Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist am gestrigen Montag gefährlich eskaliert. Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel bombardierte die israelische Luftwaffe Ziele in dem Küstenstreifen. Wie die Armee mitteilte, wurden dabei drei Aktivisten der dort herrschenden islamistischen Hamas gezielt getötet. Das Militär veröffentlichte bei Twitter ein Video des Vorfalls im Norden des Küstengebiets.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bei israelischen Luftangriffen im Norden des Gazastreifens insgesamt 20 Palästinenser getötet, darunter neun Kinder. Zudem seien 67 Menschen im Gazastreifen verletzt worden. Es war zunächst unklar, unter welchen genauen Umständen die Menschen zu Tode kamen. Es gab auch Berichte aus dem Gazastreifen, nach denen einige Einwohner möglicherweise durch fehlgeleitete Raketen der eigenen Seite getötet wurden.
Die israelischen Bürger müssen sich darauf einstellen, dass der gegenwärtige Konflikt länger dauern könnte
Nach schweren Zusammenstößen auf dem Tempelberg in Jerusalem hatte die Hamas per Ultimatum den Abzug aller Polizisten und Siedler vom Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) sowie aus dem Viertel Scheich Dscharrah in Ost-Jerusalem gefordert. Als Israel dem nicht nachkam, begann kurz nach 18 Uhr Ortszeit der Beschuss. Ein Hamas-Sprecher sagte, die Raketen seien eine „Botschaft“ an den Feind Israel. Es handele sich um eine „Reaktion auf seine Verbrechen und Aggression gegen die heilige Stadt“ sowie auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg und in Scheich Dscharrah. Zu den Angriffen bekannte sich auch die Gruppe Islamischer Dschihad.
Raketen und Luftangriffe
Ein Armeesprecher sagte, es seien Dutzende Raketen abgefeuert worden. Die meisten von ihnen seien in offenem Gelände niedergegangen oder abgefangen worden. Warnsirenen ertönten im Gebiet um den Gazastreifen sowie in den Städten Beit Schemesch, Aschkelon und Sderot. Vom Gazastreifen wurde nach Angaben des Sprechers zudem eine Panzerabwehrwaffe auf zivile Fahrzeuge abgefeuert. Ein Zivilist sei verletzt worden.

Der Sprecher sagte weiter, sechs Raketen seien auch in Richtung Jerusalem abgeschossen worden. Eine habe ein ziviles Haus in einem Vorort getroffen, eine sei abgefangen worden. Die anderen seien in offenem Gelände niedergegangen. Letztmals sei in der Stadt im Sommer 2014 Raketenalarm ausgelöst worden. Ein Marsch in der Stadt anlässlich des Jerusalem-Tages wurde nach Polizeiangaben wegen der Angriffe abgebrochen. Berichten zufolge wurde das Parlament in Jerusalem geräumt.
Nach Angaben des Armeesprechers waren an den Angriffen mehrere palästinensische Organisationen beteiligt gewesen. Nach seinen Angaben wird aber die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas für die Attacken verantwortlich gemacht. Es sei Israels Absicht, ihr einen schweren Schlag zu versetzen. Zur möglichen Dauer eines Armeeeinsatzes äußerte er sich nicht.
Nach Medienberichten genehmigte das Sicherheitskabinett massive Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte den militanten Palästinenser-Organisationen eine harte Reaktion an. Die israelischen Bürger müssten sich darauf einstellen, dass der gegenwärtige Konflikt länger dauern könnte, sagte er.
Auf dem Tempelberg war es gestern Morgen erneut zu Auseinandersetzungen gekommen. Vor der Al-Aksa-Moschee setzten Polizisten Blendgranaten, Tränengas und Gummigeschosse gegen Steine werfende Palästinenser ein. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten. Nach Polizei-Angaben wurden fast zwei Dutzend Beamte verletzt.
Schikane und Drohung
Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist für Juden wie Muslime von herausragender Bedeutung. Es ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Juden.

Der Status Jerusalems ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als „ewige und unteilbare Hauptstadt“ für sich. Die Palästinenser halten ihrerseits an ihrem Anspruch auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt fest.
