Montag3. November 2025

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NahostIsrael steht unter iranischem Raketenbeschuss

Nahost / Israel steht unter iranischem Raketenbeschuss
Dieses vom offiziellen Telegram-Kanal der iranischen Revolutionsgarde (IRGC), Sepah News, am 13. Juni 2025 veröffentlichte Handout-Foto zeigt Berichten zufolge Rauch, der von einem Ort in der iranischen Hauptstadt Teheran aufsteigt, der am frühen Morgen von einem israelischen Luftangriff getroffen wurde. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte in einer Videobotschaft in den frühen Stunden des 13. Juni, dass Israel Angriffe auf den Iran durchgeführt habe und die Militäroperation gegen die Islamische Republik „so viele Tage wie nötig“ andauern werde. Foto: AFP

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In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat Israel einen Großangriff auf die iranischen Atomanlagen gestartet. Dabei wurden auch der Chef der Revolutionsgarden und der iranische Armeechef getötet. Der Iran droht mit Vergeltung und hat einen Gegenangriff mit Drohnen gestartet. Alle Entwicklungen im Liveticker

+++ 21.10 Uhr – Israels Rettungsdienst: Sieben Einschläge im Gebiet Tel Aviv +++

Der israelische Rettungsdienst hat nach Beginn des iranischen Gegenangriffs von mehreren Verletzten gesprochen. Es gebe Berichte über sieben Einschlagsorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Den bisherigen Angaben zufolge wurden die Menschen nur leicht verletzt. Auch mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. In den Berichten war vom Großraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede. Sirenen heulten auch in weiteren Teilen Israels, wie israelische Medien berichteten.

+++ 21.07 Uhr – Dritte Welle Raketen aus dem Iran auf Israel +++ 

Der Iran hat bei seinem Gegenangriff eine dritte Welle Raketen auf Israel gefeuert. Dies berichtete der staatliche Rundfunk. Die Revolutionsgarden bestätigten den Beginn der Operation. Nach eigenen Angaben zielte die Elitestreitmacht dabei auf Dutzende militärische Ziele und Luftwaffenstützpunkte. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes gab es mehrere Verletzte.

+++ 20.28 Uhr – Macron will UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung verschieben +++

Nach der Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine geplante UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung verschieben. „In den nächsten Tagen wird in Abstimmung mit den politischen Führern der Region und insbesondere mit Saudi-Arabien ein neuer Termin festgelegt werden“, sagte Macron. Die Konferenz hätte eigentlich ab Dienstag in New York stattfinden sollen.

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+++ 20.28 Uhr – Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert +++

Als Reaktion auf den israelischen Großangriff hat der Iran nach eigenen Angaben Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert. Vor wenigen Minuten habe der massive Raketenbeschuss begonnen, hieß es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlichten Mitteilung.

Die israelische Armee spricht hingegen von „dutzenden“ Raketen, die in Richtung Israel abgefeuert wurden. Luftalarm war in mehreren Landesteilen ausgelöst worden. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Im iranischen Fernsehen war die Rede von Angriffen in Tel Aviv und Jerusalem. Über größere Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

+++ 20.22 Uhr – Israel: Iranische Uran-Umwandlungsanlage in Isfahan bei Angriff zerstört +++

Israel hat nach Militärangaben eine Anlage zur Uran-Umwandlung in der iranischen Atomanlage Isfahan bei einem Angriff zerstört. Bei dem Angriff israelischer Kampfjets sei „eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört worden“, erklärte die israelische Armee am Freitagabend.

+++ 20.04 Uhr – Iran: Zwei israelische Kampfjets abgeschossen +++

Die iranischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge zwei israelische Kampfjets abgeschossen. Dies gab der stellvertretende Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Armee bekannt, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Auch Drohnen seien abgefangen worden. Wo genau die Jets abgestürzt sein sollen, wurde nicht bekannt. Aus Israel gab es dafür vorerst keine Bestätigung.

+++ 19.49 Uhr – Putin telefoniert mit Iran und Israel +++

Wegen der israelischen Luftangriffe auf Atomanlagen im Iran hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit beiden Seiten telefoniert. Im Gespräch mit dem iranischen Staatschef Massud Peseschkian verurteilte Putin Israels Vorgehen als Verstoß gegen die UN-Charta und das Völkerrecht, wie der Kreml mitteilte. Russland sei immer für eine diplomatische Lösung des Streits um das iranische Atomprogramm eingetreten. 

Im Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu forderte Putin demnach eine Rückkehr zum Gesprächsprozess. Beiden Gesprächspartnern bot der Kremlchef sich als Vermittler zur Deeskalation an. Der Iran ist für Moskau ein wichtiger Bündnispartner und Waffenlieferant im Angriffskrieg gegen die Ukraine.

+++ 19.25 Uhr – Medien: „Enorme Explosion“ in Isfahan im Zentrum des Iran +++

Mehrere Stunden nach dem Beginn des israelischen Großangriffs auf den Iran haben iranische Medien eine „enorme Explosion“ in Isfahan im Zentrum des Landes gemeldet. In der Stadt, in der eine wichtige Atomanlage steht, war am Freitagabend eine schwere Explosion zu hören, wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr berichtete. Israel hatte am Morgen einen beispiellosen Großangriff auf den Iran gestartet; rund 200 Kampfflugzeuge bombardierten nach Armeeangaben Ziele in Teheran, die Atomanlage Natans sowie mehrere Militäranlagen.

