Die Papstwahl ist auch eine Richtungswahl. Wo steuert die katholische Kirche mit mehr als einer Milliarde Gläubigen hin? Das Wort des Papstes hat Gewicht, der Pontifex ist über seine Kirche hinaus eine moralische Instanz in der Welt und damit auch im globalen Süden. Wenn ein Papst sich für Migranten und Minderheiten einsetzt, erzielt das eine Wirkung. Wenn er Schwule verurteilt, ebenso.
Der Papst hat also Einfluss auf die Politik. Die Politik versucht nun, Einfluss auf seine Wahl zu nehmen.
Das treibt mitunter seltsame Blüten. Zuletzt: Donald Trump im Papstgewand, als KI-Foto gepostet vom offiziellen Account des Weißen Hauses. Niveaulos, klar. Aber steckt nicht mehr dahinter? Immerhin wollen die USA einen Papst nach ihrem Gusto: stramm konservativ. Keinen „woken“, wie der verstorbene Franziskus einer war in den Augen von Trump und Co. Nicht zuletzt, weil er ihre menschenunwürdige Abschiebungspolitik kritisierte. Seinen Tod am Ostermontag begleitete die MAGA-Abgeordnete und Trump-Anbeterin Marjorie Taylor Greene derart in den sozialen Medien: „Heute gab es große Veränderungen in der globalen Führung. Das Böse wurde durch die Hand Gottes besiegt.“
Am Mittwoch beginnt nun das Konklave. „Kirche ist immer auch politisch“, sagt Théo Péporté, der ehemalige Sprecher der katholischen Kirche in Luxemburg, im Interview mit Tageblatt-Journalist Marco Goetz – es ist der Auftakt unserer Berichterstattung aus Rom.
In einer Welt, die weit nach rechts driftet, steht einiges auf dem Spiel. So haben Menschen, die ihr Land verlassen müssen, immer weniger Fürsprecher. Franziskus, das muss man ihm lassen, war einer von ihnen. Seine erste Reise als Papst führte ihn nach Lampedusa, zu den Flüchtlingen. In einer seiner letzten Aktionen pflückte er sich US-Vizepräsident JD Vance vor, wegen der Deportationen.
Was jedoch die Rolle der Frau in der Gesellschaft angeht, war der letzte Papst nicht besser als seine Vorgänger. Die katholische Kirche will die Frauen kleinmachen, daran ändert sich nichts, und genau das macht sie für jene interessant, die den gesellschaftlichen Backlash ebenso zum Ziel haben. Da sind sie Brüder im Geiste.
Womit wir wieder bei Trump wären. Aber nicht nur bei ihm. Auch in Europa (man denke etwa an Orbán oder Meloni) und ebenso in Luxemburg (nicht nur Kartheiser) gibt es diese Verfechter „traditioneller Werte“, die im Endeffekt nichts anderes wollen, als die Rechte von Frauen wieder abzuwerten. Jetzt hoffen sie auf einen konservativen Papst und legen sich für ihre Wunschkandidaten ins Zeug. In einer solchen Gemengelage sollten auch Humanisten und Atheisten genau hinschauen – woraus sich die Relevanz in der Berichterstattung für eine laizistische Zeitung wie das Tageblatt von selbst ergibt: Das geht uns alle an.
Unterdessen reagierte die katholische Kirche erwartungsgemäß auf Papst Donald: mit Entrüstung. Die Kardinäle, die den Papst wählen, sind noch nicht abgeschottet im Konklave. Sie bekommen demnach mit, was in der Welt passiert. Trumps Unding dürfte ihnen nicht entgangen sein und könnte für den US-Präsidenten zum erneuten Schuss ins eigene Knie werden. Trumps Auftreten sorgte zuletzt für die Wahlsiege der progressiven Kandidaten in Kanada und Australien. Beides waren auch Wahlen im Geiste der präventiven Abwehr eines unzuverlässigen und übergriffigen US-Präsidenten, seiner Vorstellungen und seiner Methoden. Es waren Statements der Wählerinnen und Wähler: Trump ist von allen guten Geistern verlassen, wir wollen nichts mit ihm zu tun haben und keinen an der Spitze, der auch nur ansatzweise so tickt wie er. Vielleicht ist das ja auch bis in den Vatikan vorgedrungen.
 
		    		 De Maart
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Den Trump geht an Geschicht an als Inkopentesten US President seit der Amerikanescher Geschichtr
JJ Hitler war eindeutig christlich ? Die Tatsache dass jemand getauft ist und nie aus der Kirche ausgetreten ist macht ihn noch nicht zum Christen .Haben Sie jemals eine Hitlerbiographie gelesen ? Uebrigens , Stalin ebenfalls getauft war 5 Jahre auf dem Priesterseminar in Tiflis , bekanntlich eine Kaderschmiede fuer Revolutionaire .
