„Die Truppen setzen ihre Operationen fort, um unterirdische Tunnelschächte, Waffen und weitere Terrorinfrastrukturen aufzuspüren und zu zerstören“, erklärte die Armee am Freitag. Die israelischen Streitkräfte hätten „zahlreiche“ Kämpfer in der Großstadt Chan Junis getötet, erklärte die Armee weiter. Dies sei Teil der „ausgedehnten Kämpfe“ im Gazastreifen, wo innerhalb von 24 Stunden rund 450 Ziele angegriffen worden seien. Auf von der israelischen Armee veröffentlichten Aufnahmen war zu sehen, wie Marineeinheiten vom Mittelmeer aus Hamas-Infrastruktur beschießen.
Weitere Armee-Videos zeigten Angriffe auf Ziele in Chan Junis im südlichen Gazastreifen. Die Armee forderte die Bewohner der Gaza-Stadtviertel Dschabalija, Schedschaija und Zeitun auf, sich weiter nach Westen zu begeben.
Im Norden des Gazastreifens stieß die Armee zudem nach eigenen Angaben auf ein weiteres Waffenlager der Hamas. An der Al-Azhar-Universität im Stadtteil Rimal in der Stadt Gaza seien neben Raketenteilen, Abschussvorrichtungen und weiteren Waffen ein Kilometer langer Tunnel entdeckt worden. Israelischen Angaben zufolge wurden bislang 91 israelische Soldaten im Gazastreifen getötet.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas erklärte ihrerseits, sie bekämpfe die israelischen Truppen „auf allen Achsen“. Das von den Islamisten kontrollierte Gesundheitsministerium meldete am Freitag weitere 40 Tote bei Gefechten in der Nähe der Stadt Gaza und Dutzende weitere in Dschabalija und Chan Junis. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedine al-Kassam-Brigaden, erklärten, sie hätten weitere Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.
Tote im Westjordanland
Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben unterdessen sechs Palästinenser bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah erklärte am Freitag, die Männer seien bei einer Razzia im Flüchtlingslager Al-Fara in der Nähe der Stadt Tubas im Norden des besetzten Westjordanlandes erschossen worden. Informationen zur Identität der Getöteten teilte die Palästinenserbehörde zunächst nicht mit. Von der israelischen Armee lagen zunächst keine Angaben zu dem Vorfall vor.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas wurde am 7. Oktober durch einen brutalen Überfall der Hamas ausgelöst. An dem Tag waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt.
Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Die Hamas hält weiterhin 138 Geiseln in ihrer Gewalt, darunter Frauen und Kinder.
Als Reaktion begann Israel mit den massiven Angriffen auf Ziele im Gazastreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seit Kriegsbeginn mindestens 17.177 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.
De Maart
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