+++ 18.22 Uhr – Israelische Armee stationiert Reservisten in mehreren Gebieten im Land +++

Die israelische Armee hat nach ihrem Angriff auf Ziele im Iran nach eigenen Angaben begonnen, Reservisten in allen Teilen Israels zu stationieren. Reservisten „aus verschiedenen Einheiten“ würden an Ziele im ganzen Land entsendet, erklärte die Armee am Freitag. Dies geschehe als Teil der „Vorbereitung auf Verteidigung und Angriff in allen Bereichen“.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte unterdessen in einer Videobotschaft, er erwarte „mehrere iranische Angriffswellen“ als Reaktion auf die israelischen Luftangriffe.

+++ 16.46 Uhr – Iraner dringen auf Rache – Menschen in Israel besorgt +++

Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran sind die Menschen in Teheran wie in Tel Aviv in Aufruhr: „Tod für Israel, Tod für Amerika“, skandieren Bewohner am Freitag im Zentrum der iranischen Hauptstadt, schwenken Landesflaggen und Porträts des Obersten geistlichen Führers Ayatollah Ali Chamenei. In Israel sind viele Menschen unterdessen besorgt über die militärische Eskalation des Konflikts mit dem Erzfeind Iran

+++ 16.07 Uhr – Trump will heute mit Netanjahu sprechen +++

US-Präsident Donald Trump und sein Team sind einem Medienbericht zufolge vorab über Israels Pläne zu einem Angriff auf den Iran informiert worden. Auf die Frage, welche Art von Vorwarnung die USA vor dem Angriff erhielten, sagte Trump dem Wall Street Journal in einem Telefoninterview am Morgen (Ortszeit): „Vorwarnung? Es war keine Vorwarnung.“ Die USA hätten gewusst, was vor sich ginge.

Trump erklärte dem Bericht zufolge außerdem, dass er am Donnerstag mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesprochen habe und plane, heute erneut mit ihm zu sprechen. Der US-Präsident sprach demnach von einem „sehr erfolgreichen Angriff, um es gelinde auszudrücken“. 

Auch die langfristigen, wirtschaftlichen Auswirkungen des Angriffs bewertet er dem Bericht zufolge als positiv: Er denke, dass es letztlich gut für den Markt sei, weil der Iran keine Atomwaffe haben werde. „Es wird großartig für den Markt sein“, schob er nach. „Der Iran wird keine Atomwaffe haben, die eine große Bedrohung für die Menschheit war.“

+++ 14.58 Uhr – Türkischer Präsident Erdogan verurteilt Angriff auf Iran scharf +++

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran gewarnt, Israel wolle die Welt in eine „Katastrophe“ stürzen und die internationale Gemeinschaft aufgerufen, Israels „Verbrechertum“ zu beenden. Israel verfolge die Strategie, „unsere Region, insbesondere den Gazastreifen, in Blut, Tränen und Instabilität zu ertränken“, betonte der Präsident, der als Kritiker Israels und Verfechter der palästinensischen Sache gilt.

„Israels Angriffe auf unseren Nachbarn Iran sind eine klare Provokation, die das Völkerrecht missachtet“, fügte Erdogan hinzu.

„Die internationale Gemeinschaft muss dem israelischen Verbrechertum, das auf die globale und regionale Stabilität abzielt, ein Ende setzen“, sagte Erdogan. „Israel versucht, die Region und die ganze Welt mit seinen rücksichtslosen, aggressiven und gesetzlosen Aktionen in eine Katastrophe zu stürzen“, betonte Erdogan.

+++ 14.58 Uhr – 78 Tote nach Angriffen in Provinz Teheran +++

Bei dem israelischen Großangriff im Iran sind alleine in der Provinz Teheran nach Medienberichten mindestens 78 Menschen getötet worden. 329 Menschen seien verletzt worden, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Offizielle Angaben über Opfer gab es zunächst nicht.

+++ 14.04 Uhr – Hisbollah: Israels Angriff könnte Region in Brand setzen +++

Die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran vor einem größeren Konflikt in der Region gewarnt. Alle in der jüngsten Zeit unternommenen Anstrengungen zur Wahrung von Stabilität und Sicherheit in der Region seien zunichtegemacht worden, hieß es in einer Mitteilung der mit dem Iran verbündeten Organisation. Rote Linien seien überschritten worden, in der Hoffnung, die Spielregeln zu ändern. Israel gefährde „die regionale und internationale Sicherheit massiv, mit möglicherweise katastrophalen Folgen“. 

+++ 13.46 Uhr – Israel schließt weltweit Botschaften und Konsulate +++

Israel schließt vor dem Hintergrund des Großangriffs gegen den Iran weltweit alle Botschaften und Konsulate. Das teilte das israelische Außenministerium in Jerusalem mit. (dpa)

+++ 13.19 Uhr – Iran: Schäden an Atomanlage Natans „größtenteils“ an der Oberfläche +++

Bei den israelischen Angriffen auf die unterirdische Atomanlage Natans sind nach Angaben der iranischen Atomenergiebehörde „größtenteils“ Schäden über dem Erdboden entstanden. „Die Schäden sind größtenteils an der Oberfläche“, sagte am Freitag Behördensprecher Behruz Kamalvandi. Es habe an der Anlage „keine Verletzten“ gegeben.

