Samstag8. November 2025

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„Im Schulbereich steht einiges an“

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Seit zwei Jahren hat Remich einen "grünen" Bürgermeister. Dass er nur zwei statt sechs Jahre Zeit zum Regieren hatte, resultiert aus dem Ergebnis der letzten Gemeindewahlen.

Henri Kox ging daraus zwar als Erstgewählter hervor, seine Partei erhielt jedoch nur zwei Sitze im Gemeinderat. Die DP hingegen konnte als stärkste Partei drei Sitze einfahren. Wenn der amtierende Bürgermeister sich deshalb dieses Mal etwas wünscht, dann ein klares Wählervotum.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister Henri Kox (déi gréng)

„Kein zweites Mal ein ‚Splitting'“, sagt Henri Kox, der „député-maire“. Mit Prognosen zu seiner Wiederwahl, die seiner Partei angesichts der aktuellen Anti-Atomkraftwerkstimmung Anlass zu Hoffnung geben, hält er sich zurück. Auch als „Berufsgrüner“ will sich Kox nicht verstanden wissen.
„Ich habe zeitlebens für alternative Energien gekämpft, dafür, grüne Ziele zu verwirklichen, vor allem da, wo ich in der Verantwortung stand“, sagt er mit Nachdruck.

Schulische Einrichtungen und Freizeitbereich ausbauen

Das hat er auch in Remich getan. „Energetisch auf dem neuesten Stand“, „naturnah“ oder „Ressourcenschonung“ sind Begriffe, die in einem Gespräch mit ihm häufig fallen. Geht es nach ihm, gibt es viel zu tun, um die Moselstadt weiter nach vorne zu bringen. Das Rathaus soll bürgerfreundlicher werden. Verbesserter Service, andere Öffnungszeiten sind die Stichworte. Dass es dort Mängel gibt, ist ihm bewusst. Direkt danach kommt die demografische Entwicklung Remichs, die eine Weiterentwicklung des Schulbereichs nahelegt. Wird nichts getan, platzen die vorhandenen Einrichtungen aus allen Nähten. Sanierung der Kindertagesstätte im „Burenhaus“, Ausbau und Neubau einer „Maison relais“ mit einer Kapazität von 150 bis 200 Kindern am „Gewännchen“ sind hier die Stichworte.

Auch im Freizeitbereich steht einiges an. Gerade erst im Juni wurde zwar das Schwimmbad komplett saniert eingeweiht. Das reicht Kox aber nicht. Er will die stillgelegte Eisfläche wiederbeleben.

Schon eingerichtet sind in dem alten Technikgebäude, wo früher Tribüne, Umkleide und Technik für die Eisbahn untergebracht waren, neue Umkleiden, Sanitärräume und Aufenthaltsraum für den Fußball. „Wir haben sehr viele Jugendspieler“, begründet Kox diese Maßnahme. In der früheren Gastronomie des Technikgebäudes ist jetzt zudem ein Jugendhaus untergebracht, das auch die Jugendlichen aus den Gemeinden Bous und Stadtbredimus nutzen dürfen. Über die Fläche vor der ehemaligen Eisbahn soll ein Zelt nach dem Vorbild desjenigen in Befort gespannt werden, um kulturelle und sportliche Ereignisse bieten zu können.

„Indoor“ ist hier das Stichwort – Wetterunabhängigkeit für Aktivitäten aller Art. Außerdem fehlt Wohnraum. Das Gelände am „Gewännchen“ soll für Neubürger Remichs erschlossen werden. 23 Hektar stehen dort zur Verfügung und dieses Projekt soll jetzt unter Federführung der Gemeinde für eine neue Nutzung vorangetrieben werden.

Remich soll – geht es nach dem Willen seines jetzigen Bürgermeisters – touristischen Ansprüchen des 21. Jahrhunderts eher gerecht werden. Die Renovierung der Mosel-Esplanade aus den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts, die übrigens nicht nur für viele Luxemburger das Wahrzeichen der Moselstadt ist, steht an.

Auch Touristen kennen sie. Geht es nach des Bürgermeisters Vorstellungen – Pläne dafür liegen bereits auf dem Tisch – gibt es zukünftig einen renaturierten Teil der Flaniermeile Richtung Stadtbredimus und einen urbanen Teil Richtung Schengen. Der bestehende Asphalt soll Natursteinen weichen, Terrassen, Bühnen und Kioske aus Holz sollen der Flaniermeile neues Leben einhauchen. Die Bepflanzung wird neu gestaltet.

Mosel-Kreuzfahrten nutzen

In diesem Konzept werden so unterschiedliche Gesichtspunkte wie der Wunsch nach mehr Natur bei gleichzeitig funktionierendem Hochwasserschutz, eine professionelle Anlaufstelle für die Touristen und ein Anlegeplatz für die Mosel-Kreuzfahrtschiffe, die mit ihrem Betriebslärm die Einwohner nicht mehr stören sollen, auf einen Nenner gebracht. Dabei hat Kox auch die Gäste der ausländischen Ausflugsschiffe, die in Remich anlegen, im Blick, die – besser empfangen – bei einem Landgang die regionale Wirtschaft stärken sollen.