Mittwoch19. November 2025

Demaart De Maart

Prinz Guillaume in EschJugendhaus und „Point info jeunes“: Der „Mérite jeunesse“ im Aufwind

Prinz Guillaume in Esch / Jugendhaus und „Point info jeunes“: Der „Mérite jeunesse“ im Aufwind
Prinz Guillaume stellte den „Mérite jeunesse" im Escher Jugendhaus vor  Foto: Paul Huybrechts

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Im Gegensatz zu dem, was man erwarten könnte, erlebt der „Mérite jeunesse“ während der Pandemie einen Aufschwung. Anfang 2021 gab es 43 Gymnasien, Internate und Organisationen, die den Jugendlichen die Teilnahme am Programm der Stiftung „Mérite jeunesse“ ermöglichten.

Es waren bis dato also vornehmlich Schulen, die am Programm teilnahmen. Mit dem Escher Jugendhaus und dem „Point info jeunes Esch“ sind nun Akteure hinzugekommen, die Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren einen erleichterten Zugang zum Programm des „Mérite jeunesse“ ermöglichen. Zwei Erzieherinnen dieser Institutionen, Aurélia Benvenuto und Lara Pieri, haben den Lehrgang „Tuteur Mérite jeunesse“ abgeschlossen und können künftig junge Menschen bei der Teilnahme begleiten.

Zu diesem Anlass stattete Prinz Guillaume, Präsident des Verwaltungsrates der Stiftung „Mérite jeunesse“, dem Escher Jugendhaus einen Besuch ab, stellte die Grundzüge des „Mérite jeunesse“ vor und motivierte überzeugend zur Teilnahme am Programm.

Seinen Ursprung hat der „Mérite jeunesse“ in Großbritannien. Auf Initiative des Gemahls der Queen wurde „The Duke of Edinburgh’s Award“ ins Leben gerufen. Unter der Schirmherrschaft von Großherzog Jean wurde das Programm unter dem Namen „Mérite jeunesse“ in Luxemburg eingeführt. Prinz Guillaume war damals gerne bereit, mitzuwirken. Ein Engagement, das bis heute anhält. Weltweit nehmen jährlich eine Million Jugendliche am Programm teil, in Luxemburg sind es 1.000 pro Jahr.

Drei Ziele verfolgt der „Mérite jeunesse“. Das Selbstbewusstsein soll gestärkt werden, der Initiativgeist und die Ausdauer sollen geweckt werden und das Engagement und die Anstrengungen der jungen Teilnehmer sollen Anerkennung finden. In den vier Bereichen Sport, Talent, Ehrenamt und Expedition werden die persönlichen Fähigkeiten gefördert und entwickelt. Jeder Teilnehmer setzt sich seine eigenen Ziele und verfolgt sie in seinem Rhythmus. Je nach Alter der Teilnehmer und einer Minimaldauer der Teilnahme wird ein Bronze-, Silber- oder Gold-Abzeichen verliehen. Zum Erlangen des Gold-Abzeichens gehört auch die Teilnahme an einem sozialen oder kulturellen Projekt im Ausland. Es wird also wohl Wert auf die eigene Entwicklung der Teilnehmer gelegt, die Gruppe, das Team und die Gesellschaft spielen dennoch eine entscheidende Rolle. Teamgeist wird besonders in der Sparte „Expedition“ gefördert. Erfahrungsgemäß haben die meisten Teilnehmer etwas Angst vor dieser Aufgabe, bei der man in einer kleinen Gruppe mehrere Tage in der Natur verbringt.

Einmal hinter sich gebracht, ist es gerade diese Aktivität, die den meisten in bester Erinnerung bleibt. Mitmachen beim „Mérite jeunesse“ sollten junge Menschen, um Neues kennenzulernen und ihre Passion für bestimmte Aktivitäten zu entdecken. Es ist ein Marathon, kein Sprint. Man lernt, dass man zum Erreichen eines Zieles Zeit benötigt und ausdauernd sein muss. Fähigkeiten, von denen man sein ganzes Leben profitieren kann und die in Bewerbungen gern gesehen werden.

Die Teilnahme

In einer ersten Etappe schreibt man sich beim „Mérite jeunesse“ ein und legt, gemeinsam mit dem Tutor, die Ziele in den verschiedenen Bereichen fest. In der zweiten Etappe versucht man, die gesteckten Ziele zu erreichen und dokumentiert die unternommenen Anstrengungen. Zum Abschluss wird das Umsetzen der Ziele vom Tutor anerkannt und die Auszeichnung verliehen. Wurden bei der ersten Verleihung in Luxemburg im Jahre 1993 sieben Laureaten ausgezeichnet, waren es 2021 trotz der Pandemie 130 junge Menschen, die das Abzeichen des „Mérite jeunesse“ verliehen bekamen.

Die beiden neuen Tutoren Lara Pierri (l.) und Aurélia Benvenuto 
Die beiden neuen Tutoren Lara Pierri (l.) und Aurélia Benvenuto  Foto: Paul Huybrechts