+++ 13.10 Uhr – Israels Luftwaffe wehrt weitere Drohnenangriffe aus dem Iran ab +++

Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran hat Teheran nach israelischen Armeeangaben weitere Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. „Die israelische Luftwaffe fängt weiterhin aus dem Iran auf israelisches Staatsgebiet abgefeuerte unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) ab“, erklärte die Armee am Freitag. Am Morgen hatte Israel bereits rund 100 iranische Drohnenangriffe gemeldet.

+++ 12.55 Uhr – Russland wirft Israel „Gräueltaten“ vor +++

Das russische Außenministerium hat die israelischen Angriffe auf den Iran als «Gräueltaten» und Verstoß gegen UN-Recht scharf verurteilt. „Unprovozierte Militärschläge gegen einen souveränen UN-Mitgliedstaat, seine Bürger, friedlich schlafende Städte und Infrastruktureinrichtungen für Kernenergie sind kategorisch inakzeptabel“, teilte das Ministerium in Moskau mit. „Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, gegenüber solchen Gräueltaten gleichgültig zu sein.“ Russland erwarte von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine Aufklärung über mögliche radiologische Folgen der Schläge gegen die Nuklearanlagen.

+++ 12.52 Uhr – Israel: Irans Kommandeur der Luftstreitkräfte getötet +++

Israel hat bei seinem Großangriff im Iran auch den Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden getötet. Wie die israelischen Streitkräfte erklärten, kam Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh ihren Informationen zufolge bei den nächtlichen Angriffen ums Leben. Auch iranische Medien berichteten über seinen Tod. Eine offizielle Bestätigung lag noch nicht vor. 

Der General galt als Architekt des iranischen Raketenprogramms in den vergangenen Jahren und überwachte auch die jüngsten Angriffe auf Israel. Nachdem Israel bereits andere hochrangige Offiziere getötet hat, dürfte der Tod von Hadschisadeh Irans Fähigkeit zur Vergeltung weiter schwächen. 

Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht und der regulären Armee weit überlegen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Truppe nicht nur militärisch massiv aufgerüstet, sondern baute auch ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einfluss aus – etwa durch Beteiligungen an Hotelketten und Fluggesellschaften.

+++ 12.47 Uhr – Trump: „Nächste geplante Angriffe“ auf den Iran werden „noch brutaler“ +++

Nach dem Großangriff Israels auf den Iran hat US-Präsident Donald Trump die Führung in Teheran zu einem „Deal“ aufgefordert – und andernfalls mit „noch brutaleren“ Angriffen gedroht. „Es hat bereits viel Tod und Zerstörung gegeben, aber es ist noch Zeit, diesem Massaker ein Ende zu setzen – wobei die nächsten bereits geplanten Angriffe noch brutaler sein werden“, schrieb Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social. „Iran muss einen Deal schließen, bevor nichts mehr übrig ist – tun Sie es einfach, bevor es zu spät ist.“

Israel hatte in der Nacht zum Freitag einen Großangriff auf den Iran begonnen und rund hundert Ziele angegriffen, darunter in der Hauptstadt Teheran und in der Atomanlage Natans. Nach Angaben der israelischen Armee wurden in Natans unterirdische Anlagen für die Urananreicherung getroffen.

Nach iranischen Angaben wurden bei den Angriffen der Chef der Revolutionsgarden, Hussein Salami, Armeechef Mohammed Bagheri sowie sechs Atomwissenschaftler getötet. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei drohte Israel mit gravierenden Konsequenzen.

+++ 12.34 Uhr: Israel meldet Tötung von fast gesamter Führung von Revolutionsgarden-Luftwaffe +++

+++ 12.25 Uhr – Trump ruft Iran eindringlich zu Abkommen auf +++

US-Präsident Donald Trump hat den Iran dazu aufgerufen, ein Abkommen rund um sein Atomprogramm abzuschließen. Es habe bereits viel Tod und Zerstörung gegeben, aber noch sei Zeit, dieses „Gemetzel“ zu beenden, schrieb Trump auf seinem Sprachrohr Truth Social. „Der Iran muss einen Deal eingehen, bevor nichts mehr übrig ist“, schrieb Trump.

+++ 12.16 Uhr: Israel: Unterirdische Anlagen für Urananreicherung in Natans getroffen +++

Die israelische Armee hat bei ihren großangelegten Angriffen auf den Iran auch unterirdische Anlagen für die Urananreicherung in der Atomanlage Natans getroffen. Unter anderem sei eine „mehrstöckige Anreicherungshalle mit Zentrifugen, Elektroräumen und anderer Infrastruktur“ getroffen worden, hieß es am Freitag in einer Erklärung der israelischen Streitkräfte. Zudem sei andere „wichtige Infrastruktur“ in der Anlage angegriffen worden, „die ihren Betrieb und die Weiterentwicklung des Atomwaffenprojekts des iranischen Regimes ermöglicht“.

Die Armee verwies zudem darauf, dass es sich bei Natans um „die größte Uran-Anreicherungsstätte“ des Irans handele. Diese war neben weiteren Zielen in der Nacht zum Freitag von der israelischen Armee in einem Großangriff ins Visier genommen worden.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zeigte sich über den Angriff sehr besorgt. Atomanlagen dürften „niemals angegriffen werden“, erklärte ihr Chef Rafael Grossi. „Ich wiederhole, dass jede Militäraktion, welche die Sicherheit von Atomanlagen gefährdet, schwerwiegende Folgen für die Menschen im Iran, in der Region und darüber hinaus hat.“ Die Entwicklung sei „sehr besorgniserregend“.

