Tischtennis-WMHistorischer Achtelfinaleinzug der FLTT-Auswahl: „Verrückt, jetzt zu den besten 16 der Welt zu gehören“

Tischtennis-WM / Historischer Achtelfinaleinzug der FLTT-Auswahl: „Verrückt, jetzt zu den besten 16 der Welt zu gehören“
Die FLTT-Auswahl um Sarah De Nutte und Ni Xia Lian hat in der Gruppenphase drei Siege in vier Spielen gefeiert Archivbild: Manfred Schillings

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Mit einem 3:1-Erfolg im letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen Taiwan hat sich die Nationalmannschaft der Damen am Montag für das Achtelfinale bei der Endrunde der Tischtennis-Weltmeisterschaften in China qualifiziert. Damit hat die FLTT-Auswahl einen Platz unter den besten 16 Nationen sicher – ein historischer Erfolg für die Schützlinge von Trainer Tommy Danielsson.

Nach dem sensationellen Gewinn der Bronzemedaille im Damendoppel bei der WM vor elf Monaten in Houston (USA) standen Sarah De Nutte und Ni Xia Lian, vor wenigen Wochen bei der Europameisterschaft in München, erneut auf dem Podest. Beim diesjährigen Saisonhöhepunkt in Chengdu hatten sich beide, zusammen mit Tessy Gonderinger und Ariel Barbosa, mit dem Erreichen des Achtelfinales ein sehr hohes Ziel gesteckt.

Bei der Auslosung hatte Luxemburg, das im ITTF-Ranking auf Platz 25 steht, eine der schwersten Gruppen erwischt, sodass die Runde der letzten 16 eigentlich nur über Platz drei erreichbar schien. Für die Plätze eins und zwei kamen eigentlich nur Südkorea und Singapur infrage, die in der Weltrangliste die Positionen vier und neun einnehmen.

Gleich im ersten Gruppenspiel trafen Ni und Co. auf Südkorea. Die Begegnung, die eigentlich nur als guter Einstieg ins Turnier dienen sollte, war am Ende des ersten Tages nicht nur in der WM-Arena Gesprächsthema Nummer eins. Mit einem nicht für möglich gehaltenen 3:1-Triumph gegen die asiatischen Ballkünstlerinnen war ein direktes Weiterkommen im Bereich des Möglichen.

Hoffnung auf ein gutes Los

Nach der 0:3-Niederlage gegen Gruppensieger Singapur wurden die Luxemburgerinnen ihrer Favoritenrolle gegen den Iran (WR 49) gerecht, sodass ein Sieg am Montag gegen Thailand (WR 20) zum direkten Weiterkommen ausreichte.

Mit einem starken Auftritt bescherte De Nutte (WR 68) ihrem Team den perfekten Auftakt, mit einem unangefochtenen 3:0-Sieg (7, 9, 7) gegen Orawan Paranang (WR 118). Ihre Doppelpartnerin baute den Vorsprung mit ihrem Vier-Satz-Sieg (3, 6, -12, 10) gegen Jinnipa Sawettabut (WR 119) aus. Trotz starker Gegenwehr war Gonderinger (WR 299) anschließend mit 1:3 (9, -9, -7, -6) gegen Wanwisa Aueawiriyayothin (WR 371) unterlegen. Den Hoffnungen der Thailänderinnen machte Ni (WR 41) in der vierten Partie des Abends zunichte. Der 59-Jährigen, die sich seit Turnierbeginn in herausragender Verfassung befindet, war es vorbehalten, mit ihrem 3:2-Erfolg (5, -6, 9, -8, 6) gegen Orawan Paranang den dritten und entscheidenden Punkt einzufahren. Bei ihrer 20. WM-Teilnahme für Luxemburg hatte Ni, mit jeweils zwei Einzelerfolgen, maßgeblichen Anteil an den drei Gruppensiegen.

Es ist verrückt, jetzt zu den besten 16 Mannschaften der Welt zu gehören

Sarah De Nutte, über den historischen Sieg

„Es ist verrückt, jetzt zu den besten 16 Mannschaften der Welt zu gehören. Jeder von uns hat dazu beigetragen. Die Stimmung im Team ist natürlich ausgezeichnet und es macht einfach Spaß, hier zu spielen“, so die erste Reaktion von De Nutte, kurz nachdem sie mit ihren Teamkolleginnen die nächste Seite im Geschichtsbuch aufgeschlagen hatte.

Die Story findet ihre Fortsetzung in den nächsten Tagen. „Jetzt hoffen wir, auf einen Gegner zu treffen, gegen den wir eine Chance haben, also nicht China oder Japan. Das sind die mit Abstand besten Teams, gegen die es eines Wunders bedarf, um zu gewinnen. Gegen die anderen 13 Mannschaften können wir uns mehr oder weniger große Siegchancen ausrechnen. Jetzt gilt es abzuwarten, da die Auslosung erst am Dienstagabend, nach den letzten Gruppenspielen, stattfindet. Es spielt keine Rolle mehr, wie das Duell zwischen Singapur und Thailand ausgeht, da wir mit drei Siegen aus vier Partien ohnehin in der K-o.-Runde stehen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf die nächste Herausforderung“, so die bestgelaunte Landesmeisterin mit vorsichtigem Optimismus.

Die letzten Monate haben gezeigt, zu welchen außergewöhnlichen Leistungen die FLTT-Damen fähig sind. Neben dem Doppel Ni/De Nutte, das sich im ITTF-Ranking bis auf Rang drei vorgekämpft hat, spielt jetzt auch die Mannschaft im Konzert der Großen mit. Sollte es die Losfee diesmal gut meinen, so ist dem luxemburgischen Trio sogar ein Platz in den Top acht zuzutrauen.