Die jährliche Inflationsrate stieg im Juli 2025 auf 2,3 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. Im Juni lag sie bei 2,2 Prozent. Das schreibt die nationale Statistikbehörde Statec am Mittwoch in einer Pressemeldung. Eine neue Indextranche wird damit nicht fällig: Der Index kletterte von 1.024,27 auf 1.027,28 Punkte. Damit die nächste Tranche ausgelöst wird, müsste er 1.038,79 Punkte erreichen.
Im Juli 2025 verzeichnete der nationale Verbraucherpreisindex hingegen, berechnet vom Statec, einen Rückgang von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dieser Rückgang ist laut der Behörde auf die sommerlichen Rabattaktionen während des Ausverkaufs zurückzuführen. Besonders stark fielen die Preise für Kleidung und Schuhe, die um 16,1 Prozent nachgaben. Aber auch andere Bereiche wie Möbel (-0,7 Prozent) und Haushaltsartikel aus Textilien (-1,2 Prozent) waren von den Sonderaktionen betroffen. Diese Preisrückgänge werden jedoch im kommenden Monat voraussichtlich wieder ausgeglichen, wenn die Indizes auf ihr normales Niveau von vor den Schlussverkäufen zurückkehren.
Im Bereich der Erdölprodukte gab es hingegen einen Preisanstieg von 2,1 Prozent im Vergleich zum Juni 2025. So stiegen die Dieselpreise um 4,5 Prozent, während Benzin 0,7 Prozent günstiger wurde. Auch Heizöl wurde teurer – um 7,6 Prozent. Trotz dieser monatlichen Erhöhungen blieben die Preise für Erdölprodukte laut Statec im Vergleich zum Vorjahresmonat stabil.
Reisen deutlich teurer im Sommer
„Unter Berücksichtigung der saisonalen Schwankungen und ohne Berücksichtigung der Erdölprodukte stiegen die Preise für andere Waren und Dienstleistungen innerhalb eines Monats um 0,3 Prozent“, schreibt das Statistikamt. Besonders auffällig seien die starken Preissenkungen in verschiedenen Bereichen, wie etwa bei den Kinderkrippen und Kindertagesstätten (-5,9 Prozent), Pflanzen und Blumen (-3,8 Prozent) sowie den Telekommunikationsdiensten. Hier fielen die Preise für Mobilfunkdienste um 1,4 Prozent, für Internetzugang um 1,0 Prozent und für Kombi-Tarife um 0,8 Prozent.
Im Bereich der Lebensmittel blieben die Preise im Juli im Vergleich zum Juni stabil. Verbraucher konnten vor allem bei frischen Meeresfrüchten (-4,5 Prozent), Pasta und Couscous (-3,6 Prozent), Reis (-3,4 Prozent) sowie Pizzen und Quiches (-2,1 Prozent) sparen. Andererseits stiegen die Preise für Mineralwasser (+3,2 Prozent), gefrorenen Fisch (+1,7 Prozent), Babynahrung (+1,2 Prozent) und Fertiggerichte (+1,0 Prozent). Im Jahresvergleich sind die Lebensmittelpreise um 2,6 Prozent gestiegen.
Ein weiterer Bereich, der den Preistrend im Juli beeinflusste, sind Pauschalreisen. Mit dem Beginn der Sommerferien stiegen die Preise für Reisen um 14,8 Prozent im Vergleich zum Juni. Auch die Flugtickets verteuerten sich um 3,8 Prozent, und im Vergleich zum Juli 2024 sind Flugpreise um 8,4 Prozent gestiegen, während Pauschalreisen 10,5 Prozent teurer wurden.
Inflation im Großherzogtum Luxemburg 2026 unter der 2-Prozent-Marke
Die jüngste automatische Lohnanpassung in Luxemburg hat zu einem Anstieg der Preise im Dienstleistungssektor geführt. In den kommenden Monaten dürfte die Inflation laut Statec weiter steigen. Die Inflation war im zweiten Quartal 2025 stärker als erwartet, während die Preissenkungen bei Mineralölprodukten weniger ausgeprägt ausfielen. Daher hat die Behörde ihre Inflationsprognose für 2025 auf 2,1 Prozent angepasst (zuvor 1,9 Prozent).
Für 2026 wird erwartet, dass die Ölpreise sinken und neue Maßnahmen zur Senkung der Strompreise die Energie-Inflation auf -6,8 Prozent zurückgehen lassen. Dies würde zu einer Gesamtinflation von 1,4 Prozent führen. Die Inflation im Dienstleistungsbereich soll 2025 bei 2,3 Prozent und 2026 bei 2,5 Prozent liegen, während die Lebensmittelpreise 2025 um 2 Prozent steigen und 2026 auf 2,3 Prozent anziehen könnten. Nach diesen Prognosen ist laut Statec eine nächste Lohnindexierung für das dritte Quartal 2026 vorgesehen. (DJ)
De Maart
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