172 Athleten aus 34 Ländern, darunter ein Weltmeister, fünf Europameister und drei olympische Medaillengewinner: Die Zahlen des diesjährigen CMCM Indoor Meeting sind beeindruckend. Der Wettbewerb ist so stark besetzt wie nie zuvor und markiert einen besonderen Meilenstein. Erstmals wird das Meeting am Sonntag unter dem prestigeträchtigen „World Athletics Silver Label“ ausgetragen. Da das nationale Leichtathletik-Event im vergangenen Jahr in den Top Ten der europäischen Eintagesmeetings abschloss, ist der Aufstieg in die international zweithöchste Klasse auf der Leichtathletik-Tour gelungen. FLA-Direktor Jean-Sébastien Dauch sprach am Freitag auf einer Pressekonferenz von einem „enormen Niveau“, das es so in Luxemburg noch nie gab. „Es kommen Athleten mit einem sehr schönen Palmarès. Vielleicht hätte man denken können, dass das Datum nicht ideal ist, weil viele Sportler noch im Trainingslager sind. Aber die Nachfrage war enorm für diese Zeit des Jahres. Mit den Anfragen hätten wir nahezu zwei Meetings organisieren können.“

Durch den Erfolg und die große Nachfrage denkt man bei der FLA auch schon an die Zukunft. „Nächstes Jahr werden wir sicher auf der Silber-Ebene bleiben“, so Dauch. „Der Übergang auf die Gold-Ebene muss gut vorbereitet sein. Das ist keine Sache, die man von heute auf morgen macht. Fest steht aber: Es gibt eine große Nachfrage von World Athletics, weil einige Gold-Meetings ihren Platz abgeben werden. Sie suchen zukünftige Kandidaten.“ Die FLA könnte einer dieser Kandidaten sein – und am Sonntag unter genauer Beobachtung stehen. Der Direktor von European Athletics höchstpersönlich wird als technischer Delegierter in der Coque dabei sein.
Zu den international namhaftesten Teilnehmern der diesjährigen Ausgabe gehört u.a. der belgische Hallen-Weltmeister über 800 Meter, Tibo De Smet, die Stabhochsprung-Europameisterin Angelica Moser aus der Schweiz oder auch die Polin Natalia Bukowiecka. Sie gewann bei den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer in Paris über 400 Meter Bronze. In der Coque wird sie auch über 200 Meter starten und unter anderem auf Luxemburgs Sprinterin Patrizia Van der Weken treffen, die neben den 60 Metern auch auf der längeren Strecke startet. Van der Weken ist in der Coque eine von insgesamt sechs FLA-Sportlern. Neben ihr startet über die 60-Meter-Strecke auch Nachwuchstalent Camille Gaeng. Ebenfalls die Chance, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen, bekommt Mathis Espagnet (800 m). Dazu startet Vera Hoffmann im 1.500-Meter-Damenrennen, genauso wie Charel Grethen und Vivien Henz bei den Herren.
Van der Weken, Hoffmann und Grethen haben vor dem Meeting am Freitag auf einer Pressekonferenz über ihre Ziele gesprochen:
Charel Grethen

Das Jahr 2024 verlief nicht so, wie es sich Charel Grethen erhofft hatte. Mit Landesrekorden über 1.500 m, 2.000 m und die Meile war er zwar gut in das Olympiajahr gestartet, wurde dann aber krank. Neben der Europameisterschaft in Rom verpasste er anschließend auch die Olympischen Spiele in Paris. „Ich hoffe nun, wieder auf mein altes Niveau zu kommen“, sagt Grethen. „Ich bin zuversichtlich, dass ich wieder aufholen und gute Leistungen bringen kann.“ Sein Fokus liegt in der Hallensaison auf der EM und der WM im März, für die er aber noch nicht qualifiziert ist. Beim CMCM Meeting läuft er nun sein erstes Rennen in diesem Winter. „Die Qualifikationsnorm für die großen Meisterschaften ist bei dem ersten Meeting noch keine Priorität. Es ist trotzdem wichtig, einen guten Start hinzulegen. Ich will eine gute Zeit laufen, eine gute Platzierung machen und vor allem ein gutes Feeling bekommen. Das ist das Wichtigste an diesem Wochenende.“
Patrizia Van der Weken

Foto: Editpress/Mélanie Maps
Patrizia Van der Weken ist bereits vor zwei Wochen in ihre Hallensaison gestartet. Beim zweiten Regio-Meeting in der Coque lief sie über 60 Meter in 7,19 Sekunden eine Weltjahresbestleistung, die auch heute noch Bestand hat. „Das sagt aber nichts aus. Das Chrono war zwar korrekt, doch die Art, wie ich gelaufen bin, war nicht ganz so gut“, so die ehrgeizige Sprinterin. „Ich hoffe, dass ich am Sonntag auf eine bessere Art laufen kann und auch noch eine bessere Zeit mache.“ Beim CMCM Meeting startet sie aber nicht nur über 60, sondern auch über 200 Meter. „Ich will in den kommenden Jahren nach und nach etwas mehr auf die 200 gehen. Ich habe diese Distanz aber jetzt noch nicht unbedingt vorbereitet. Es wird daher eher ein Test sein, um zu sehen, was gut funktioniert und was noch nicht.“ Das CMCM Meeting bietet dazu die Gelegenheit, vor Familie und Freunde zu laufen. „Wir reisen alle viel, es tut gut, auch mal so ein Meeting zu Hause zu haben und nicht davor fünf Flüge nehmen zu müssen“, so Van der Weken. „Das Wochenende wird für mich aber eher ein Trainingswettkampf sein für alles, was danach im März kommt (EM und WM).“
Vera Hoffmann

Die Vorbereitung von Vera Hoffmann auf die Hallensaison verlief nicht optimal. „Es lief eigentlich ziemlich gut, Mitte Dezember habe ich mich dann aber am Knie verletzt und bin jetzt erst seit drei Wochen wieder im Training“, so die 28-Jährige. „Das ist sicherlich nicht ideal. Wir müssen sehen, was jetzt in diesem Winter noch möglich ist.“ Wie für Grethen ist das CMCM Meeting auch für Hoffmann der erste Wettbewerb der Saison. „Es ist vielleicht noch ein bisschen früh, aber ich fühle mich in der Lage, zu laufen“, sagt sie. „Ich wollte hier zu Hause unbedingt dabei sein. Es ist sehr speziell, ein solches Meeting vor dem luxemburgischen Publikum zu haben. Ich werde mein Bestes geben und schauen, was machbar ist.“ Dabei wird Hoffmann mit weniger Druck in ihre Saison starten als noch vor einem Jahr. „2024 ging es in jedem Rennen um Punkte für das Olympia-Ranking. Das war besonders am Ende mental nicht einfach. Ich will mich zwar auch jetzt wieder für die großen Meisterschaften qualifizieren, habe aber nicht mehr den gleichen Stress.“
Das Programm
Ab 15.00 Uhr: Vorprogramm
16.05: Weitsprung Frauen
16.08: 60 m Frauen (Vorläufe)
16.18: Kugelstoßen Herren
16.25: 400 m Herren
16.40: 60 m Hürden Frauen (Vorläufe)
17.05: Stabhochsprung Frauen
17.07: 60 m Frauen (Finale)
17.20: 60 m Hürden Herren (Vorläufe)
17.37: 800 m Herren
17.45: 60 m Hürden Frauen (Finale)
18.08: 3.000 m Herren
18.18: 60 m Hürden Herren (Finale)
18.23: 1.500 m Frauen
18.30: 1.500 m Herren
18.40: 200 m Frauen
De Maart

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