Sonntag28. Dezember 2025

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Am Wochenende„Hop, hop an de Musée!“: Die Luxemburger Museumstage stehen an

Am Wochenende / „Hop, hop an de Musée!“: Die Luxemburger Museumstage stehen an
Neues Gewand zum Museumsfest: das „Musée national de la résistance et des droits humains“ in Esch Foto: Editpress/Julien Garroy

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Steht der vom ICOM (International Council of Museum) begründete Internationale Tag der Museen in diesem Jahr unter dem Motto „Museen, Bildung und Forschung“, visieren die Luxemburger Museumstage an diesem Wochenende vor allem eine möglichst breite Bevölkerung. Es gilt, etwaige Berührungsängste mit Museen abzubauen, um einem neuen und verjüngten Publikum den Weg in die Hallen der schönen Künste und Geschichte sowie andere thematisch ausgerichtete Häuser zu ebnen. 

An diesem Wochenende heißt es wieder: „Hop, hop an de Musée!“ Dann können 37 teilnehmende Einrichtungen in ganz Luxemburg besucht werden. Die Szene bleibt in Bewegung, wie auch das kürzlich eröffnete Kindermuseum zeigt. Die „Journées internationales des musées“, die seit 1977 organisiert werden, umfassen in diesem Jahr zigtausende Museen in mehr als 150 Ländern. In Luxemburg ändert die Zahl der teilnehmenden Einrichtungen von Jahr zu Jahr, denn es werden regelmäßig neue, meist thematisch ausgerichtete Museen auf lokaler Ebene eröffnet. In Tetingen entstand 2022 das Ferrum-Museum neben einem „Espace Emile Kirscht“ und vor kurzem wurde in Moesdorf das dritte Feuerwehrmuseum eröffnet. Letzter Zuwachs auf Ebene der Lokalmuseen ist das Kindermuseum in Wiltz. Leider machen nicht alle infrage kommenden Institutionen bei den Museumstagen mit.

Die akademische Definition, was denn ein Museum ist oder eigentlich sein soll, welche Aufgaben es hat und welche Leistungen es aufzubringen soll, ist bei dieser Veranstaltung zweitrangig. Wichtig für die Veranstalter ist, dass es eine Sammlung mit interessantem und originellem Angebot in gediegenem Rahmen vorzuweisen hat. Touristisch betrachtet steht dabei die Stadt Luxemburg im Vordergrund, doch heißt es außerdem: „Luxemburg bietet Ihnen nicht nur Museen, die ein absolutes Muss in Sachen Geschichte und Kunst sind, sondern auch solche, die sich dem Bergbau, der Braukunst und dem ländlichen Raum verschrieben haben.“ Rezente Ankündigungen und umgesetzte Vorhaben zeigen, dass immer wieder neue Einrichtungen für eine Bereicherung des Angebotes sorgen.

Von Binsfeld bis Esch/Alzette

Offiziell werden 37 Teilnehmer angekündigt. Geografisch betrachtet reicht das Angebot von Binsfeld, Clerf, Wiltz, Esch/Sauer und Vianden im Norden über Ettelbrück und Diekirch in der Mitte des Landes sowie Echternach, Rosport, Grevenmacher, Ehnen, Bech-Kleinmacher und Schengen entlang von Sauer und Mosel via Senningen, Capellen oder Peppingen bis nach Esch/Alzette, Rümelingen und Düdelingen im Minett und natürlich die Stadt Luxemburg mit gleich acht teilnehmenden Museen.

Das Abteistädtchen Clerf hat gleich zwei Angebote parat, vor allem die Fotosammlung „The Family of Man“ von Edward Steichen und die Schlossmodelle, derweil in Binsfeld das Museum mit Einblicken in das Landleben wartet. Wiltz ist nicht nur für seine Festspiele bekannt, sondern hier hat die Brauereitradition auch dazu geführt, ein entsprechendes Museum einzurichten. In Esch/Sauer erwartet eine Weberei die Besucher. In Vianden locken das schmucke Victor-Hugo-Zentrum sowie das Stadtmuseum und in Diekirch bilden die Ausstellung mit der bekannten Oldtimer-Sammlung, das gut bestückte Militärmuseum und ein ansehnliches Geschichtsmuseum die Anziehungspunkte.