Die IAEA teilte zudem mit, dass die iranischen Behörden nach eigenen Angaben nach den israelischen Angriffen in Natans keine erhöhten Strahlenwerte gemessen haben.

+++ 12.13 Uhr: Neue Welle von israelischen Angriffen im Iran +++

Israel hat Medienberichten zufolge eine neue Welle von Angriffen auf den Iran ausgeführt. Explosionen ereigneten sich unter anderem in den Millionenstädten Tabris, Schiras und bei der Atomanlage Natans, wie iranische Medien berichteten.

+++ 11.34 Uhr: Irans Außenminister: Angriff Israels ist eine „Kriegserklärung“ +++

Die Führung in Teheran wertet den Angriff Israels als „Kriegserklärung“. Das iranische Außenministerium teilte am Freitag mit, Außenminister Abbas Araghtschi habe in einem Brief an die Vereinten Nationen den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, „sich sofort mit diesem Thema zu befassen“. Der Minister erklärte demnach weiter, die Angriffe auf militärische Einrichtungen und Atomanlagen im Iran seien eine „Kriegserklärung“ Israels.

+++ 11.25 Uhr: Wadephul kritisiert iranischen Vergeltungsschlag scharf  +++

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hat den iranischen Vergeltungsschlag auf Israel nach dessen Angriff auf die Atomanlagen Teherans verurteilt. „Zur Stunde greift Iran Israel mit hunderten Drohnen an. Es gibt Berichte über erste Verletzte. Diese Entwicklungen sind mehr als besorgniserregend“, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch in Kairo. Er fügte kritisierte: „Den unterschiedslosen iranischen Angriff auf israelisches Staatsgebiet verurteilen wir auch das Schärfste.“

Auf die Frage, ob er von Israel vorher über die Militäraktion informiert worden sei, sagte Wadephul, Außenminister Gideon Saar habe ihn nach Beginn der Angriffe informiert. Man habe ausführlich über die Situation gesprochen. Anschließend habe er Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) informiert, der dann auch einen Anruf des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erhalten habe. 

+++ 11.25 Uhr: Mehrere Fluggesellschaften streichen Flüge  +++

Nach den Angriffen Israels auf den Iran haben mehrere Fluggesellschaften Flüge in der Region gestrichen oder umgeleitet. Zuvor hatten Irak und Jordanien angekündigt, ihren Luftraum vorübergehend zu schließen.

Die in Dubai ansässige Fluggesellschaft Emirates Airlines streicht sämtliche Flüge von und in den Irak, Jordanien Libanon und Iran. Auch am Zayed International Airport in Abu Dhabi werde mit Störungen gerechnet, hieß es in einer Mitteilung des Flughafens.

Die ebenfalls in Dubai ansässige Fluggesellschaft Flydubai teilte mit, Flüge nach Amman, Beirut, Damaskus sowie in den Iran und nach Israel würden ausgesetzt. Andere würden umgeleitet. Qatar Airways fliegt vorerst nicht mehr in den Iran und den Irak.

Die syrische Fluggesellschaft Syrian Airlines setzte sämtliche Flüge nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate vorübergehend aus. 

Die Flotte des Reiseanbieters Tui war zunächst nicht betroffen. Es gebe keine Auswirkungen, weil Tuifly nicht in die Region fliege, sagte eine Sprecherin. Zuvor hatte die Lufthansa mitgeteilt, ihre Flüge von und in die iranische Hauptstadt Teheran auszusetzen.

+++ 11.22 Uhr: Von der Leyen warnt vor Vergeltungsmaßnahmen +++

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach dem israelischen Angriff auf den Iran vor Vergeltungsmaßnahmen gewarnt. Europa fordere „alle Parteien dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, die Lage sofort zu deeskalieren und von Vergeltungsmaßnahmen abzusehen“, schrieb von der Leyen am Freitag im Onlinedienst Bluesky. Eine diplomatische Lösung sei nun „dringender denn je“ für die „Stabilität der Region und der globalen Sicherheit“.

+++ 11.16 Uhr: Moskau verurteilt Angriff auf Iran +++

Russland hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran die „schwere Eskalation der Spannungen“ in der Region verurteilt. Moskau sei besorgt, Kremlchef Wladimir Putin werde über das Verteidigungsministerium, den Auslandsgeheimdienst und das Außenministerium über die Ereignisse informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland, das über enge Beziehungen zum Iran verfügt, hatte sich bei den Verhandlungen der USA zu Teherans umstrittenen Atomprogramm zuletzt als Vermittler angeboten.

Moskau und Teheran hatten Mitte Januar eine strategische Zusammenarbeit für die nächsten 20 Jahre vereinbart, die allerdings keinen gegenseitigen militärischen Beistand vorsieht – anders als bei einem ähnlichen Abkommen zwischen Russland und Nordkorea. 

Russland und der Iran arbeiten vor allem auch wegen der westlichen Sanktionen, die beide Länder belasten, eng zusammen. Der Iran steht in der Kritik, Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine zu unterstützen.

+++ 11.01 Uhr: Kallas ruft alle Seiten zu „Zurückhaltung“ auf +++

Nach den israelischen Angriffen auf den Iran hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas alle Seiten zu „Zurückhaltung“ aufgerufen. Die Situation im Nahen Osten sei „gefährlich“, erklärte Kallas am Freitag im Onlinedienst Bluesky. Eine weitere Eskalation müsse verhindert werden, „Diplomatie bleibt der beste Weg“, fügte sie hinzu.

