Hochzeitstag und Fußball

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Was kann ein Tourist in Luxemburg, außer einem obligatorischen Fußmarsch durch die Innenstadt, an seinem Hochzeitstag anstellen? Richtig, er filmt ein Fußballspiel für seinen Youtube-Channel.

Am vergangenen Wochenende tummelten sich, wie an Sommertagen eben so üblich, eine ganze Menge an Touristen in der Hauptstadt. Unter ihnen zum ersten Mal auch Youtuber James Starling und seine Ehefrau, die nach Luxemburg gekommen waren, um ihren Hochzeitstag zu feiern.

Doch bereits unmittelbar nach dem Einchecken, beim ersten Blick aus dem Fenster – auf die Flutlichtmasten des Stade Hammerel – überkam den Fußballfan die Lust, und so wurde am Samstag das komplette Besichtigungsprogramm über den Haufen geworfen. In seinem Video erklärte er den Zuschauern, was es mit beiden Teams auf sich habe, die wenige Meter hinter seinem Hotelzimmer gegeneinander spielen würden: ein Fusionsverein gegen das Team, das die Glasgow Rangers aus der Europa League gekickt habe. „Ich hatte vorher noch nie was von Luxemburg gehört!“, fügte er hinzu.

„Worst matchday-experience ever!“

Doch Starling erlitt gleich am zweiten Tag seines Kurztrips eine herbe Enttäuschung: Nachdem er sich bereits über die wenigen Menschen auf den Straßen gewundert hatte, folgte vor den Toren des RFCUL-Stadions die Ernüchterung. Die Informationen, die er über die Ansetzung des Duells gegen Niederkorn erhalten hatten, stimmten nicht. Ohnehin hatte er sich den falschen Spielort ausgesucht, da das erste Heimspiel des Racing bekanntlich in Bonneweg ausgetragen wurde.

„Worst matchday-experience ever!“, so die niederschmetternde Aussage. Zurück im Hotel, musste er erst einmal die Flugpläne durchgehen: Ein Spiel um 16.00 Uhr könnte die Heimreise am Sonntagabend gefährden, da er noch den Bus für die Fahrt zum Flughafen einplanen müsse und zuhause noch jede Menge Arbeit auf ihn warten würde … Doch zumindest konnte nun das ursprüngliche Besichtigungsprogramm durchgezogen werden.

Mit seinem „Ustouss“ in der Hand

Der Mann aus Stowmarket, einer Kleinstadt im englischen Suffolk, schaffte es dann sonntags trotzdem zum Spiel. „Kaum jemand auf den Straßen“, wunderte er sich erneut beim Fußmarsch ins Stade Camille Polfer. Dort angekommen, wurde ihm dann gleich das Tageblatt-Sonderheft „Ustouss“ in die Hände gedrückt. „Ein Platz im Schatten“ sollte es dann schon sein. Inmitten der Progrès-Fans sah sich James das langersehnte Duell zwischen dem RFCU Lëtzebuerg und dem Progrès Niederkorn an.

„Das war verrückt. Eine unwahrscheinliche erste Hälfte“, meinte er völlig erstaunt bei der ersten Analyse nach Schlusspfiff. Am Flughafen folgten weitere Kommentare über das Spiel und dessen Schlüsselszenen. „Mir gefielen beide Teams!“ Ein (fast) perfektes Wochenende demnach …

Zu sehen gibt es das zwanzigminütige Video seit gestern auf den Facebook-Seiten der beiden Vereine oder auf dem Youtube-Channel „DeeJam“.