Die Szene scheint harmlos zu sein. Da wird am Dienstag der Teilnehmer einer Demonstration gegen den Regierungskurs auf den Straßen der moldawischen Hauptstadt Chisinau vom Fernsehreporter gefragt, wo er denn herkomme. Aber er versteht die Frage nicht. Bis sie ihm auf Russisch wiederholt wird und er sagt, dass er aus Russland komme. Was aus westlicher Sicht beinahe amüsant anmutet, liefert für die Menschen im EU-Beitrittskandidatenland Anlass für wachsende Besorgnis: Was führt Putin im Schilde? Dieses Vorgehen folgt jedenfalls exakt den „Protesten“, die er vor knapp zehn Jahren in der Ukraine inszenierte. Sie waren Vorspiel zur verdeckten, dann zur offenen Invasion. Droht der Republik Moldau dasselbe?
Die Drohungen aus Moskau lassen jedenfalls kaum Fragen offen. Der Westen habe die Republik Moldau als neues „antirussisches Projekt“ in den Blick genommen, meinte Russlands Außenminister Sergej Lawrow Anfang Februar. Drei Wochen später äußerte sich ein Kreml-Sprecher „besorgt“ über die Lage, weil Moldawien offenbar eine Invasion gegen die „prorussische Region“ im Lande plane. Das werde von Moskau als „Angriff auf Russland“ gewertet und militärisch entsprechend beantwortet werden. Zuerst zivil anmutende Infiltrationen, dann Behauptungen eines bevorstehenden Angriffes auf Russland, schließlich der große Militärschlag – so war das Muster für das Vorgehen gegen die Ukraine.
Geeignetes Ziel
Wollte Russlands Präsident Wladimir Putin einen Nachweis für die Schlagkraft seiner Streitkräfte – Moldawien wäre ein geeignetes Ziel. In dem schmalen Land zwischen der Ukraine und Rumänien umfasst die Verteidigung lediglich 5.000 Soldaten. In der seit 1992 nach blutigen Kämpfen abtrünnigen Region Transnistrien ist die 14. russische Gardearmee mit mehreren tausend Soldaten stationiert. Vereinbarungen mit der moldawischen Regierung über eine Reduzierung umfangreicher Munitionsvorräte kam Russland nicht nach. Zuletzt wurden auch Truppenverstärkungen beobachtet.
Dennoch glauben derzeit nur wenige Experten an einen bevorstehenden Krieg Russlands gegen die Republik Moldau. Denn den russischen Versuch, den Südwesten der Ukraine zu erobern und damit eine Verbindung bis nach Moldawien herzustellen, haben die ukrainischen Truppen im vergangenen Jahr vereitelt. So bliebe denn eine massive Luftlandeoperation als Option, die aber wegen der Kriegslage in der Ukraine eher für unwahrscheinlich gehalten wird. Stattdessen scheint Moskau auf einen Umsturz von innen hinzuwirken.
Jedenfalls berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Besuch in Brüssel, sein Nachrichtendienst habe russische Pläne zur „Zerstörung“ Moldawiens abgefangen. Danach bereite Russland Aktionen unter „falscher Flagge“ vor, wolle Unruhen schüren. Diese Befürchtungen beherrschen die derzeitige Stimmung in Moldawien.
De Maart
De Westen ass dach schold un der ganzer Situatioun!! Do ass et net anescht wei am Maghreb,Belarus, Süd Amerika, Noen Osten, Georgien, Afrika etc …. Revolutiounen oder Staatssträich Provozéieren a wann et schief geet, dann denen aneren Schold ginn.