+++ 10.55 Uhr: Pakistan verurteilt Israels Angriff auf Iran +++

Die Atommacht Pakistan hat den Angriff Israels auf den Iran verurteilt und vor gravierenden Folgen gewarnt. „Dieser schwerwiegende und höchst unverantwortliche Akt ist zutiefst besorgniserregend und birgt die Gefahr einer weiteren Destabilisierung einer bereits instabilen Region“, schrieb der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif auf der Online-Plattform X. Pakistan, ein Nachbarland des Irans, rufe die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. 

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Geheimdienstkreisen erfuhr, aktivierte Pakistan die Luftabwehr in der Nähe seiner Atomanlagen und der iranischen Grenze. Außerdem würden Vorkehrungen getroffen, um pakistanische Bürger, vor allem schiitische Pilger, aus dem Iran zu evakuieren, hieß es weiter.

+++ 10.52 Uhr: Rutte: Nato-Verbündete arbeiten an Deeskalation in Nahost +++

Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hat die Beruhigung der Lage im Nahen Osten aus Sicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte oberste Priorität. „Das ist eine einseitige Handlung Israels gewesen. Daher denke ich, dass es jetzt für viele Verbündete – einschließlich der USA – von entscheidender Bedeutung ist, an einer Deeskalation zu arbeiten“, sagte Rutte auf einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Stockholm. „Ich weiß, dass sie das tun, und ich denke, das ist jetzt das oberste Gebot der Stunde.“

Auf eine Frage, wie nahe man einem Atom- oder einem Weltkrieg sei, entgegnete Rutte: „Nein, wir sind dem nicht nahe.“

+++ 10.52 Uhr: IAEA-Chef informiert Israels Präsident über Schäden an Natans +++

Der oberste UN-Atomwächter, Rafael Grossi, hat den israelischen Präsidenten Izchak Herzog über „schwere Schäden“ an der iranischen Atomanlage Natans informiert. Dies bestätigte ein Sprecher von Herzog.

+++ 10.43 Uhr: Israel droht allen Feinden mit Vernichtung +++

Nach den Angriffen auf den Iran hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz allen Feinden Israels mit der Vernichtung gedroht. Die gezielten Angriffe auf hochrangige Kommandeure der iranischen Revolutionsgarden und der iranischen Armee sowie iranische Atomwissenschaftler, die alle an der Umsetzung eines „Plans zur Zerstörung Israels“ beteiligt gewesen seien, sendeten eine „starke und klare Botschaft“ aus, erklärte Katz am Freitag. Wer auf die „Zerstörung Israels“ hinarbeite, werde „eliminiert“.

+++ 10.43 Uhr: Nato-Generalsekretär Rutte ruft zu Deeskalation auf +++

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran zur Deeskalation aufgerufen. „Ich denke, es ist jetzt für viele Verbündete, einschließlich der Vereinigten Staaten, äußerst wichtig, in diesem Moment an der Deeskalation zu arbeiten“, sagte Rutte am Freitag in Stockholm. Es handele sich um eine „einseitige Aktion Israels“ und eine „sich rasch entwickelnde Situation“, fügte er bei einem Treffen mit den schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson hinzu.

+++ 10.40 Uhr: Israels Armee meldet Zerstörung dutzender iranischer Radaranlagen und Raketenwerfer +++

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei ihren Angriffen auf den Iran am Freitagmorgen dutzende Radaranlagen und Raketenwerfer zerstört. In den vergangenen Stunden hätten „Kampfjets der Luftwaffe, die von präzisen Informationen des Geheimdienstes geleitet wurden, einen umfassenden Angriff auf das Luftabwehrsystem des iranischen Regimes im Westiran ausgeführt“, erklärte die Armee. Durch die Angriffe seien „dutzende Radaranlagen und Boden-Luft-Raketenwerfer zerstört worden“.

+++ 10.20 Uhr: Türkei kritisiert Israel +++

Die Türkei hat Israel nach den Angriffen auf den Iran aufgefordert, seine „aggressiven Aktionen“ zu beenden. Das Außenministerium in Ankara verurteilte das israelische Vorgehen am Freitag als „klaren Verstoß gegen das Völkerrecht“ und sprach von einer „Provokation, die Israels strategischer Politik der Destabilisierung in der Region dient“. „Israel muss seine aggressiven Aktionen, die zu weiteren Konflikten führen könnten, sofort beenden“, fügte das Ministerium hinzu.

Die Türkei, wo im Mai Atomgespräche zwischen dem Iran und europäischen Ländern stattgefunden hatten, kritisierte zudem den Zeitpunkt der Angriffe inmitten neuer Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. Dies zeige, dass die israelische Regierung nicht bereit sei, Probleme „auf diplomatischem Weg zu lösen“ und auch nicht davor zurückschrecke, „die regionale Stabilität und den Weltfrieden für ihre eigenen Interessen aufs Spiel zu setzen“, erklärte das türkische Außenministerium.

Ankara forderte die internationale Gemeinschaft auf, „dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausweitung des Krieges zu verhindern“.

