
Der Politflüsterer ist noch ganz beseelt vom Besuch seiner Heiligkeit im Ländchen. Er hatte sich gut vorbereitet und Vatikan News gelesen. Dort wurde von der letzten Generalaudienz berichtet, auf der der Pontifex am Mittwoch zur Vorsicht vor dem Teufel riet. Es sei „ein seltsames Phänomen“, dass viele glaubten, es gebe den Teufel in Wirklichkeit gar nicht, so Papst Franziskus. Denn „der größte Trick des Teufels ist es, die Menschen glauben zu lassen, dass es ihn nicht gibt“.
„Holy shit“, denkt sich der Politflüsterer und lässt noch einmal den Donnerstag Revue passieren. Ob Franziskus’ Espresso im Café Gruppetto heiß wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe war? Und wenn man schon von Teufeln spricht: Im „Cercle“ hatte sich die Luxemburger Politprominenz versammelt. Sie lauschte andächtig den Reden des Papstes und des Premiers. Letzterer sang übrigens die „Heemecht“ mit, oder bewegte zumindest die Lippen dazu. Beim Empfang am Findel hatte er das nicht getan. Stumm war bei der Hymne im „Cercle“ der ADR-Chef geblieben, sodass der Politflüsterer für kurze Zeit die Welt nicht mehr verstand.
Noch verwirrender waren die Szenen in der Kathedrale. Der Grand-Luc, nicht zu verwechseln mit dem Grand-Duc, wurde von den Fernsehkameras ertappt, wie er bei der Interpretation von „Living Hope“ kurz wegnickte. Vielleicht war der Moment aber auch so erhaben, die Musik so schön, dass der Premier einfach die Augen schließen musste. Um dabei über die vom Papst propagierte Nächstenliebe nachzudenken, die Solidarität mit den Ärmsten der Armen, ganz nach dem Motto: Zu wenig und zu viel ist des Teufels Spiel! Oder träumte er davon, ein klitzekleines Stück der Courage seines belgischen Amtskollegen Alexander De Croo zu besitzen? Vielleicht fragte Frieden sich auch einfach nur, wie er die Luxemburger dazu bringen kann, mehr Bambinis zu zeugen.
Für das Leben sind die Popen also und unterstützen somit im US-Präsidentschaftsrennen das „kleinere Übel“ Donald Trump, der auch gegen Abtreibung, sogar im Falle einer Vergewaltigung oder Inzest, eintritt. Das bestätigte Kardinal Hollerich in einem ebenso bemerkenswerten wie gruseligen Interview dem nicht mehr klerikalen Luxemburger Wort. Dem Politflüsterer macht das Angst. Zumal wir erst mal die bereits geborenen Kinder schützen sollten. Denen sei gesagt: Nehmt niemals Geschenke von alten Männern an und steigt auch nicht zu ihnen ins Auto, egal, wie fromm sie tun und nett sie sind!
De Maart

Ein wunderbarer Artikel!Und so muss ich an meine Kindheit zurückdenken(bin 80) wo in unserem Dorf der Pfaffe das Sagen hatte und wir Kinder,und auch Erwachsene,eine höllische Angst vor eben dieser Hölle hatten dank Pfarrers Märchenstunden!
" „der größte Trick des Teufels ist es, die Menschen glauben zu lassen, dass es ihn nicht gibt“.
Jaja.Der Vatikan hat ja 3000 neue Teufelsaustreiber ausgebildet. Und der größte Trick des Herrn Gott ist ja,dass er uns glauben macht,dass es ihn gibt.
Wenn seine berockten Vertreter auf Erden nicht wären,wüssten wir nichts von H.Gott. Da lebt doch einer ganz gut von unserer Dummheit.