KonjunkturIn Luxemburg hat das Vertrauen der Verbraucher zum Jahresende wieder zugelegt

Konjunktur / In Luxemburg hat das Vertrauen der Verbraucher zum Jahresende wieder zugelegt
Im Dezember sahen die Luxemburger Verbraucher wieder weniger pessimistisch in die Zukunft  Foto: AFP/Angela Weiss

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Eine wichtige Rolle bei der künftigen Entwicklung der Konjunktur spielt das Verhalten der Verbraucher. Werden sie, wenn die Geschäfte wieder öffnen, mehr Geld ausgeben – oder doch lieber weiterhin sparen?

Im März 2020 begann das Vertrauen der Luxemburger Verbraucher in die Wirtschaft zu bröckeln. Mitte des Monats fing der erste Lockdown an. Im April erreichte das Verbrauchervertrauen hierzulande dann einen historischen Tiefstpunkt, den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2002. Der Index sackte auf bis -24 ab. Zu Jahresbeginn lag er noch bei -4 Punkten.

Doch bereits im Laufe des Mai hatten die Verbraucher wieder leicht an Zuversicht gewonnen. Vor allem die Erwartungen der Haushalte, sowohl hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftslage in Luxemburg als auch bezüglich ihrer eigenen finanziellen Situation, haben sich schnell wieder deutlich verbessert. Der Vertrauensindikator stieg auf -17. In den folgenden Monaten verbesserte sich der Indikator langsam weiter. Im November lag er bei -13 Punkten.

Für etwas mehr Zuversicht können die Ergebnisse für Dezember 2020 dienen. Trotz neuen Verschärfungen der Anti-Corona-Maßnahmen verbesserte sich der Vertrauensindikator auf -10. Fast alle Komponenten des von der Luxemburger Zentralbank erstellten Indikators zeigten im letzten Monat des Jahres nach oben.

Verschlechtert hat sich allein der Rückblick auf die vergangene Finanzsituation der Haushalte. Besonders verbessert haben sich im Dezember derweil die Erwartungen der Menschen, was die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage in den kommenden zwölf Monaten angeht. Die Erwartungen der Haushalte hinsichtlich ihrer künftigen eigenen finanziellen Situation sind stabil geblieben. Zugelegt hat auch die Absicht der Luxemburger, größere Einkäufe zu tätigen.

1,2 Milliarden Euro beim Konsum gespart

Insgesamt, so schätzt Statec, haben die Verbraucher 2020 etwa 9 Prozent weniger Konsumausgaben getätigt, als wenn es keine Krise gegeben hätte. Am stärksten betroffen seien Ausgaben für Hotels, Cafés und Restaurants (minus 33 Prozent), Ausgaben für Freizeit und Kultur (minus 22 Prozent) sowie Ausgaben für Transport und für Kleider sowie Schuhe (jeweils minus 19 Prozent).

Während bei gewöhnlichen Krisen die Menschen oftmals als Vorsichtsmaßnahme mit Sparen beginnen, so führt Statec die im letzten Jahr gefallenen Konsumausgaben größtenteils auf die geschrumpften Möglichkeiten zum Geldausgeben zurück. Obwohl der Staat mit seinen Hilfsmaßnahmen (etwa Kurzarbeit) die Einkommen der Haushalte relativ stabil gehalten hat, wurden sie praktisch zum Sparen gezwungen, so das statistische Institut. In der gesamten Eurozone war das Phänomen zu beobachten: Die Sparquote hat sich im Währungsraum zwischen dem vierten Quartal 2019 und dem 2. Quartal 2020 verdoppelt.

In Luxemburg haben die Haushalte letztes Jahr insgesamt 1,2 Milliarden Euro mehr auf die hohe Kante gelegt, als es ohne Corona-Krise der Fall gewesen wäre. Eine große Frage für die wirtschaftliche Entwicklung im neuen, laufenden Jahr ist nun, welcher Anteil dieser Summe für Nachhol-Konsum ausgegeben werden wird. Statec geht jedoch nicht davon aus, dass die gesamte Summe nun, sobald möglich, in den Konsum fließen wird. Dagegen spreche, dass sich das Mehr an Ersparnissen vor allem auf Haushalte mit hohem Einkommen konzentriere. Zudem können manche Ausgaben für Dienstleistungen (etwa Haare schneiden oder essen gehen), im Gegensatz zum Kauf von Gütern, nicht wirklich nachgeholt werden.

In seinem optimistischen Szenario erwartet Statec 2021 einen Anstieg des Verbrauchs um 8 Prozent. Damit würde das Niveau von 2019 um etwa 1,5 Prozent überschritten werden. Im ungünstigeren Szenario würde der Konsum dieses Jahr weniger stark steigen und das Niveau von 2019 noch nicht wieder erreicht werden.

Rosie
10. Januar 2021 - 18.59

Warum Nicht? Konkurrenzlose Preise, Gratis-Versand mit Lieferung bis auf die Terrasse. Amazon ist spitze!

BéGé
10. Januar 2021 - 13.27

Warum sollen die mit Hilfe ihrer Führer und deren Medien so zu sagen bereits zum « Tode Verurteilten » ihr Euros, die sowieso im Himmel oder in der Hölle nutzlos sind , nicht vorher verschleudern um den Rest ihres Leben voll zu geniessen ? Gute Frage , oder ?

Observer
8. Januar 2021 - 17.07

Deshalb steigen die Börsenindizes wie die Corona Zahlen! Von einem Rekord zum nächsten.