Hoffnung für Luxemburgs Bienen

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Landwirtschaftsminister Fernand Etgen hat am Dienstag zwei wichtige Projekte zum Thema "Bienengesundheit" vorgestellt und dabei erläutert, wie in Zukunft schädlichen Pestiziden und Varroamilben Einhalt geboten werden kann.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Auch im Jahr 2017 wird einem beim Lesen von Albert Einsteins berühmtem Zitat bewusst, wie wichtig die Biene für unser Ökosystem ist. Laut Deutschem Imkerbund sind etwa 85% der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau direkt von der Bestäubung der Honigbienen abhängig. Auch für Luxemburgs Kulturlandschaft ist die Rolle der Honigbiene von eminent wichtiger Bedeutung.

Umso besorgniserregender scheint das rezente Massensterben von Luxemburgs Bienen. Während es üblich ist, dass rund ein Zehntel eines Bienenvolkes den Winter nicht überlebt, so hat Landwirtschaftsminister Etgen (DP) rezente Winterverluste von zum Teil über 20 Prozent als „viel zu hoch“ bezeichnet.

Zwei Projekte für die Zukunft  der Bienenvölker

Gleich zwei wichtige Projekte werden zurzeit vom Landwirtschaftsministerium gefördert, um die Zukunft von Luxemburgs Bienenvölkern zu gewährleisten. Zum einen hat das 2012 ins Leben gerufene Forschungsprojekt „BeeFirst“ des „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) anhand von gesammelten Pollenproben untersucht, welche Pestizidrückstände aus Landwirtschaft und Imkereiwesen möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer der Bienen haben.

Bei 110 von 112 Pestiziden sei kein Zusammenhang mit Bienentoden festgestellt worden, so Marco Beyer vom Projekt „BeeFirst“. Lediglich die im Rapsanbau angewendeten Wirkstoffe Metazachlor und Thiacloprid haben einen negativen Einfluss auf die Bienengesundheit. Daraufhin kündigte Minister Etgen an, dass die Anwendung von Thiacloprid fortan nicht mehr als „bienenungefährlich“ eingestuft wird, um so die Wirkung des Insektizides einzuschränken. Ein hundertprozentiger Verbot sei allerdings nicht wünschenswert, da dies die Rapskultur infrage stellen würde.

Kultivierung von Bioraps schwierig

Marc Weyland, der seit Kurzem aktive Direktor der ASTA, betonte daraufhin, dass die Kultivierung von Bioraps ohne Pflanzenschutzmittel momentan noch sehr schwierig sei. Der Wirkstoff Metazachlor wurde außerdem bereits als Folge der Trinkwasserproblematik eingeschränkt.

Nachdem er die Verlängerung des erfolgreichen „BeeFirst“-Projekts verkündete, gab Minister Etgen das Wort an Paul Jungels weiter. Der „über die Landesgrenzen hinaus bekannte und respektierte Berufsimker“ ist zuständig für die „fachliche Überwachung der züchterischen und selektionstechnischen Arbeiten“ des VSH (Varroa sensitive hygienic behaviour)-Projektes, das sich der Bekämpfung der sogenannten Varroamilbe widmet.

Biene soll resistenter werden

Ziel des Projektes ist das Züchten einer varroaresistenten Rasse, so Jungels weiter. Durch gezielte Kreuzungen soll die westliche Biene besser angepasst werden, erklärt Jungels und betont, dass es sich hierbei um eine klassische Zucht handelt, um die Abwesenheit genetisch bedingter Resistenzmechanismen zu kompensieren und dabei keinerlei Genmanipulationen durchgeführt werden.

Das VSH-Team besteht aus fünf ehrenamtlichen Imkergruppen, die sich in Luxemburg zusammengefunden haben, um die doch akute Varroa-Bedrohung zu entspannen. Da die genetische Vielfalt der Bienenpopulationen erhalten werden muss, wird eng mit Imkerkollegen aus Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden gearbeitet. Das VSH-Projekt wird jährlich mit 20.000 Euro vom Agrarministerium unterstützt. Das Programm, in das Minister Etgen „große Hoffnungen“ gesteckt hat, kann außerdem nach Ablauf der ersten drei Jahre auf zwei weitere Jahre verlängert werden.

