Samstag22. November 2025

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WetterHitze fordert mindestens sieben Tote in Frankreich und Spanien

Wetter / Hitze fordert mindestens sieben Tote in Frankreich und Spanien
Touristen mit Regenschirmen, um sich während einer Hitzewelle in der Nähe des Eiffelturms in Paris vor der Sonne zu schützen Foto: AFP/Ludovic Marin

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Die außergewöhnlich frühe und massive Hitzewelle ebbt zumindest in Südeuropa leicht ab – zugleich werden aber ihre dramatischen Auswirkungen bekannt: In Frankreich und Spanien sind mindestens sieben Menschen im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen gestorben, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.

In Frankreich seien zwei Menschen nach mit den hohen Temperaturen zusammenhängenden Schwächeanfällen gestorben, sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher am Mittwoch dem Sender BFM. Die Feuerwehr habe sich zudem um mehr als 300 Notfälle gekümmert.

Auch in Spanien wurden erste Fälle von Hitzetoten bekannt. Ein zwei Jahre altes Kind starb in der Region Katalonien, nachdem die Eltern es mehrere Stunden allein im Auto in der prallen Sonne zurückgelassen hatten. Die Feuerwehr fand zudem die Leichen zweier Menschen nach dem Ausbruch eines Feuers in der Provinz Lérida. Nach Angaben der Feuerwehr waren sie von den Flammen eingeschlossen worden, nachdem sie vergeblich versucht hatten, im Auto zu fliehen.

Wie die spanischen Behörden weiter mitteilten, starben bereits am Samstag zwei Menschen in Cordoba und in Barcelona vermutlich an den Folgen eines Hitzeschlags. Nach Angaben der Wetterbehörde erlebte Spanien den heißesten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Am Samstag waren in Huelva im Süden des Landes 46 Grad gemessen worden, eine neue Höchsttemperatur für den Monat Juni.

Eine endgültige Bilanz der Hitzetoten kann erst viel später gezogen werden. Die bislang schlimmsten Hitzewellen in den Jahren 2003 und 2022 führten nach Einschätzung von Experten in Europa zum vorzeitigen Tod von 70.000 beziehungsweise 62.000 Menschen.

Die erste „tropische“ Nacht

In Frankreich galt in vier Départements im Landesinneren am Mittwoch weiter die höchste Hitzewarnstufe. Das extreme Wetter hat zudem zu einer Debatte über die Ausstattung der Schulen ausgelöst, die in vielen Fällen nicht auf solche hohen Temperaturen vorbereitet sind. Am Dienstag hatten viele Schulen geschlossen, manche Lehrer unterrichteten ihre Klassen auf dem Schulhof. Der Juni war der zweitheißeste in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN) forderte, öffentliche Einrichtungen landesweit mit Klimaanlagen auszustatten. Die Grünen warfen dem RN vor, die Ursachen des extremen Wetters zu übersehen und nichts gegen den Klimawandel unternehmen zu wollen.

In Belgien sollte wegen der Hitze am Mittwochnachmittag erneut das Atomium geschlossen bleiben. Die Niederlande meldeten die erste „tropische“ Nacht, in der die Temperaturen nicht unter 20 Grad gesunken sind. Ein spanischer Fernsehsender zeigte derweil, dass sich in Sevilla ein Ei kochen ließ, indem der Topf direkt auf die Straße gestellt wurde. 

Nach Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist die derzeitige Hitzewelle nur ein Vorbote künftiger Wetterereignisse. „Durch den vom Menschen verursachten Klimawandel werden extreme Hitzewellen häufiger und intensiver. Damit müssen wir lernen zu leben“, sagte WMO-Sprecherin Clare Nullis in Genf. (AFP)