+++ 09.55 Uhr: Sohn des letzten Shahs ruft zum Aufstand auf +++

Der Sohn des 1979 gestürzten Schahs von Persien, der zu den führenden iranischen Oppositionellen zählt, ruft die Sicherheitskräfte in seiner Heimat zum Umsturz der Regierung auf. „Der Kampf des iranischen Volkes gegen das zerstörerische Regime der Islamischen Republik dient der Rückeroberung und dem Wiederaufbau Irans. Die Lösung ist der Sturz der Islamischen Republik durch Straßenproteste und landesweite Streiks“, schrieb Reza Pahlavi auf der Plattform X. Für den Konflikt mit Israel machte er Staatsoberhaupt Ali Chamenei verantwortlich. Pahlavi lebt im Exil.

+++ 09.40 Uhr: Jordanien fängt Drohnen und Raketen ab +++

Das jordanische Militär hat mehrere Flugkörper und Drohnen über dem Luftraum des Landes abgefangen. Das berichtete die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärkreise. Demnach kamen mehrere Kampfjets und die Flugabwehr des Landes zum Einsatz.

Es sei wahrscheinlich, dass die Raketen und Drohnen auf jordanischem Gebiet niedergehen, begründete das Militär demnach die Abschüsse. Das stelle eine Gefahr für die Zivilbevölkerung des Landes dar. Eine Verletzung des jordanischen Luftraums werde nicht zugelassen, hieß es weiter. 

Woher die Flugkörper kamen, wurde in der Mitteilung nicht erwähnt, es gilt aber als wahrscheinlich, dass es sich um den iranischen Gegenangriff auf Israel handelte.

Berichten von Augenzeugen vor Ort zufolge ertönten in Jordaniens Hauptstadt Amman nach den israelischen Angriffen auf den Iran die Sirenen. Die Menschen wurden aufgerufen, in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben.

+++ 09.14 Uhr: Auch Gaspreis steigt deutlich +++

Der Preis für Erdgas ist nach dem Angriff Israels auf Ziele im Iran deutlich gestiegen. Zum Handelsauftakt am Freitag sprang die Notierung für den richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis auf 38,24 Euro je Megawattstunde (MWh). Das sind fast fünf Prozent mehr als am Vortag und der höchste Preis seit Anfang April.

In den ersten Handelsminuten fiel der Gaspreis wieder etwas zurück und wurde zuletzt bei 37,67 Euro gehandelt und damit mehr als einen Euro höher als am Vortag. Für die weiteren Reaktionen an den Finanzmärkten werde entscheidend sein, wie stark der Iran zurückschlagen werde, heißt es in einer Einschätzung von Analysten der Dekabank. Zudem werde auch viel davon abhängen, ob der Iran auch US-Ziele ins Visier nehmen werde.

+++ 09.11 Uhr: Israel fängt Drohnen ab +++

Israel hat nach Angaben der Armee am Freitag vom Iran abgefeuerte Drohnen abgefangen. Die Armee habe damit begonnen, „aus dem Iran abgefeuerte Drohnen außerhalb des israelischen Territoriums abzufangen“, erklärte ein Armeevertreter. Der Iran hatte nach Angaben der israelischen Armee zuvor rund 100 Drohnen auf Israel abgefeuert.

+++ 08.49 Uhr: Mindestens sechs Wissenschaftler im Iran getötet +++

Bei dem israelischen Angriff im Iran sind mindestens sechs führende Wissenschaftler und Professoren getötet worden. Unter den Toten sind drei Professoren der Fakultät für Nukleartechnik der Schahid-Beheschti-Universität, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Ein weiterer Nuklearwissenschaftler wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau getötet. Davor war bereits bekanntgeworden, dass Mohammed Mehdi Tehrantschi, Professor für Physik, sowie Fereydun Abbasi, der frühere Leiter des iranischen Atomprogramms, bei dem Großangriff ums Leben kamen.

+++ 08.49 Uhr: Jordanien und Irak sperren Luftraum +++

Jordanien und der Irak haben wegen der israelischen Angriffe auf den Iran ihren Luftraum geschlossen und den Flugverkehr ausgesetzt. Der jordanische Luftraum sei vorübergehend gesperrt, erklärte die Luftfahrtbehörde in Amman am Freitag. Starts, Landungen und Überflüge seien angesichts der „regionalen Eskalation“ bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen untersagt.

Jordanien werde zudem keine Verletzung seines Luftraums zulassen, sagte Regierungssprecher Mohammed Momani der Nachrichtenagentur AFP. Jordanien, das an Israel grenzt, hat im vergangenen Oktober mehrere Drohnen und Raketen abgefangen, die der Iran auf Israel abgefeuert hatte.

Der Irak, der an den Iran grenzt, sperrte seinen Luftraum ebenfalls. Zudem werde der Flugverkehr auf allen irakischen Flughäfen eingestellt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur unter Berufung auf das Verkehrsministerium in Bagdad.

Der internationale Flughafen Abu Dhabi, ein wichtiges Drehkreuz in der Region, warnte vor Störungen im Flugbetrieb. „Am Zayed International Airport ist heute mit Flugunterbrechungen zu rechnen“, erklärte der Flughafenbetreiber im Onlinedienst X. Passagieren wurde geraten, sich vorab bei ihrer Fluggesellschaft zu informieren. Die Fluggesellschaft Emirates annullierte alle Flüge von und nach Iran, Irak, Jordanien und Libanon.

+++ 08.34 Uhr: Zypern aktiviert Evakuierungsplan +++

Die Republik Zypern hat einen umfassenden Notfallplan aktiviert, um im Falle einer weiteren militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran Evakuierungen zu unterstützen. Wie Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis auf der Plattform X und im zyprischen Rundfunk RIK mitteilte, richtet sich der Plan an Bürgerinnen und Bürger aus der EU, aber auch aus anderen Staaten. 