Yannick Max

Mstvulux
25. August 2017 - 15.14

Zitat Einstein:=erfonnt Fir de resch ass et awer wichteg Beien ze schützen. Et muss een awer bedenken dass Beien "Nutztiere"sinn. Ohne Imker keine Bienen

plappermäulchen
23. August 2017 - 19.15

Merci ;)

Natacha Bardina
23. August 2017 - 12.22

*Daumen hoch* ?

plappermäulchen
23. August 2017 - 3.54

"Sag mir wo die Bienen sind, wo sind sie gebliiiiiieeeeben ...." Tja, sogar mir ist es aufgefallen, da sitze ich stundenlang auf meiner Terrasse, bewundere meine Blümchen, die blühenden Gurken- und Kirschtomatenpflänzchen ... und frage draufhin meinen Nachbarn, ob er dieses Jahr schon mal eine Biene gesehen hat. Er hat nicht ... ich auch nicht ... aber einige Hummeln (kleine Anekdote, meine damals 3jährige Tochter zeigte mir ganz stolz ihre frisch gefangene *Petzimëck*, wie sie die Hummel nannte, bis sie gestochen wurde) erbarmen sich meiner Flora, und, sehr schön anzusehen, die neuerdings häufiger auftretenden Taubenschwänzchen, die wie Kolibris anmuten und sehr fleissig sind. Achja, und die lieben zahlreichen Wespen, die sich unter meinen Radieschenblättchen tummeln, dort die Schädlinge fressen .... ab und zu mal vorbeischauen, wie mein Bier schmeckt ... scheinen Pestizide wohl zu ignorieren und bevölkern lieber meine giftfreie Terrasse, arrogantes Volk. Und nun überlege ich, der nur 10 Meter Luftlinie von einem Naturschutzpark weg wohnt, wo ich zuletzt einen Bienenstock gesehen habe ... fällt mir nichts dazu ein, ist schon einige Jährchen her ... gibt es da vielleicht Gesetze, dass in Wohngebieten keine Bienen gehalten werden dürfen? Ich weiss es nicht, bin kein Imker ... So, jetzt mal ein Schlückchen *Hunnegdrëpp* (muss allgemein sehr beliebt sein, ergatterte die letzte Flasche im Regal des Supermarktes) genehmigt und lese diesen Artikel. Mache mir so meine Gedanken ... ich bin vielleicht blöde oder ungebildet, aber ich verstehe so einiges nicht. 1. Hatten die Bienen nicht schon immer ein Parasitenproblem, so ne Art natürlichen Schmarotzer? Wie ist es mit den wilden Bienen? 2. *welche Pestizidrückstände aus Landwirtschaft und Imkereiwesen möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer der Bienen haben* ... ahaaa ...nur Bienen sind wichtig, und alle anderen Bestäuber? Und die Imkerei*wesen* versprühen Pestizide? Komische Wesen diese Imker ... 3. *dass die Kultivierung von Bioraps ohne Pflanzenschutzmittel momentan noch sehr schwierig sei* ... Bioraps und Pestizide ... tolle Mischung, ich dachte immer, Bio wäre ohne Pestizide ... da muss ich wohl meinen Einkaufszettel überdenken, ist Bio doch viel teurer als verseuchte Nahrungsmittel und weniger lang haltbar ... 4. *um die Abwesenheit genetisch bedingter Resistenzmechanismen zu kompensieren und dabei keinerlei Genmanipulationen durchgeführt werden* ... ähm, also was genetisch nicht vorprogrammiert ist umprogrammieren, damit es dann in den Genen drin ist ... aber nicht manipuliert? Ist mir zu hoch ... 5. *durch gezielte Kreuzungen soll die westliche Biene besser angepasst werden* ... gab es das nicht schon mal? Resultat: Killerbienen? Da kommen mir noch so einige Gedanken ... sind im Honig auch Pestizidrückstände feststellbar? Oder etwa auch in meiner geliebten *Hunnëgdrëpp*? Vielleicht vernichtet der Alkohol in Letzterer diese Schadstoffe ... oder doch nicht? Ach egal, wen störts, Hauptsache es schmeckt ;) Immerhin weiss ich jetzt, woher Donald Trump seinen Slogan her hat ......... Luxembourgian Bees First (kurz LBF) ... ich würde wissen, wem ich meine Stimme geben würde, wenn es in naher Zukunft eine solche Partei gibt (Sarkasmus) Aber ehe es soweit kommt, habe ich schon eine Lösung parat, frisch gegoogelt: Da gibt es Städter, die mangels an Bestäubungstierchen, ihre Pflanzen schütteln ... och schön, da habe ich doch gleich eine Lösung für meine Terrassenflora ... ... ich werde es gleich tun, jetzt nachts ... ich will nicht riskieren, dass meine Nachbarn mich beobachten und denken ich wäre jetzt total durchgedreht ... oder schlimmeres ...

mossong nico
22. August 2017 - 23.57

Der Mais macht alles Kaputt..Wo Mann hinseht Mais Mais und noch mehr Mais