2005 löste der Sozialist Ady Hahn den CSV-Mann Claude Bosseler nach 15 Jahren an den Dippacher Schalthebeln ab. Die damals das Ruder übernehmende LSAP-DP-Koalition zerbrach Ende 2008, Anfang 2009. Die einstige DP-Schöffin Gaby Schaul-Fonck kehrte ihrer Partei den Rücken und schloss sich als Unabhängige der neuen CSV-Majorität an. Später trat sie der Partei ganz bei. Die Folge dieses Bruches: Claude Bosseler wurde wieder Bürgermeister. Eine weitere Folge: Das politische Klima war vergiftet.
" class="infobox_img" />Bürgermeister Claude Bosseler (CSV)
Als im Januar 2009 feststand, dass die Majoritätsverhältnisse zugunsten der CSV kippen würden, wollte sich Claude Bosseler nicht aus der Verantwortung stehlen. „Natürlich waren wir als CSV, die fünf von elf Sitzen hatte, willens, aus der Opposition in die Majorität zurückzukehren.“ Im Großen und Ganzen habe die Zusammenarbeit danach gut geklappt. Auch wenn Bosseler eingesteht, dass die aufgeführten Vorkommnisse es nicht ganz einfach machten. „Ich denke aber, dass wir dahin zurück müssten, um wieder das exzellente Niveau von vorher zu erreichen. Die Opposition war selten richtig eingebunden; ich bin aber dafür, zu kollegialen Verhältnissen zurückzufinden.“
Auf das zuletzt Geleistete angesprochen, gibt Bosseler zu bedenken, dass drei Jahre keine wirklich lange Zeit sind, um Projekte einem Ende zuzuführen. Dazu kam die Finanzkrise. Laut Bosseler ein Grund, wieso das LSAP-Schulprojekt, das ein neues Gebäude mit 22 Klassenzimmern vorsah und von der CSV mitgestimmt worden war, wieder gekippt werden musste. „Die finanziellen Aussichten haben dies nicht zugelassen“, erklärt Bosseler diesen kontroversen Schritt, der für Unmut in der Gemeinde sorgte.
Viel Zoff wegen Schulprojekt
Für die nahe Zukunft sind zwei Projekte unerlässlich. Für Bosseler spielt es in dieser Hinsicht auch keine Rolle, wer gewählt wird. „Daran kommt keiner vorbei“, ist der amtierende Bürgermeister überzeugt. Es geht erstens um das neue Schulgebäude, das mittlerweile, kleiner dimensioniert, bloß noch acht Klassenzimmer und eine integrierte „Maison relais“ umfassen soll.
„Obwohl die Schülerzahl stagniert, müssen wir handeln. So haben wir zwei Klassen in Containern untergebracht. Das muss sich ändern“, so Bosseler. Die „Maison relais“, die im Home Saint-Joseph, eigentlich ein Kulturzentrum der Kirchenfabrik, untergebracht ist, will Bosseler dem Eigentümer endlich zurückgeben. Weswegen die neue „Maison relais“ in die Schule integriert werde, um so ein Ensemble entstehen zu lassen. Dazu würden Räumlichkeiten, etwa für Gruppenarbeiten kommen. Auch könne der gut funktionierende, aber teure Schülertransport so vielleicht etwas zurückgefahren werden.
Der zweite große Punkt sind die Werkstätten der Gemeinde. Die sind zurzeit in einer alten Industriehalle untergebracht, die über nur einen Zugang verfügt. Was sehr mühsam sei, erklärt Bosseler, da, um ein Fahrzeug herauszubekommen, oft erst mehrere andere bewegt werden müssten. „Der Platz reicht einfach nicht aus.“ Die CSV plant auf der Drei-Kanton-Straße einen zentralen Neubau. „Neu, einfach und funktional“ soll dieser werden. Daneben ist ein neuer Bau für die Feuerwehr vorgesehen. Wenn beide Projekte (Schule und „Maison relais“ sowie Hallen für Gemeindedienste und Feuerwehr) realisiert sind, „ist viel Geld verarbeitet – und es bleibt nur wenig übrig für weitere Investments“, schätzt Bosseler die finanzielle Lage ein, „dann wären wir am finanziellen Limit.“
Gebraucht werde auch ein neues Wasserbassin für Dippach. Der Wasserdruck sei nicht mehr hoch genug, und von seiner Struktur her sei das alte Bassin überlebt. Die anderen Projekte hätten aber Vorrang.
Bosseler hätte nichts dagegen, seine Gemeinde wachsen zu sehen. Der Staat zeige in dieser Frage aber wenig Entgegenkommen. Da müssten noch Gespräche geführt werden. Denn eine Folge der Knappheit an Bauland seien die hohen Grundstückspreise. Was den öffentlichen Transport angeht, ist Bosseler zufrieden, vor allem die geplante Zweigleisigkeit sieht er positiv – und hier auch eine Möglichkeit, weiteres Bauland auszuweisen.
Verkehrstechnisch bleibt die N5 ein Problem. Vor allem zu Spitzenstunden weichen viele Autofahrer auf Schleichwege durch die Ortschaften der Gemeinde aus, was sich negativ auf die Lebensqualität auswirke. Eine Lösung sieht Bosseler aber nur im Weiterbau der wohl kommenden Bascharager „Umgehungsstraße“. In dieser Frage habe man auch schon beim zuständigen Ministerium interveniert und den Standpunkt der Gemeinde Dippach, inklusive einem alternativen Verlauf vorsieht, dargelegt.
In puncto Infrastrukturarbeiten käme man kontinuierlich voran. Drei kleinere Straßen müssten noch fertiggestellt werden, „dann haben wir ein wunderbares Straßennetz“, ist Bosseler überzeugt.
Für die Jugend sollen drei Bolzplätze entstehen. Fußball halte, so Bosseler, die Jugend, besonders die Jungs, fern von Vandalismus und Drogen. „Fußball ist für Jungs die beste Prävention.“ Hinzu kommt ein synthetisches Fußballfeld neben dem jetzigen „Terrain“.
De Maart
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