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Innenminister Kersch verlässt nach Eklat Sitzung

Innenminister Kersch verlässt nach Eklat Sitzung

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Einer Ausschusssitzung über die Abschaffung der Kirchenfabriken sorgt für Aufsehen: Die CSV verlangt, dass Innenminister Kersch den Raum verlässt.

Der Innenminister war zu Beginn des Gesprächs zwischen der „Commission des affaires intérieures“ und Repräsentanten des Dachverbands der Kirchenfabriken (Syfel) sowie des Erzbistums über die geplante Abschaffung der Kirchenfabriken und das Gutachten des Staatsrats zum Thema erschienen. Nach wenigen Minuten verließ der Minister wieder den Saal, da die CSV Unmut über seine Präsenz geäußert und ein Veto dagegen eingelegt hatte – was allerdings von der Mehrheit der Anwesenden abgelehnt worden war.

Was ihn zu seiner Entscheidung bewog, am Gespräch teilzunehmen, und wie er den Eklat, der daraus entstand,auffasst, erklärte Kersch dem Tageblatt noch einmal in einer telefonischen Stellungnahme.

CSV reicht Veto ein

Wie immer habe er eine Einladung „pour information“ zum Gespräch erhalten und sei aus „Respekt vor der Chamber als demokratischer Institution“ hingegangen. Gleich zu Beginn der Sitzung habe der ADR-Abgeordnete Gast Gibéryen dann die Frage aufgeworfen, ob die Anwesenheit des Ministers überhaupt „opportun“ sei. Nachdem Kommissionspräsident Claude Haagen sich daraufhin laut Kersch für dessen Präsenz ausgesprochen hätte, habe die CSV ihr Veto eingereicht.

Letzteres sei, wie eingangs erwähnt wurde, abgelehnt worden. Kersch habe sich daraufhin dennoch dazu entschieden, den Saal zu verlassen. Laut eigener Aussage habe er das aus Rücksicht auf jene Kommissionsmitglieder getan, die gegen seine Anwesenheit waren.

„Ich war weder wütend noch beleidigt“

Dass Gast Gibéryen im Anschluss an das Treffen in einem RTL-Interview meinte, dass Kersch die „beleidigte Leberwurst“ gespielt hätte, kann Letzterer dabei überhaupt nicht nachvollziehen. „Ich war weder wütend noch beleidigt“, so der Innenminister. Die Szene hätte ihn nur eine halbe Stunde seiner Zeit gekostet, was kein größeres Problem gewesen sei. Nach dem Verlassen des Saals habe er einfach wie immer in seinem Büro weitergearbeitet.

Als weitaus ärgerlicher empfinde er es jedoch, dass jetzt noch eine zweite Sitzung veranstaltet werden muss, in der der Regierung die Ergebnisse des Kommissionsgesprächs präsentiert werden. Das hätte man seiner Meinung nach vermeiden können.

Syfel übt Kritik

Dazu meint Kersch, dass man die CSV einmal fragen müsse, wieso sie diesen Kampf überhaupt noch weiterführe – insbesondere nachdem der Staatsrat ihre Einwände (beispielsweise zur Co-Finanzierung) zurückgewiesen und der Regierung zu „100%“ recht gegeben habe.

Abgesehen vom Eklat am Anfang verlief das Gespräch zwischen der Kommission, dem Syfel und dem Erzbistum weitestgehend ruhig. In einer im Anschluss an die Unterredung veröffentlichten Pressemitteilung übte der Dachverband der Kirchenfabriken allerdings noch an einigen Punkten des Gutachtens Kritik.

Generalvikar mahnt Klärung offener Fragen an

So stellt das Syfel etwa nach wie vor die Legalität der Konvention vom 26. Januar 2016 infrage. Dazu stört es sich an der Tatsache, dass der geplante „Fonds de gestion des édifices religieux et autres biens relevant du culte catholique“, in dem die Kirchenfabriken zusammengeführt werden sollen, laut Gesetz gänzlich der Kontrolle des Erzbistums unterliegen soll.

Passend dazu verlangte Generalvikar Leo Wagener im Namen des Erzbistums, dass die Politik erst die Klärung aller noch offenstehenden juristischen Fragen abwarten solle, ehe sie definitive Entscheidungen fälle.