Vom Abteimuseum und der Römervilla in Echternach geht es zum Tudor-Haus in Rosport, dem „Kulturhuef“ mit einer Spielkartenausstellung und Präsentation früherer Druckereitechnik in Grevenmacher, dem Weinmuseum in Ehnen, dem „Musée A Possen“ in Bech-Kleinmacher, dem Europazentrum in Schengen, das demnächst renoviert wird, bis nach Mondorf zum Flugzeugmuseum. Ettelbruck zeigt wie immer das „General Patton Memorial“, derweil in Capellen das kürzlich neu ausgerichtete Polizeimuseum seine Besucher erwartet und in Senningen ist bekanntlich ein Feuerwehrhaus museal untergebracht.

Zum ersten Mal bei den Museumstagen vertreten: die „Konschthal Esch“
Zum ersten Mal bei den Museumstagen vertreten: die „Konschthal Esch“ Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Wer weiter in den Süden vordringt, hat die Möglichkeit, sich in Düdelingen im Pomhouse und CNA umzusehen, in Rümelingen das Grubenmuseum zu erkunden und in Esch/Alzette die Zeugen der Stahlindustrie im „Schmëlzaarbechter-Musée“ in Augenschein zu nehmen. Wieder dabei ist das völlig neu gestaltete „Musée national de la résistance et des droits humains“ und erstmals die im Kulturjahr eröffnete „Konschthal“, die sich bekanntlich in zeitgenössischer Kunst übt.

Acht Museen in Luxemburg-Stadt

In Luxemburg-Stadt gibt es acht unterschiedliche Einrichtungen, die samstags ab 10.00 Uhr besucht werden können, etwa das Museum „Dräi Eechelen“ mit einer Dauerausstellung, das Luxembourg City Museum mit einer passenden Expo zu Europa, das Tram- und Busmuseum der Stadt Luxemburg, das nationale Museum für Naturgeschichte, vor allem für Familienbesuche geeignet, oder das „Nationalmuseum um Fëschmaart“, in dem u.a. ein Teil der Sammlung von Kutter präsentiert wird. Die Villa Vauban im Stadtpark und das „Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain“ bieten jeweils Ansichten zu ganz verschiedenartigen Kunstrichtungen an, während auf Kirchberg das „Mudam – Musée d’art moderne Grand-Duc Jean“ gleich mehrere teils spektakuläre Schauen programmiert hat.

In all diesen Museen werden geführte Besichtigungen, Workshops, Performances, Begegnungen mit Künstlern, Vorträgen, Konzerten, Verkostungen und Animationen für Kinder organisiert, versprechen die Verantwortlichen, sodass man sich über das angebotene Programm beim jeweiligen Museum oder via www.luxembourgmuseumdays.lu informieren sollte. Spielt das Wetter mit, dürfte dieses Wochenende für interessierte Besucher zu einer spannenden Einführung in das museal aufbereitete Kulturgut sein. International geht es beim Internationalen Museumstag 2024 um konkrete Zielsetzungen in Sachen Bildung und Forschung sowie Industrialisierung, Innovation und Bereitstellung von Infrastruktur, um eine Welt zu garantieren, in der die Reichtümer aller Art gleichmäßig und korrekt verteilt sind, in der Innovationen und Traditionen sich die Waage halten, kurzum eine Zukunft erdacht und vorbereitet werden soll, in der das Leben geschützt und lebenswert ist. Die Welt soll bewusster, nachhaltiger und inklusiver werden.

Der internationale Museumstag reiht sich demzufolge auch in Luxemburg in die Bestrebungen ein, für eine gesündere, erhaltenswerte und nachhaltige Zukunft zu sorgen. Lehrreiche Museumsbesuche könnten eine persönliche kulturelle Bereicherung sein und uns alle in entsprechende Bahnen leiten.

Luxembourg Museum Days 2024

Am 18. und 19. Mai
Weitere Informationen unter luxembourgmuseumsdays.lu.

RCZ
16. Mai 2024 - 19.20

Damit nicht zu viele Besucher kommen wird die A4 über das verlängerte Wochenende gesperrt!👻