Der nun aktivierte Evakuierungsplan mit dem Namen „Hestia“ sieht vor, dass ankommende Geflüchtete zunächst vorübergehend in Zelten, Schulen oder Hotels untergebracht werden. Anschließend soll ihre Weiterreise in die jeweiligen Heimatländer organisiert werden.

In den vergangenen Stunden seien einige Flüge, die als Ziel Israel hatten, nach Zypern umgeleitet worden, berichtete der zyprische Rundfunk unter Berufung auf den Flughafenbetreiber von Larnaka. Einige Reisende müssen zunächst im Flughafen ausharren. Andere seien bereits in Hotels untergebracht worden, hieß es. Israel hat im Zuge seines Angriffs auf den Iran den Luftraum gesperrt.

+++ 08.17 Uhr: Ölpreis steigt deutlich +++

Angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran ist der Ölpreis kräftig gestiegen. Im asiatischen Handel sprang der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI am Freitag um rund zwölf Prozent auf 76,22 Dollar, das Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um knapp zwölf Prozent auf 77,46 Dollar. Befürchtet werden vor allem die Folgen für den Ölhandel in der Region bei einer Ausweitung des Konflikts.

„Der absolute Albtraum wäre eine Schließung der Straße von Hormus“, erklärte Arne Lohmann Rasmussen von Global Risk Management. „Wenn der Iran diese enge Passage blockiert, könnte dies bis zu 20 Prozent der weltweiten Ölströme beeinträchtigen.“ Die britische Maritime Safety Agency hatte bereits am Mittwoch vor einem erhöhten Risiko im Persischen Golf, im Golf von Oman und in der Straße von Hormus gewarnt.

Zudem ist der Iran einer der zehn größten Ölproduzenten der Welt. Das iranische Ölministerium versicherte am Freitagmorgen, Raffinerien oder Lagerstätten seien nicht von den israelischen Angriffen betroffen. Es seien keine Schäden zu verzeichnen. Der Betrieb dieser Anlagen sowie die Versorgung mit Kraftstoff in allen Teilen des Landes gehe ohne Unterbrechung weiter.

+++ 07.31 Uhr: Iran startet Gegenangriff mit 100 Drohnen +++

Der Iran hat nach den israelischen Angriffen offenbar einen Gegenangriff gestartet und dann nach Angaben der israelischen Armee rund 100 Drohnen auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Die Armee bereite sich darauf vor, die Drohnen abzufangen, erklärte der Armeesprecher Effie Defrin am Freitag.

An Israels Angriffen auf Ziele im Iran waren seinen Angaben zufolge 200 Kampfflugzeuge beteiligt, die rund 100 Ziele im ganzen Land beschossen. Die Angriffe auf iranische Atomanlagen dauerten demnach weiter an. „Unsere Piloten haben in verschiedenen Gebieten im Iran militärische Ziele und Ziele im Zusammenhang mit dem Atomprogramm angegriffen und greifen diese weiterhin an“, sagte Defrin.

Israel hatte am Morgen mehrere Ziele im Iran angegriffen, darunter in der Hauptstadt Teheran und in der Atomanlage Natans. Allein in Natanz waren iranischen Medien zufolge mehrere Explosionen zu hören, die Anlage wurde demnach „mehrere Male“ getroffen.

+++ 06.19 Uhr: Salami und Bagheri tot+++

Bei den israelischen Angriffen auf den Iran ist laut dem iranischen Staatsfernsehen auch der Armeechef Mohammed Bagheri getötet worden. Der Generalmajor sei am Freitag „als Märtyrer gestorben“, berichtete der Sender. Israel hatte am Freitagmorgen mehrere Ziele im Iran angegriffen, neben der Hauptstadt Teheran auch in mehreren anderen Städten und Atomanlagen. Iranischen Medienberichten zufolge wurde bei den Angriffen auch der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, getötet.

Israel hatte am Freitagmorgen mehrere Ziele im Iran angegriffen, darunter in der Hauptstadt Teheran und in der Atomanlage Natanz. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach am Freitag von einem „Präventivschlag“, Israel rechne mit Vergeltungsangriffen. Aus israelischen Sicherheitskreisen hieß es, dass bei den Angriffen „wahrscheinlich“ Generalstabschef Mohammad Bagheri „ausgeschaltet“ worden sei.

Der Iran erklärte, er habe das „legale und legitime Recht“, auf die israelischen Angriffe zu reagieren. Das iranische Außenministerium verwies in einer Erklärung auf Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen, in dem das Recht zur Selbstverteidigung im Falle eines bewaffneten Angriffs festgeschrieben ist. Die iranischen Streitkräfte würden „nicht zögern, die iranische Nation mit aller Macht zu verteidigen“.

+++ 05.01 Uhr: USA nicht an Angriffen beteiligt+++

Die USA sind nach Angaben der Regierung in Washington nicht an Israels Angriffen beteiligt. US-Präsident Donald Trump will sich heute mit seinem Nationalen Sicherheitsrat besprechen – und hofft trotz des israelischen Großangriffs auf eine Rückkehr zu Verhandlungen. „Der Iran darf keine Atombombe haben, und wir hoffen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir werden sehen“, sagte Trump dem Sender Fox News. Im Falle iranischer Vergeltungsschläge seien die USA bereit, sowohl sich selbst als auch Israel zu verteidigen.