Die Lage im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems ist seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan angespannt. Viele Palästinenser sind zornig, weil die Polizei Bereiche der Altstadt abgesperrt hatte, um Versammlungen zu verhindern. Zudem drohen einigen palästinensischen Familien im Stadtteil Scheich Dscharrah Wohnungsräumungen durch israelische Behörden. Dies verschärfte die Spannungen. Vergangenes Wochenende hatte es jede Nacht Konfrontationen mit zahlreichen Verletzten im Osten der Stadt gegeben. (dpa)
Asselborn: „Wirklich frustrierend für Palästinenser“
Vor dem Hintergrund aufflammender Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern hatte Jean Asselborn am Montagmorgen gefordert, den Nahost-Konflikt ins Zentrum von Beratungen auf EU-Ebene zu stellen. „Wir müssen Israel, Palästina wieder auf die Tagesordnung setzen, ganz oben auf die Tagesordnung“, sagte Luxemburgs Außenminister vor einem Treffen mit EU-Kollegen in Brüssel. Es gebe derzeit die Angst, „dass die Israelis im Begriff sind, Ost-Jerusalem zu okkupieren“.
Asselborn verwies auf die Parlamentswahl in den Palästinensergebieten, die wegen Spannungen in Ost-Jerusalem auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. „Ich will jetzt nicht die Schuldfrage hier lösen, aber es ist wirklich frustrierend für viele Menschen in Palästina“, sagte Asselborn. Sie fühlten sich allein gelassen.
Hinzu komme, dass „Israelis ihre Flagge auf Wohnungen von Palästinensern hissen und die Menschen dort vertreiben“, sagte Asselborn weiter. Im Viertel Scheich Dscharrah in Ost-Jerusalem müssen rund 30 Palästinenser mit der Zwangsräumung ihrer Wohnungen rechnen, die von jüdischen Israelis beansprucht werden. (AFP)
De Maart
Das übliche Ramadanfieber, wie jedes Jahr am schlimmsten gegen Ende des Fastenmonats.
@Methusalem::Für die Israelis muss es frustrierend sein hunderte Raketen der Hamas ihr Land treffen. Seit dem Attentat der Olympischen Spiele in München haben die Palästinenser eine Spur des Todes ,des Leidens durch die Welt gezogen . Zusätzlich haben sie andere Terroristen , wie die RAF, in ihren Lagern ausgebildet, haben im Libanon Krieg mitgewirkt……. Immer noch stehen die Palästinenser im Verbund mit einem der größten Terrordrahtzieher weltweit, dem Iran. Wer das Geschehen in der Arabischen Welt verfolgt hat längst mitbekommen die meisten Arabischen Länder mit Israel diplomatische Beziehungen aufnehmen, der gemeinsame Feind der Iran , ein Palästinenserstaat keine dringende Option mehr ist . Wer wie die Palästinenser die Gewalt sät , wer sich nicht im Staat Israel integrieren will, braucht sich nicht zu wundern , man es ihm mit gleichen Mitteln heimzahlen tut. Übrigens Palästinenser nannte man alle Bewohner , Juden,Araber,Christen im Völkerbundmandat Palästina , die terroristische PLO rief erst 1988 in Tunis den Staat Palästina aus ohne im Besitz von Staatsgebiet zusein.
"gelungen" ist, dass die Räumung von ein paar Häusern mit dem "wir hatten es nicht gewusst", also mit hitler-deutschland/millionenfachem Mord, gleichgesetzt wird. da hat die Zensur aber gepennt.
Et ass dach gelungen fannen ech, déi Onmass vun Leit déi emer ee Komentar schreiwen, hei neischt ze soen hun. Den Methusalem huet Recht. Esou lang ee gewessenen Herr do d'Soen huet, kann net Riets gin vun Fridden. Mir all enerstetsen dat och nach, andeem mer de Kapp an de Sand strecken.
Im Titel fehlt die Angabe des entscheidenden Grundes der Eskalation "nachdem die Israelis Zwangsräumungen von palästinensischen Familien aus ihrem Eigentum durchführten". Dass so ein Land sich als "Demokratie" bezeichnet ist einfach lächerlich. Und anders als im 2. Weltkrieg kann heute keiner mehr sagen "wir hatten es nicht gewusst".