Montag10. November 2025

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WetterkolumneHohe Temperaturen, doch es lauert Unwettergefahr in der Großregion

Wetterkolumne / Hohe Temperaturen, doch es lauert Unwettergefahr in der Großregion
Am Samstag könnte sich was zusammenbrauen Symbolfoto: dpa/Martin Schutt

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Die Wetterlage am Wochenende ist klassisch: Ein Tief über England führt feuchte Luftmassen zu uns, während uns ein Hoch Sommertemperaturen beschert. Diese Mischung kann allerdings mit Pauken und Trompeten ein Ende finden.

Am Freitag liegt ein Hochdruckgebiet über den Alpen, während sich tiefer Luftdruck nordwestlich unseres Kontinents aufhält. Diese Konstellation sorgt vorerst für hohe Temperaturen ohne eine nennenswerte Neigung für Niederschläge. Die Sonne scheint und es ziehen nur einige harmlose Wolkenfelder durch, während unsere Temperaturen auf ein Maximum von 24 bis 28 Grad steigen. Auch im weiteren Verlauf des Tages bleibt die Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen gering, nur einzelne Ausreißerlösungen einiger Modelle sehen in der Nacht zur belgischen Eifel hin eine geringe Chance.

Auch am Samstag bleibt die Wärme in Luxemburg: Das Tief über dem Atlantik rückt näher und liegt dann nur knapp westlich von Irland. Unser Hoch erstreckt sich in Zwischenzeit vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Osteuropa, der Kern reicht bis nach Polen. Durch diese Entwicklung sind erneut bis zu 28 °C möglich, lokal kann etwas mehr nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Luftmassen werden deutlich schwüler

Auch wenn einige generische Wetterapps mit automatisierten Vorhersagen bis gestern noch Sonne und Wolken andeuteten, sieht die Realität etwas anders aus: Dadurch, dass am Samstag das Tief näher rückt, wird feuchte Atlantikluft unter die warme Sommerluft gemischt. Zusätzlich bilden sich weitere Tiefs: Eins davon wird über der Nordsee bzw. über dem östlichen England liegen, während es sich beim anderen Tief eher um einer sogenannte „Tiefdruckrinne“ handelt, die sich vom mittleren Frankreich über Benelux bis nach Deutschland hineinzieht. Wie an einem Reißverschluss strömt der Wind dort aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander, was die Bildung von Schauern und Gewittern erzwingt.

Es ist noch nicht klar, ob Luxemburg exakt getroffen wird. Wichtig ist jedenfalls, dass ein Bereich vom mittleren Nordfrankreich über Luxemburg, Belgien bis in die östliche Mitte Deutschlands hinein über ein gewisses Unwetterpotenzial verfügt. Dort, wo sich die meteorologischen Zutaten überlappen, sind mit den stärksten Gewitterzellen größere Hagelkörner, Sturmböen und Stark-/Platzregen zu erwarten. Die Windscherung – also die Änderung der Windrichtung und -geschwindigkeit mit der Höhe – soll gebietsweise gut ausgeprägt sein. Durch diese Zutat wäre dann auch das Potenzial einzelner rotierender Gewitterzellen gegeben, sprich Superzellen.

Wetter bleibt sehr wechselhaft

Am Sonntag fallen die Tageshöchstwerte auf 19 bis 22 °C, auch am Montag wird es voraussichtlich noch nicht viel anders sein. Glaubt man den Berechnungen des europäischen Wettermodells, wird es am Dienstag wieder leicht wärmer – und wieder einmal könnten sich feuchte und warme Luftmassen vermischen. Stand jetzt sind aber nur einzelne Modelle dieser Meinung. Im Spekulationsbereich sieht das gleiche Modell ab dem 6. Juni einen mächtigen Hitzevorstoß mit Hochsommertemperaturen, der jedoch ebenfalls so nicht von den anderen Modellen unterstützt wird. Das amerikanische Modell sieht hingegen, dass auch wieder kühlere Luftmassen aus Nordwest eine Rolle spielen können.

Während es in Sachen Temperaturen also spannend bleibt, bleibt es im Allgemeinen wechselhaft – und das bedeutet auch weiteren Regen für die Natur.