Der Bagger rollt auch am Montagmorgen. Nachdem er seit Januar eingesetzt wurde, um das neue Flussbett der Dipbech am Rand der Escher Nonnewisen anzulegen, bereitet er nun das Terrain für die Installierung der drei neuen Passerellen vor. In gut zwei Wochen sollen sie geliefert werden, die Fundamente stehen bereits. Nun müssen die Plattformen vorbereitet werden, auf denen der Kran stehen wird, der die Brücken in Position bringen wird. Die Passerellen sind auf HQ100 ausgelegt, wobei HQ100 ein Hochwasserereignis ist, das im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren eintritt. Nur ein Jahrhunderthochwasser kann die Brücken demnach unter Wasser setzen.
So sah die Dipbech vor gut zwei Monaten aus
Die Dipbech wurde von Januar bis Juli aus ihrem Betonbett befreit und schlängelt sich nun durch die Landschaft. Und die wird von Tag zu Tag grüner. Vor wenigen Monaten war die Gegend noch eine einzige Schlammwüste. „Es ist schon beeindruckend, wie schnell die Natur zurückkommt“, sagt Förster Pol Zimmermann, der das Projekt für die Stadt Esch betreut. Nachdem der Bach in sein neues, natürliches Bett umgeleitet worden war, wurden die nicht-heimischen Pflanzenarten am Rande entfernt. Neu gepflanzt wurde nichts, die Natur übernimmt, ihr wird freien Lauf gelassen. Und so entsteht hier ein außergewöhnliches Biotop. Und ein Naherholungsgebiet für die Menschen aus der Gegend. Nachdem die drei neuen Brücken installiert sind, werden die in den letzten Wochen angelegten Wege zurückgebaut. Letzte Etappe der Baustelle der etwas anderen Art ist die Einrichtung eines Spielplatzes mit einer Pumptrack-Strecke.
Abschluss im Mai/Juni 2025
Im Mai/Juni 2025 sollten sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein, so Zimmermann, der sichtbar zufrieden mit dem Fortschritt des Projektes ist: „Hier entsteht etwas Außergewöhnliches“, sagt er, „und die Renaturierung hat sich bereits bewährt.“ Hydrologisch funktioniere der Bach perfekt. Er meint damit das Gefälle und die Fließeigenschaften der „neuen“ Dipbech. Probleme mit der Wasserqualität gab es bisher keine. Mit bloßem Auge kann man die Fische im Bach erkennen.
Teil zwei mit dem Südspidol
Auch bei Überschwemmungen zahlte sich die Renaturierung bereits aus. Das neue Biotop ist schließlich nicht nur als Naherholungsziel für die Anwohner gedacht, sondern erfüllt wichtige Funktionen bei der Resilienz gegen durch den Klimawandel ausgelöste Extremwetterphänomene. „Bei dem vielen Regen vor zehn Tagen hat sich die Renaturierung schon bewährt. Das Wasser ist aus dem Flussbett getreten und konnte sich ausbreiten“, erzählt Zimmermann. Dort, wo die Dipbech eigentlich einen Meter breit ist, stand das Wasser 20 bis 25 Meter weit in der Natur. Die Überschwemmungen verzögerten allerdings auch ein wenig den Fortgang der Arbeiten, denn das Wasser fließt aufgrund des lehmigen Bodens kaum ab.
2,4 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt, der Staat beteiligt sich über das Wasserwirtschaftsamt mit einer Million. Die Arbeiten liegen im Budget, bestätigt Pol Zimmermann, auch hatten sie bis jetzt keinen Einfluss auf den Rad- und Spazierweg entlang des einstigen Betonbetts.
Die Dipbech entspringt in Belval und mündet in Höhe des Cactus-Supermarktes in die Alzette. Dort beginnt auch das neue Naturreservat Pudel beziehungsweise Brill. Die Alzette soll zudem im Rahmen der Erschließung der Industriebrache Metzeschmelz in Richtung Esch renaturiert werden. Auch auf die Dipbech wartet ein zweiter Teil der Renaturierung. Im Rahmen des Baus des Südspidol soll der Bach vom Kreisverkehr Raemerich bis zur Ehleringer Straße drankommen und somit Anschluss zu den nun renaturierten 800 Metern in den Nonnewisen herstellen.
Auf der anderen Seite bleibt die Dipbech bis zu ihrer Mündung in die Alzette in Höhe des Cactus-Supermarktes allerdings in ihrem teilweise unterirdisch verlaufenden Betonbett. Die ursprünglichen Pläne, das Wasser durch den neuen Generationspark Wobrécken fließen zu lassen, wurden wegen der Tiefe des seit Jahrzehnten kanalisierten Baches an dieser Stelle verworfen. Zu aufwendig und teuer wäre das geworden, so Zimmermann abschließend.
		    		
                    De Maart
                
                              





















                          
                          
                          
                          
                          
                          
                          
Déi topesch Idee staamt aus de 70er Joren. wou d'Dipbech kanaliséiert ginn ass.
Interessant wir et ze wëssen wat déi topeg Idee kascht huet Dipbech an en Betongsbett ze leeën!