Samstag8. November 2025

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Investieren ja, aber rationell vorgehen

Investieren ja, aber rationell vorgehen

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1999 wurde Serge Hoffmann zum Bürgermeister der Gemeinde Hobscheid gewählt. An der Spitze der CSV-Liste wird er sich im kommenden Oktober erstmals den Gegenkandidaten der LSAP stellen und sein Amt im Proporzwahlsystem behaupten müssen.

Insbesondere in den Bereichen Schule und Kinderbetreuung habe der Schöffenrat vieles umgesetzt, meint Serge Hoffmann. Ein neues zentrales Grundschulgebäude mit „Maison relais“, die eine ganzjährige Betreuung von 7.00 bis 19.00 Uhr garantiert. Damit habe die Gemeinde nun zwei zentrale Schulen, eine in Hobscheid für den ersten Zyklus, die im Jahr 2003 fertiggestellt wurde, und eine weitere in Eischen für die Zyklen zwei bis vier, die in diesem Jahr ihren Betrieb aufgenommen hat. Ferner sei man dabei, in Hobscheid die erste „Crèche“ für Kinder bis drei Jahre in der Gemeinde zu bauen, die noch in diesem Herbst ihre Türen öffnen soll.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister Serge Hoffmann (CSV)

Ganz viel Wert habe der Schöffenrat auch auf die Wasserversorgung gelegt, erklärt Hoffmann: „Wir sind eine Gemeinde, die noch ihr eigenes Wasser hat. Wir sind nicht Mitglied im ‚Syndicat des Eaux du Sud‘, sodass wir in diesem Bereich eine gewisse Autonomie haben.“ In dieser Legislaturperiode habe man viel am Wassernetz und den Becken gearbeitet und zusätzliche Quellen gefasst. Damit habe die Gemeinde auch für die Zukunft ausreichend Wasser, das zudem noch von ausgezeichneter Qualität sei: „Es ist dasselbe Wasser wie in Beckerich, bei ihnen läuft es die eine Seite des Berges hinunter, bei uns die andere. Der Unterschied ist nur, dass es bei ihnen ein Euro pro Flasche und bei uns 2 Euro pro 1.000 Liter kostet“, scherzt Serge Hoffmann.

Auf die Frage, ob das Wasser wegen der vielen Quellen in der Gemeinde Hobscheid denn auch billiger sei als anderorts, antwortet der Bürgermeister: „Ich weiß nicht, ob das Wasser hier billiger ist, aber es ist ja so, dass der Wasserpreis den reellen Kostenpunkt widerspiegeln soll. Da hat man als Landgemeinde natürlich immer mehr Probleme wie als Stadt. Unser Preis liegt irgendwo in der Mitte.“ Zurzeit liege der Wasserpreis, Klärung inklusive, bei 4,50 Euro. Man sei sich bewusst, dass die Investitionen sich auf den Wasserpreis auswirken, deshalb müsse man rationell bauen: Die Quellenfassungen bräuchten nicht super-luxuriös zu sein, keine Kunstwerke, wie es mancherorts der Fall sei, dann werde auch der Wasserpreis nicht zu sehr ansteigen. Außerdem sei ja noch nicht definitiv beschlossen, ob nicht doch ein harmonisierter Preis auf nationaler Ebene eingeführt werde.

Eine weitere Hauptinvestition in der vergangenen Legislaturperiode sei der Bau des neuen „Centre culturel Jean Wolff“ in Eischen gewesen, das eine wichtige Einrichtung für die Vereine darstelle, sagt Serge Hoffmann.

In Hobscheid sei zudem das „Centre polyvalent“ instand gesetzt worden. Ferner habe man viel in die Sanierung der Straßen investiert und in Hobscheid einen zentralen Dorfplatz geschaffen, was es bisher dort noch nicht gegeben habe: „Ich glaube, der Platz ist eine gute Sache für die Vereine und trägt zur Belebung des Dorfkerns bei“, so Hoffmann.

Bezüglich der anstehenden Wahlen meint der amtierende Bürgermeister, es sei noch nichts entschieden. Im Sinne der Demokratie empfinde er es als positiv, dass die Wähler sich nun zwischen mindestens zwei Listen entscheiden könnten: „Ich behaupte nicht, dass wir automatisch wieder im Schöffenrat vertreten sein werden, würde mich aber natürlich darüber freuen.“

Was das Proporzwahlsystem angeht, befürchtet Hoffmann, dass es zu „Verzerrungen“ kommen könnte, weil es nicht mehr reiche, wie bisher einzelne Personen zu wählen, sondern der Wähler auch deren Partei unterstützen müsse.

Das Wahlprogramm der CSV Hobscheid sei noch in Ausarbeitung, auf jeden Fall wolle man aber gut und transparent zusammenarbeiten, wie Serge Hoffmann betont: „Ich bin der Meinung, dass es in kleinen Gemeinden nicht viel bringt, groß Opposition zu machen. Ich glaube, man sollte mit allen Farben im Interesse der Sache fair zusammenarbeiten.“

Keine Prunkbauten

In Bezug auf die von der LSAP angesprochenen, noch ausbaufähigen Bereiche Jugend und drittes Alter, erklärt Hoffmann, dass ein Jugendhaus in Planung sei und auch zusätzliche Einrichtungen für Senioren entstehen sollen. Die frei gewordenen, ehemaligen Schulgebäude würden diese Schritte ermöglichen.

Auf die Frage, ob die Gemeindefinanzen weitere Investitionen erlauben, antwortet der Bürgermeister, Hobscheid sei sicherlich keine reiche Gemeinde, doch wegen der rationellen Planung der Projekte stehe man nicht schlecht da. Die neuen Gebäude seien schön, aber keine Prunkbauten. Die finanziellen Reserven seien nicht groß, doch die Pro-Kopf-Verschuldung liege bei 2.300 Euro, was nicht sonderlich hoch sei. Wenn man in der gleichen Machart weiter fahre, könne man sicherlich auch in Zukunft noch so einiges umsetzen.