films genauer mit Details auseinander zu setzen. Die „Mise en Scène“ von „Der Tod wird kommen“ zeichnet sich durch eine präzise Kameraarbeit aus. Die Spannung wird mithilfe von langen und ununterbrochenen Einstellungen verstärkt. Auch bei der Raumnutzung symbolisieren weite und leere Räume Isolation und Bedrohung. Die Szenen sind sehr oft in „low-key“-Belichtung gefilmt, also mit gedämpften Blau- und Grautönen, um die düstere Stimmung zu erzeugen. Die Bildkompositionen spiegeln zudem Kälte und Unnahbarkeit der Charaktere. Der Film wird zusätzlich von einer Musik begleitet, die, obwohl sie sparsam eingesetzt ist, dennoch die bedrückende Atmosphäre verstärkt. Minimalistische, teils dissonante Klänge und Sounds unterstreichen die Spannung und das Gefühl der Unausweichlichkeit, ohne je aufdringlich zu wirken.
Die außergewöhnliche Erzählweise des Thrillers lässt die Grenze zwischen Realität und Wahrnehmung verschwimmen. Christoph Hochhäusler gelingt es in seinem Film „Der Tod wird kommen“, eine fesselnde und tiefgründige Reflexion über die Angst vor dem Unbekannten zu inszenieren. Dank einer beeindruckenden schauspielerischen Leistung und meisterhaften Kameraarbeit zieht die Erzählung das Publikum in seinen Bann – bis über den Abspann hinaus. Insgesamt ist Hochhäuslers Werk ein cineastisches Erlebnis und mit Sicherheit ein Muss für alle Liebhaber von anspruchsvoller Filmkunst.
De Maart
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