Ziemlich gelassen schaut der Merscher Bürgermeister im Tageblatt-Gespräch auf die kommenden Gemeindewahlen. Und dies hat einen triftigen Grund – schenkt man Albert Henkel denn Vertrauen –, die Bilanz der DP-CSV-Koalition der vergangenen sechs Jahre bezeichnet er als hervorragend. „Wir haben eigentlich 80 Prozent von dem in die Tat umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, erklärt der 59-jährige Familienvater. Natürlich gebe es immer Sachen, die noch in der Schwebe stünden, Henkel führt dies jedoch hauptsächlich auf die langwierigen Prozeduren zurück, welche zu respektieren seien und auf die man wenig Einfluss habe.
" class="infobox_img" />Bürgermeister Albert Henkel (DP)
Die Koalitionsarbeit sei mehr als zufriedenstellend geführt worden, ja Albert Henkel zeigt sich sogar überrascht darüber, wie gut letztlich die Vernunftehe DP-CSV verlaufen sei, schließlich „war es hier in Mersch ja quasi über Jahrzehnte immer die CSV gegen die DP.“ Durch die Umstände bei den Koalitionsverhandlungen von vor sechs Jahren, „déi sou waren, wéi se waren“, sei es eben zu dieser Vernunftehe gekommen.
Die Koalition könne auf eine beachtliche Anzahl an realisierten Projekten zurückblicken: „Nur um einige der größeren zu nennen, möchte ich den Zentralbau der Feuerwehr hervorheben.“
Aber auch die alte Nic-Welter-Schule in Reckingen, mit ihrer „Maison relais“, den sechs Klassen des ersten Zyklus und der „Salle de société“, gehöre hierzu. Auch sei „das Schmuckstück“ Merscher Park weiter vergrößert worden. Albert Henkels Liste ist lang: Die „traversées“ in Pettingen und Beringen sowie die „Annexe“ des Merscher Schlosses, die Verlängerung des Gas- und Wassernetzes nach Schoenfels …
„Maisons relais“ und Schulen
„Vor 2005 wusste noch keiner, was eine ‚Maison relais‘ eigentlich bedeuten würde. Wir haben dann z.B. eine in der Nähe der Cécile-Ries-Schule eingerichtet. Das war ziemlich umstritten, denn ‚déi gréng‘ wollten ja viele kleine Einrichtungen schaffen. Allerdings war die Nähe zur Schule uns wichtig, und heute geben uns viele Bürger recht, dies so durchgeführt zu haben. Die Opposition mag uns Konzeptlosigkeit vorwerfen, unser Plan war aber gerade, die ‚Proximität‘ zwischen den verschiedenen ‚Maisons relais‘ und den Schulen zu gewährleisten.“ Die provisorischen Einrichtungen für die Kinderbetreuung sollen demnach auch provisorisch bleiben, schließlich würden 240 Plätze bei der Nic-Welter-Schule geschaffen.
Besonders zufrieden zeigte sich der Bürgermeister, was die allgemeine Infrastruktur angeht. „Mir sinn endlech d’Coditel lassginn“, und der Anschluss an die Sebes sei ein großer Fortschritt. „Wir werden uns allerdings weiter dafür einsetzen, die Qualität unseres Trinkwassers durch einen besseren Quellenschutz zu gewährleisten.“
„Die Gemeinde Mersch muss auch in Zukunft Schritt für Schritt seine Infrastruktur ausbauen. Diesen Weg haben wir vorgezeichnet, der muss aber auch weiter begangen werden.“
Neben vielen „kleineren“ Projekten, welche man schon angestoßen hat – z.B. einem Heim für betreutes Wohnen für ältere Personen –, sticht natürlich das „Quartier Gare“ hervor. Das Gutachterverfahren hierzu ist ja bereits unter Dach und Fach. Der „Plan directeur“ muss jetzt noch „en musique“ gesetzt werden. Das wird sich über die gesamte nächste Legislaturperiode und darüber hinaus ziehen. Die Verhandlungen mit den Besitzern werden kompliziert werden, die nötige Erschließung durch eine neue Brücke über die Alzette wird schwere Arbeiten mit sich bringen. „Ehe der erste Stein im ‚Quartier Gare‘ gelegt wird, wird die nächste Legislaturperiode wieder vorbei sein.“ Der PAG soll auch endlich auf den Instanzenweg gehen.
„Wir haben demnach so einiges bewegt, diesen Weg möchten wir, sofern der Wähler uns denn sein Vertrauen ausspricht, weitergehen. Wir als DP erhoffen uns natürlich, dass wir verstärkt aus den Wahlen hervorgehen.“
De Maart
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