(Maxime Weber/Tageblatt)

KTG__
27. Juli 2017 - 7.59

Wo ist denn hier Hass? Die meisten Leute sind, entgegen der Überzeugung der CSV und ihres Wurmfortsatzes Syfel, sehr wohl der Meinung, dass die Kirche zwar ins Dorf aber nicht in die Schule und auch nicht in die Politik gehört. Wie diese Meinungsäußerung Hass sein soll, weiß ich nun ehrlich gesagt nicht, zumal diverse Kommentare zu den Flüchtlingen wirklich menschenverachtend waren. Nun, will "Jean" noch weiter motzen?

KTG__
27. Juli 2017 - 7.54

Noch viel lustiger wären eine absolute Mehrheit bzw. die unvermeidliche Koalition mit den Staatsbeamtenfressern des 5/6-Komitees, denn die drei anderen Parteien und die diversen kommunistischen Splitterparteien werden ja wohl kaum eine Koalition mit der CSV eingehen wollen.

Laird Glenmore
26. Juli 2017 - 17.35

und einen “langen” Arm haben

den habe ich auch, die Wahrheit sollte wohl jeder vertragen.

Mephisto
26. Juli 2017 - 16.17

Wohin pfäffisches Denken und rechtsnationales Gehabe führen kann sieht man ja eben jetzt in Polen.

Ich finde nicht, dass wir das hier noch einmal brauchen.

Aussenstehender
26. Juli 2017 - 16.04

Hier ist Vorsicht geboten, es gibt Leute die keinen Spass verstehen....und einen "langen" Arm haben

Max
26. Juli 2017 - 15.50

Naja! !....Ich denk mir lieber meins.

Laird Glenmore
26. Juli 2017 - 15.36

Jean@
Fanatiker Hassen, wenn ich ihre Aussage lese komme ich zu dem Schluß das sie entweder beim Klerus beschäftigt oder ein fleißiger Kirchgänger sind, jeder so wie er kann, aber lassen sie anderen Menschen ihre Freiheit das zu sagen was sie denken.
ich bin ein Mensch der klare Gedanken hat und logisch denk, das hat nichts mit Hass zu tun sondern zeig das mein Verstand noch keiner kirchlichen Gehirmwäsche unterzogen worden ist.

Aussenstehender
26. Juli 2017 - 15.28

naja

Laird Glenmore
26. Juli 2017 - 15.27

dann sollte sich auch die Staatsanwaltschaft mit den Vergehen befassen die innerhalb der Kirche gemacht werden und nicht hinnehmen das diese Vergehen ( Pädophilie. Betrug und andere) angeblich Kirchenintern geregelt werden, oder ist die Aussage " Vor dem Gesetzt sind alle gleich " nur für Menschen die nicht im Dienst der Kirche stehen.
Schlimmer geht es wohl nicht, ich sage was ich denke und ich stehe dazu.

KTG__
26. Juli 2017 - 13.53

Nunja, der Fairness halber: die Syfel-Leutchen gehen ja gegen ihren eigenen Erzbischof vor, der selbst ja auch nicht gerade so unzufrieden mit dem Abkommen war. Es sind eher die Leutchen, die ihre teils 200 Jahre alten Pfründe verlieren, die randalieren. Viele davon sind ja nun mal eben auch sehr stark mit der CSV verbunden. Ein weiterer Grund wieso die selbsternannte Staatspartei auch nach den nächsten Wahlen erneut in der Opposition landen soll.

Max
26. Juli 2017 - 13.52

Bedenklich, wie die CSV agiert.
Mir graut schon wenn ich an deren Wahlsieg denke und alles was dann kommt.

Sandro Dimola
26. Juli 2017 - 13.35

Genau sou ass et! Ganz gudd geschriwwen. Bravo!

armand
26. Juli 2017 - 13.29

"die Kirche ist doch nur ein Haufen raffgieriger Menschen die seit je her die Menschheit für dumm verkauft"nicht nur die kirche.

Jean
26. Juli 2017 - 13.25

Ich finde den ganzen Hass den man in kommentaren, zu Artikeln über die Kirche und Religion, findet äusserst bedenklich. Vielleicht sollte die Staatsanwaltschaft sich einmal damit befassen.

