„Die ‚Selfie-Yacht’ der Promis“ liege mittlerweile in Israel vor Anker, erklärte das Außenministerium. Alle Passagiere seien „in Sicherheit und unbeschadet“. Sie seien mit belegten Broten und Wasser versorgt worden. „Die winzige Menge an Hilfsgütern auf der Yacht, die nicht von den ‚Promis’ aufgebraucht wurde, wird nun über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht“, hieß es weiter. In einem vom Außenministerium veröffentlichten Video sind die Aktivisten in orangefarbenen Rettungswesten zu sehen.
Die für die Fahrt der „Madleen“ verantwortliche Organisation Freedom Flotilla Coalition hatte zuvor im Messengerdienst Telegram erklärt, die israelische Armee habe das Segelschiff gegen 03.02 Uhr MESZ gestoppt und seine Besatzung „entführt“. Der Kontakt zu dem Segelschiff und seiner Besatzung sei abgebrochen. In einem vorab aufgezeichneten Video, das die Organisation nach dem Einschreiten der israelischen Armee veröffentlichte, sagte Thunberg: „Wenn Ihr dieses Video seht, wurden wir in internationalen Gewässern abgefangen und entführt.“ An Board war auch die französisch-palästinensische EU-Abgeordnete Rima Hassan.
Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Besatzung zunächst nicht erreichen. Der Sprecher der Freedom Flotilla Coalition, Mahmud Abu-Odeh, sagte AFP, die Aktivisten an Bord seien anscheinend festgenommen worden. Die radikalislamische Hamas erklärte, das Schiff sei in den Hafen der israelischen Stadt Ashdod gebracht worden.
Verletzung des Völkerrechts?
Der Iran und die Türkei warfen Israel wegen des Abfangens des Schiffs Völkerrechtsbruch vor. „Der Angriff auf dieses Schiff wird vor dem Völkerrecht als Form von Piraterie angesehen, da es in internationalen Gewässern geschah“, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakaei, in Teheran. Das türkische Außenministerium sprach in einer Erklärung von einem „abscheulichen Angriff“ der eine „unverhohlene Verletzung des Völkerrechts“ darstelle.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte die sofortige Rückkehr der sechs französischen Aktivisten an Bord der „Madleen“. Ihnen sollte „so bald wie möglich die Rückkehr nach Frankreich erlaubt werden“, forderte der Elysée-Palast. Aus Deutschland erfuhren wiederum die Aktivisten Kritik. Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, sagte der Rheinischen Post: „Diese Selbstheroisierungs-Inszenierung ist von trauriger Lächerlichkeit.“ Die „Selfie-Flotilla“ werde der Ernsthaftigkeit der Problematik nicht gerecht.
Das Segelschiff der sogenannten Freedom Flotilla war vor gut einer Woche von Sizilien aus in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Am Samstag hatte das Schiff der Besatzung zufolge ägyptische Gewässer erreicht und sich auf den Weg in Richtung Gazastreifen gemacht. Das Palästinensergebiet kann wegen einer israelischen Blockade seit Jahren nicht mehr per Schiff erreicht und mit Hilfsgütern versorgt werden. (AFP)
De Maart
Volker Beck...ein deutscher gruener der sich zum sprachrohr der faschistoiden netanyahu regierung macht