Trump hatte den Iran in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung im Atomstreit zu einem Militäreinsatz kommen könnte. Am Sonntag sollte es Berichten zufolge erneut Gespräche geben – doch das war der Stand vor Israels Angriff. Für den Fall eines Scheiterns der Gespräche hatte Trump dem Iran auch wiederholt mit Militärschlägen gedroht.

Am Donnerstagmittag hatte Trump noch gesagt, dass man einer Einigung mit Teheran sehr nah sei. Solange er glaube, dass es ein Abkommen geben werde, lehne er einen israelischen Angriff ab, sagte er bei einem Auftritt im Weißen Haus – rund acht Stunden vor Bekanntwerden des israelischen Angriffs.

Zuvor hatten die USA als Israels wichtigster Verbündeter diese Woche aus Sicherheitsgründen eine Reduzierung ihres Botschaftspersonals im Irak veranlasst. Befürchtet wurde, dass die Führung der Islamischen Republik im Fall eines israelischen Angriffs Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte.

+++ 04.28 Uhr: Israel greift Irans Atomanlagen an +++

Israel hat mit einem Großangriff auf Irans Atomanlagen begonnen – mit unvorhersehbaren Konsequenzen für die gesamte Region. Es handele sich um „eine präventive, präzise, kombinierte Offensive“, um das iranische Atomprogramm und andere militärische Ziele zu attackieren, teilte das israelische Militär mit. Dabei wurden laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim führende Köpfe des iranischen Militärs getötet, darunter der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami, und Generalstabschef Mohammed Bagheri. Die Islamische Republik kündigte einen entschlossenen Gegenschlag an. 

Israel müsse mit „einer harten Bestrafung“ rechnen, wurde Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei in einer Mitteilung seines Büros zitiert. Der Luftraum über dem Iran wurde gesperrt. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz rief für sein Land den Ausnahmezustand aus. Nach dem „Präventivschlag“ gegen den Iran sei „in unmittelbarer Zukunft“ mit einem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel zu rechnen. Auch der israelische Luftraum wurde laut örtlichen Medien für Starts und Landungen gesperrt.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem „sehr erfolgreichen Eröffnungsschlag“. Dabei seien ranghohe Repräsentanten der iranischen Kommandoführung sowie Wissenschaftler getroffen worden, die an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeiteten. Zudem seien Atomanlagen getroffen worden, sagte er in einem Video. Man habe die Militäroperation gestartet, „um die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen“, hatte er in der Nacht in einer Videoansprache gesagt. 

„Wir haben das Herzstück des iranischen Programms zur Urananreicherung getroffen. Wir haben das Herzstück des iranischen Programms zur Herstellung von Atomwaffen getroffen“, sagte Netanjahu. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) war die Uran-Anreicherungsanlage in Natans, eine der wichtigsten Atomanlagen im Iran, eines der Ziele der israelischen Angriffe.

Die Situation sei „äußerst besorgniserregend“, schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi auf der Plattform X. Seine Behörde stehe im Kontakt mit den iranischen Behörden, um die aktuellen Strahlungswerte abzuklären. An der Anlage im Zentrum des Landes stieg Rauch auf, wie das staatliche Fernsehen meldete.

In den vergangenen Jahren habe der Iran genügend hochangereichertes Uran für neun Atombomben produziert, sagte Netanjahu. „Diese Operation wird so viele Tage andauern, wie es braucht, um diese Bedrohung zu beseitigen“, kündigte er an. Im Morgengrauen wurde Irans Hauptstadt Teheran von einer zweiten Explosionswelle erschüttert.

Auch die führenden iranischen Atomwissenschaftler seien ins Visier genommen worden, sagte Netanjahu. „Wir haben diese Operation begonnen, weil die Zeit gekommen ist – wir befinden uns an einem Punkt ohne Umkehr“, sagte der israelische Generalstabschef Ejal Zamir. „Wir können es uns nicht leisten, auf einen anderen Zeitpunkt zu warten, wir haben keine andere Wahl.“ Der Iran hatte Israel immer wieder mit Vernichtung gedroht. Der jüdische Staat sieht sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht.

Phil
14. Juni 2025 - 9.09

Tja, das waren noch Zeiten als Schah Pahlavi und seine Gemahlin Farah Diba das Sagen hatten. Normales Leben wie im modernen Westen. Wäre da nicht die Anglo-Iranian Oil Company Affaire (später BP) welche unter dem Druck des amerikanischen Ölkonsortium inkl. Chevron und Exxon auch ein Teil des lukrativen Marktes vom persischen "schwarzem Gold" abhaben wollten. Die als "Operation Ajax" vom amerikanischen CIA orchestrierte Aktion war der Anfang des Ende des Schahs, welcher unter dem religiösen Aspekt und Vorwand der Schaffung eines Mullahregimes weichen musste, respektiv 1979 genötigt wurde ins Exil "auszuwandern".

Luxmann
13. Juni 2025 - 17.59

Erdogans kommentar beschreibt die situation und die rolle Israels in der region perfekt.
Bravo...auch in der Nato gibt es noch klarsehende politiker.

Luxmann
13. Juni 2025 - 10.33

Das hellste licht scheint der Pahlavi filius nicht zu sein.
Sich im dienste Netanyahus wieder zurueck an die macht putschen zu wollen...das duerfte im Iran kaum begeisterung ausloesen.