Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor in einer Fernsehansprache gesagt: „Die Hamas stellt fest, dass wir an Orte gelangen, von denen sie dachte, dass wir sie nie erreichen würden“. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Insgesamt sollen seit Kriegsbeginn laut Hagari mehr als 14 000 Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen von Israel angegriffen worden sein. Es gebe Erfolge, „aber der Krieg ist noch lang“, sagte Hagari. (dpa)
9.000 Raketen auf Israel
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat jegliche Waffenruhe im Gazastreifen ausgeschlossen, solange die dort herrschende radikalislamische Hamas ihre 241 Geiseln nicht freilässt. Ohne eine Freilassung der in den Gazastreifen Entführten werde es keine Lieferung von Treibstoff in das Gebiet, keine Zulassung palästinensischer Arbeiter in Israel und keine Waffenruhe im Gazastreifen geben, sagte Netanjahu am Dienstag.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat am Dienstagabend erneut auf das Zentrum Israels Raketen abgefeuert. Auch im Großraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. Der militärische Arm der Hamas, die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, reklamierte die Attacken auf Telegram für sich. Verletzt wurde Sanitätern zufolge nach ersten Erkenntnissen niemand.
Aus dem Gazastreifen wurden laut israelischen Angaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 9.000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende Hamas die Verantwortung.
Rotes Kreuz: Hilfskonvoi in Gaza-Stadt beschossen
Ein Konvoi des Roten Kreuzes mit medizinischen Hilfsgütern ist nach Angaben der Organisation in der Stadt Gaza unter Beschuss geraten. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitteilte, wurden am Dienstag zwei der fünf Lastwagen beschädigt und ein Fahrer leicht verletzt. Der Transport sei unter anderem zum Al-Quds-Krankenhaus des Palästinensischen Roten Halbmondes unterwegs gewesen.

„Unter diesen Umständen können humanitäre Helfer nicht arbeiten“, sagte IKRK-Vertreter William Schomburg. Er wies darauf hin, dass Konfliktparteien nach internationalem Recht verpflichtet seien, die Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit lebenswichtigen Gütern zu ermöglichen.
USA gegen „Wiederbesetzung“ des Gazastreifens
Die USA haben sich gegen eine erneute langfristige Besetzung des Gazastreifens durch Israel ausgesprochen. „Generell unterstützen wir die Wiederbesetzung des Gazastreifens nicht und Israel auch nicht“, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Dienstag vor Journalisten. „Wir sind der Meinung, dass die Palästinenser bei diesen Entscheidungen an vorderster Stelle stehen müssen und dass der Gazastreifen palästinensisches Land ist und bleiben wird“, sagte Patel.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, nach dem Krieg für eine „unbestimmte Zeit“ die „Gesamtverantwortung für die Sicherheit“ des Palästinensergebiets übernehmen zu wollen.

Die USA stimmten zu, dass es nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober „keine Rückkehr zum Status quo“ im Gazastreifen geben könne, sagte Patel. „Israel und die Region müssen sicher sein, und der Gazastreifen sollte und kann nicht länger eine Basis für Terroranschläge gegen das israelische Volk oder andere Menschen“ sein, bekräftigte der Sprecher.
Israel hat sich 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen, den es seit dem Sechstagekrieg von 1967 besetzt hatte. Nachdem die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas die Kontrolle über das Gebiet übernahm, setzte Israel eine Blockade des Gazastreifens in Kraft.
„Für Krebspatienten fehlt es an allem“
Nach Einschätzung eines leitenden Schmerzmediziners im Gazastreifen spitzt sich die Situation auch für Krebspatienten in dem abgeriegelten Küstengebiet aufgrund mangelnder Behandlungsmöglichkeiten zu. Im Gazastreifen gebe es etwa 11.000 an Krebs erkrankte Patienten, sagte Khamis Elessi, Facharzt für Schmerzmedizin, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. „Keiner von ihnen erhält derzeit die lebenswichtige Behandlung.“ Das einzige Krebskrankenhaus, das Türkisch-Palästinensische Freundschaftskrankenhaus, sei vor einer Woche außer Betrieb gegangen.
On 30 October, the MSF-supported Turkish-Palestinian Friendship hospital in #Gaza was reportedly hit by a projectile, causing serious damage to the third floor of the building. Fortunately, no patients were harmed as they were taking shelter on the ground floor at the time.
— MSF International (@MSF) November 1, 2023
„Uns fehlt es an allem, um Krebspatienten zu behandeln“, sagte Elessi. Es mangele an Medikamenten und auch an Möglichkeiten für Chemotherapien. „Diese Menschen sind ernsthaft vom Tod bedroht“, sagte der Mediziner.
In einem Post bei der Plattform X hatte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zuvor berichtet, dass das Türkisch-Palästinensische Freundschaftskrankenhaus „Berichten zufolge von einem Projektil getroffen“ wurde.
Der jordanische Ministerpräsident kündigte am Dienstag auf X an: „Krebskranke Kinder aus Gaza werden bald in Jordanien eintreffen, um im King Hussein Cancer Center behandelt zu werden.“
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