@HeWhocannot...
die Kirchen stammen von den Religionen.Wenn man Religiosität als "Wiederbesinnung,bedenken." definiert,dann sind auch Atheisten religiös.
Es geht um die Kirchen und die Anbetung von Göttern und die daraus resultierende Macht der Priester die von der Leichtgläubigkeit der Gläubigen immer gut gelebt haben.
Das klassische Argument von Atheismus-Kritikern ist immer Stalin und Mao,die sich als Atheisten bekannten. Nun war aber ein Hitler eindeutig christlich(Gott mit uns) und der Vatikan hofierte ihn und seine Schergen bis lange nach dem Krieg(Rattenlinie).
Will sagen,einige kranke Gehirne können eine Ideologie nicht über den Haufen werfen. Was bleibt ist das tausendjährige Elend das von der Religion ausgeht.
"Tantum religio potuit suadere malorum." Wie wahr.
Da wir endlich Trennung Kirche und Staat haben ist es wohl klar das Meinungen eines Papstes nur in seiner Glaubensgemeinschaft von Bedeutung sind.......mir ist das so lange wie breit was da ein Mann in Rom sagt!!!
Wird Donald bald als Papst direkt vom Allmächtigen auserwählt auf seinem Thron in der geschlossenen von Alcatraz die Welt regieren?🧐🤔👑👼🙏😜
Ich kann mir echt nicht einen Papst vorstellen, der mit Motorsäge herumspringt, demokratische Staatssysteme demontiert und weltweit zur Wahl rechtsextremer Parteien aufruft. Bitte den Schuss korrigieren.
@JJ
Sie verwechseln Religionen und Kirchen. Letztere sind vom Menschen geschaffene Institutionen, die sicherlich einer kritischen Betrachtung bedürfen. Erstere sind aber eine universelle Konstante des Menschseins.
Vor allem aber sehe ich kaum einen Unterschied zwischen religiösem Verhalten und einer streng atheistischen Weltsicht wie der ihren. Handelt es sich nicht auch um Missionierung und Proselytismus, wenn jegliche Existenz des übernatürlichen ausgeschlossen und als Resultat einer Gehirnwäsche definiert wird - was aber eher eine Frage des Glaubens denn des Wissens ist?
In dem Punkt sind (militante) Atheisten kein Deut besser als die borniertesten Gläubige... und machen ihre Aussage, Atheisten würden sich nicht in das Privatleben anderer einmischen, ungültig. Außerdem : Sie wissen doch sicher, was mit Gläubigen in der UdSSR (Staatsdoktrin : atheistisch) passiert ist? Mit Anhängern traditioneller Religionen in Sibirien? In China unter Mao? Kurz : auch den Atheismus kann man auf jene Spitze treiben, wo Menschen ausgegrenzt, verfolgt, umgebracht werden.
ëch gi mol dovun aus, dat ët nët dën Trump wor, deen déi KI-Foto gemaach houët..
ob schon, déi "Foto" ass nët schlecht..
Ein Atheist oder Humanist würde niemals in das Privatleben anderer Leute eingreifen oder versuchen es zu beeinflussen. Bei Religionen(fast allen) ist das nicht der Fall. Missionierung ist bis heute die Devise.Junge Gehirne werden von Apologeten "behandelt" bis es kein zurück mehr gibt. Die Masche ist unschlagbar.Da kommt man auch schnell auf 1 Milliarde Mitglieder.
Nur willensstarke Menschen können sich von der Hirnwäsche befreien wenn sie nicht das Glück hatten von "neutralen" Eltern erzogen worden zu sein.
Allein der Ausschluss der Priester und Kathecheten aus den Schulklassen hat schon viel gebracht.
Dass die Religionen auch Politik machen ist in allen Geschichtsbüchern hinterlegt,sogar in den heiligen Schriften.Ob Bibel,Koran oder Thora überall ist die Rede von Tod und ewigen Qualen.Ja sogar die Aufforderung Ungläubige zu töten und der Frauenhass sind im Angebot. Angst schüren,Peitsche und Zuckerbrot.
9/11 war ein trauriges Beispiel von Hirnwäsche in Gottes Namen.
Also ja. Wir Atheisten und Humanisten sind sehr interessiert am Ausgang dieser Prozedur der Papstwahl. Obwohl der ja nicht das letzte Wort hat in der Riege der Wachhunde im Vatikan. Es wurden schon einige Päpste ausgeschaltet oder sie sind frühzeitig in Rente gegangen.
Heilige Scheisse , geht es nicht noch pubertairer ? Tatsache ist doch , ueberall wo die Kirchen ( evangelisch wie katholisch ) traditionell , ant Woke sind speziell in Afrika da sind die Kirchenbaenke zum Bersten voll . In Europa , wo sie verzweifelt dem queeren Zeitgeist hinterherhechelt , da herrscht trostlose Oednis .Um in Zukunft ein Schisma zu verhindern , muesste sich die Kirche eigentlich afrikanisieren .