Tageblatt: Sie haben in dieser Woche erstmals Ihr neues Porsche-Supercup-Auto getestet. Wie fühlt es sich an, wieder hinter dem Steuer zu sitzen?
Dylan Pereira: Sehr gut. Die Testfahrten waren sehr zufriedenstellend. Das Auto hat sich sofort sehr gut angefühlt. In vier Sessions war ich dreimal der Schnellste. In der vierten sind wir nur ein paar Runden mit alten Reifen gefahren. Der Speed stimmt definitiv, so kann es weitergehen. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Arbeit und mit den Daten, die wir gesammelt haben, aber auch mit meiner eigenen Leistung. Ich bin in Topform.
Wie sehr unterscheidet sich das diesjährige Auto von dem Modell des letzten Jahres?
Das Auto ist gleich geblieben. Ich habe aber ein neues Fahrgestell bekommen.
In Imola, wo die Testfahrten stattfanden, beginnt am 22. April auch die Saison. In der vergangenen Woche waren Sie wie bereits erwähnt dort einer der Schnellsten. Sehen Sie sich deshalb im ersten Rennen als Favorit?
Es ist eine Oldschool-Strecke. Ich persönlich bin jetzt zum ersten Mal dort gefahren. Fehler sind nicht erlaubt. Bei einem Verbremser landet man sofort im Kies. Man muss die Kerbs voll mitnehmen, das Auto hängt also oft mit zwei Rädern in der Luft. Es macht Spaß, dort zu fahren. Vor allem das Qualifying wird wichtig sein, denn es ist sehr schwer in Imola zu überholen. Generell gehe ich als einer der Favoriten in diese Saison. Ob ich aber auch in zwei Wochen an gleicher Stelle der Schnellste sein werde, ist schwer zu sagen. Die Bedingungen werden nicht die gleichen sein. Die Temperatur wird sich ändern. An dem Wochenende wird auch die Formel 1 dort fahren und der Gummi ihrer Reifen wird auf dem Asphalt sein. Das könnte einen Einfluss auf unsere Auto-Einstellungen haben. Wir müssen uns dann wieder neu anpassen.
Wie Sie schon sagten, gehören Sie zu den Favoriten. Wer könnte Ihnen gefährlich werden?
Larry Ten Voorde, Michael Ammermüller und Laurin Heinrich sind schnelle Fahrer. Ich denke, dass wir vier um den Titel kämpfen werden.
In der nächsten Woche stehen dann auch die ersten Tests im deutschen Carrera Cup an. Seit Donnerstag ist bekannt, dass Sie für das Team IronForce Racing by Phoenix starten werden. Wie kam es dazu?
Ich habe letztes Jahr erstmals mit dem Team zusammengearbeitet und bin schon auf ihrem Audi R8 auf der Nordschleife (im Rahmen der 24 Stunden Nürburgring, Anm. d. Red.) gefahren. Das Team Phoenix arbeitet zudem mit Lechner zusammen. So kam der Kontakt zustande.
Was sind die Ansprüche des Teams im Carrera Cup?
Im letzten Jahr wurde das Team mit meinem Lechner-Teamkollegen Ayhancan Güven Zweiter, diesmal will es, genau wie ich, gewinnen. Phoenix hat schon in der DTM gewonnen und auch mehrere 24-Stunden-Rennen für sich entschieden. Das Team war schon in der Vergangenheit sehr erfolgreich und will das auch in Zukunft noch sein. Wir werden zusammen alles dafür tun, dass wir gewinnen können.
Vor zwei Jahren sind Sie auch im Supercup und im Carrera Cup Deutschland gestartet. Damals wurden Sie zweimal Vizemeister. Ist das logische Ziel diesmal der Meistertitel in beiden Serien?
Das ist definitiv das Ziel. Ich will in beiden Serien ganz oben stehen. Ich bin sehr gut vorbereitet und kann in dieser Saison auch noch mehr testen. Serien-übergreifend sind 20 Testtage geplant, im vergangenen Jahr waren es nur sechs. Durch den Krieg in der Ukraine sind wir allerdings limitiert, da Michelin Schwierigkeiten hat, Material für die Reifen-Herstellung herbeizukriegen.
Der Rennkalender
Porsche-Supercup:
22.4.-24.4.: Imola (I)
27.5.-29.5.: Monaco
1.7.-3.7.: Silverstone (GB)
8.7.-10.7.: Spielberg (AUT)
22.7.-24.7.: Spa-Francorchamps (B)
2.9.-4.9.: Zandvoort (NL)
9.9.-11.9.: Monza (I)
Porsche Carrera Cup Deutschland (jeweils zwei Rennen/Wochenende):
5.5.-7.5.: Spa-Francorchamps (B)
20.5.-22.5.: Spielberg (AUT)
17.6.-19.6.: Imola (I)
24.6.-26.6.: Zandvoort (NL)
5.8.-7.8.: Nürburgring (D)
19.8.-21.8.: Lausitzring (D)
23.9.-25.9.: Sachsenring (D)
21.10.-23.10.: Hockenheim (D)
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können