Laird Glenmore
26. Juli 2017 - 11.41

die Kirche ist doch nur ein Haufen raffgieriger Menschen die seit je her die Menschheit für dumm verkauft und sich am Geld und Eigentum anderer bereichert.
Früher konnten nur die Mönche und die Pfarrer schreiben und lesen der sogenannte Pöbel wurde unterdrückt und unter Strafandrohung dazu gezwungen Ablasszettel zu kaufen und falsche Aussagen zu machen um Gottes Gnaden zu empfangen, des weiteren wurde in diesen Zeiten mehr denunziert und Nachbarn und Freunde verraten um seine eigene Haut zu retten, Die Kirche kennt nur Volksverdummung, Erpressung und Gewalt.
Man sollte als erstes dem Vatikan seinen diplomatischen Status aberkennen, dann sollte der Vatikan mal seine irdischen Güter verkaufen um sich wie andere Großunternehmen sellbst zu finanzieren. Mit welchem Recht soll der Staat diesem Haufen finanzieren und der normale Bürger Kirchensteuer bezahlen.
Vor 1985 Jahren haben die eigenen Leute Jesus verraten und mit Hilfe der Römer getötet und ans Kreuz genagelt und heute schimpfen die Nachfolger in Rom " Gottes Vetreter auf Erden zu sein " was für ein Hohn,
Kirche ist Kirche und Staat ist Staat und ersteres solle ohne Previlegien sein die können sich gut selber finanzieren ohne noch bei anderen Betteln zu gehen oder Testamente zu ihren Gunsten zu bekommen.

Marius
26. Juli 2017 - 9.50

Wir leben in turbulenten Zeiten, in denen religiöse Angelegenheiten eher eine untergeordnete Rolle spielen sollten. All zu häufig vermischt jedoch die religiöse CSV, politische Motive mit klerikalen Interessen, lässt sich von christlichen Dogmen leiten oder unterstützt klerikale Betrügereien. Soll so eine Trennung von Kirche und Staat aussehen? Soll dies Sinn und Aufgabe einer politischen Partei sein? Mit derlei Dingen vergeudet die CSV ihre wertvolle Zeit, anstatt sich ihrer Oppositionsrolle gerecht zu werden. Herr Wieseler machen sie doch endlich Nägel mit Köpfen.

Clemi
26. Juli 2017 - 9.24

@csv @syfel die messe ist gelesen

Epikur
26. Juli 2017 - 9.22

Die katholische Kirche soll sich benehmen wie alle anderen Vereine. Katholiken dürfen selbstverständlich die Religionsfreiheit in Anspruch nehmen, aber ein Recht auf Privilegien haben sie nicht. Die Pfarreien sollen als "a.s.b.l." funktionieren, Mitgliegsbeiträge erheben, dann dürfen sie auch Subventionen beantragen. In dem Punkt gebe ich dem Innenminister Unrecht: Wenn die Pfarrei ein Verein ist wie ein anderer, soll sie auch Gemeindesubventionen erhalten dürfen wie ein anderer Verein.
Bedingung ist natürlich, dass die Stärke der katholischen Kirche auf Basis der gläubigen Katholiken gemessen wird, welche zivilrechtliche Mitglieder einer "Pfarrei a.s.b.l." werden und nicht aufgrund der Zahl der Taufscheinkatholiken, die als Baby zwangsrekrutiert wurden. Eine Taufe hat nicht den geringsten zivilrechtlichen Wert!

Jean Bodry
26. Juli 2017 - 9.04

De Veto vun de CSV an de Chamber ass eppes. Wéi Doudesbimmel, wann de Kleriker duerch Strooss gezunn ass, fir engem vum Dout gezeechenten Mënsch, Stierfsakramenter ze ginn! Dass ADR de Massendénger bei dem Eclat gespillt huet? Geet engem ze bedenken!

KTG__
26. Juli 2017 - 7.13

Und was war jetzt eigentlich das Problem der selbsternannten unverzichtbaren Staatspartei? Dass die Syfel-Heiligen möglicherweise mit Einwänden hätten rechnen müssen? Beleidigte Leberwurst war wohl eher nicht Kersch sondern jemand anders...