Mittwoch19. November 2025

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Paketboom ohne Umsatzplus ILR veröffentlicht Jahresbericht zu den Postdiensten in Luxemburg

Paketboom ohne Umsatzplus  / ILR veröffentlicht Jahresbericht zu den Postdiensten in Luxemburg
Trotz wachsendem Paketverkehr verzeichnen die Postdienste in Luxemburg stagnierende Umsätze Symbolfoto: Freepik

Der neue ILR-Bericht zeigt: Luxemburgs Paketdienste wachsen weiter, doch die Umsätze stagnieren. Bei den Briefen sinken Umsatz und Volumen kontinuierlich.

Das Luxemburger Regulierungsinstitut (ILR) hat am Dienstag seinen statistischen Jahresbericht zu den Postdiensten veröffentlicht. Demnach verzeichnen die Paketdienste in Luxemburg „ein konstantes und anhaltendes Wachstum des Verkehrsaufkommens bei stagnierenden Umsätzen“. Bei den Briefdiensten bestätigt sich der anhaltende Rückgang bei Volumen und Umsatz.

Was steckt hinter dem Bericht?

Der statistische Bericht über die Postdienste in Luxemburg für das Jahr 2024 analysiert den Postmarkt seit 2021 anhand von Indikatoren wie Umsatz, Volumen, Marktsegmentierung, Beschäftigung und Servicequalität. Die Grundlage bilden Daten von 43 Anbietern, die 2024 im luxemburgischen Postsektor aktiv waren.

Mit einem Volumen von 125,91 Millionen Einheiten verzeichnen die Kurierdienste in Luxemburg einen Rückgang von 4,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Der nationale Verkehr, der 79,6 Prozent des Gesamtverkehrs ausmacht, sinkt um 2,6 Prozent. Auch der Postverkehr in Luxemburg geht stetig zurück – zwischen 2021 und 2024 um jährlich 4,8 Prozent. „Post Luxembourg“ bearbeitet als Universaldienstleister 96,6 Prozent aller Sendungen.

Der Umsatz im Postbereich sinkt 2024 auf 110 Millionen Euro – ein Minus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Abwärtstrend ist seit mehreren Jahren zu beobachten und wurde nur phasenweise durch Tariferhöhungen abgeschwächt. Auch der durchschnittliche Ertrag pro Brief sinkt weiter – von 0,88 Euro auf 0,85  Euro.

 Grafik: Institut luxembourgeois de régulation

Die Paketdienste erreichen 2024 ein Volumen von 19,33 Millionen Sendungen. Das entspricht einem Zuwachs von 5,3 Prozent gegenüber 2023. 82,8 Prozent des Verkehrs entfallen dabei auf den eingehenden grenzüberschreitenden Versand – ein Wachstum von 7,8 Prozent. Trotz des Mengenanstiegs stagniert der Umsatz, womit die seit 2016 anhaltende Wachstumsphase endet.

Der grenzüberschreitende ausgehende Paketmarkt scheint zunehmend wettbewerbsintensiv zu werden, wobei der Umsatz stärker sinkt als das Volumen. Der Umsatzanteil der Paketdienste am gesamten Postsektor steigt bis 2024 auf 46 Prozent (+1 Prozentpunkt). Gleichzeitig fällt der durchschnittliche Ertrag pro versendetem Paket (In- und Ausland) von 11,46 Euro auf 10,64 Euro. Der durchschnittliche Ertrag pro eingehendem Paket bleibt mit 3,66 Euro stabil.

Im Segment der B2B-Paketdienste (Business-to-Business) sind 30 Anbieter, im B2C-Segment (Business-to-Consumer) 31 Anbieter – 12 davon sind in beiden Segmenten tätig. Darüber hinaus spielt die Untervergabe eine wichtige Rolle auf dem Markt: fast 85 Prozent des gesamten Postverkehrs werden an Drittanbieter ausgelagert, vor allem im grenzüberschreitenden Bereich. Zwölf Anbieter setzen laut Erhebung Subunternehmer ein, darunter elf im Paketdienstleistungsbereich. Zehn neue Anbieter, die sich 2024 registrieren ließen, arbeiten ausschließlich als Subunternehmer.

 Grafik: Institut luxembourgeois de régulation

Der Postsektor beschäftigt im Jahr 2024 fast 2.250 Mitarbeiter. Mit 1.300 Personen beschäftigt die „Post Luxembourg“ 57 Prozent der Arbeitnehmer in diesem Sektor.

Ende 2024 betreibt „Post Luxembourg“ insgesamt 97 Verkaufsstellen, während 11 weitere Anbieter mit 92 eigene Verkaufsstellen im Land ansässig sind. Die Zahl der automatischen Ausgabestellen von „Post Luxembourg“ steigt auf 154 – das sind 13 mehr als im Vorjahr. Zusätzlich eröffnet Mondial Relay im Jahr 2024 14 automatische Ausgabestellen (Lockers). (les) 

 Grafik: Institut luxembourgeois de régulation