Sonntag26. Oktober 2025

Demaart De Maart

Kultur-NewsHäppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt

Kultur-News / Häppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt
  Quelle: Pexels

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

ZITAT DER WOCHE

Der Musiker Nosi
Der Musiker Nosi Foto: Jonas Diesing
Wéi ech „So Good“ fir d’éischt geteased hunn, hat ech keng konkret Erwaardungen, mee et ass séier kloer ginn, dass de Song eppes mat de Leit gemaach huet. Et ass als éischt op TikTok viral gaangen, ëmmer méi Videoen hunn d’Lidd benotzt, an d’Opmierksamkeet ass immens gewuess. Kuerz drop hu sech Labelen aus der ganzer Welt gemellt. Nodeems ech bei Disorder gesigned hunn, ass alles nach eng Kéier op en neien Niveau komm: „So Good“ ass an e puer vun de gréisste Playlisten op Spotify opgeholl ginn an huet och op BBC Radio 1 Airplay kritt, e grousse Moment fir mech. Ze gesinn, wéi de Song seng Plaz an der internationaler Dance-Zeen fënnt, war een onbeschreiflech schéint Gefill.

Nosi, luxemburgischer DJ und Produzent über seinen Deal mit dem britischen Plattenlabel „Disorder“

MUSIK Ein Durchbruch für Nosi

Was hat der luxemburgische DJ und Produzent Nosi mit dem britischen Duo Disclosure gemeinsam? Das Label: Nosi unterzeichnete für seine Single „So Good“ kürzlich einen Deal mit der britischen Plattenfirma Disorder. In Luxemburg vertreten Beast Records und Konektis Entertainment den Künstler. Mit Mitte zwanzig blickt er bereits auf einige private und berufliche Meilensteine zurück: Im jungen Alter überwand er eine Krebserkrankung; in den vergangenen Jahren eröffnete er als DJ die Konzerte von Paul Kalkbrenner, Steve Aoki, Robin Schulz, Calvin Harris und James Hype. Sein Song „So Good“ feiert derweil große Erfolge im Netz: Seit der Veröffentlichung am 7. Februar wurde er bereits 2,5 Millionen Mal auf Spotify abgespielt; er landete in der „Top 10“ der meistgenutzten Audiodateien auf Instagram und wurde 55.000 auf TikTok (Stand: 24. Februar) benutzt.


8


deutschsprachige Publikationen aus Luxemburg stehen bei der „Foire du livre de Bruxelles“ im Mittelpunkt

LITERATUR Luxemburg in Brüssel

Kultur | lx lädt nach Brüssel ein: Luxemburg unterhält vom 13. bis zum 16. März einen Stand bei der „Foire du livre de Bruxelles“. Die Verlagsszene wird durch Capybarabooks, Hydre Edition, KIWI E.L.G. und Editions Phi repräsentiert. Der Verlag Zoom éditions beteiligt sich an dem Atelier „Editer en francophonie“. Zu den Schriftsteller*innen vor Ort zählen unter anderem der Tageblatt-Journalist und Autor Jérôme Quiqueret, Ian De Toffoli, Florent Toniello, Corina Ciocârlie oder auch Lucien Czuga. Ein Gastland gibt es bei der Buchmesse nicht, doch liegt der Schwerpunkt dieses Jahr auf der deutschen Sprache und dem Thema „Wanderlust: un voyage à travers la littérature germanophone“. Aus dem Grund wartet Luxemburg mit acht Publikationen deutschsprachiger Autor*innen auf: 

  • Samuel Hamen, Wie die Fliegen, 2023, Diaphanes, Prix Servais 2024
  • Guy Helminger, Lärm, 2021, Capybarabooks, Prix Servais 2022
  • Ulrike Bail, wie viele faden tief, 2020, Conte Verlag, Prix Servais 2021
  • Francis Kirps, Die Mutationen, 2019, Hydre Editions, Prix Servais 2020
  • Elise Schmit, Stürze aus unterschiedlichen Fallhöhen, 2018, Hydre Editions, Prix
    Servais 2019
  • Margret Steckel, Mutterrache, 2023, Capybarabooks, Lëtzebuerger Buchpräis 2024
  • Chris Lauer, Gut verräumte Sternschnuppen, 2023, Limbus Verlag, Shortlist Prix
    Servais 2024
  • Tomas Bjørnstad, Von der schönen Erde. Fragmente & Skizzen, 2022, Editions Guy
    Binsfeld, Shortlist Prix Servais 2023

Neben dem Stand beteiligt sich Kultur | lx mit diversen Veranstaltungen am Programm der Buchmesse. Diese sind auf der Website kulturlx.lu vermerkt. 


SPRACHE Kulturminister Eric Thill bei der Unesco-Konferenz zu Sprachtechnologie 

Wanderausstellung „D’Lëtzebuerger Sproochen“ in Paris
Wanderausstellung „D’Lëtzebuerger Sproochen“ in Paris Foto: MinCult

„Luxemburg versteht seine sprachliche Vielfalt als klare Stärke“, so der Kulturminister Eric Thill (DP) in seiner Rede anlässlich der Konferenz „Language Technologies for All“ (LT4A) in Paris. „Durch den digitalen Fortschritt hat die luxemburgische Sprache einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Die zweite Ausgabe der internationalen Veranstaltung (24. bis 26. Februar) kreiste um die Unterstützung kleiner Sprachgemeinschaften und der Mehrsprachigkeit durch Technologie.

Thill bot vor Ort an, die entsprechenden digitalen Werkzeuge aus Luxemburg mit anderen Sprachgemeinschaften zu teilen. Gemeint sind vermutlich die Onlineangebote des „Zentrum fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS), darunter die vor Kurzem lancierte „Sproochmaschinn“ zur Text- und Sprachverarbeitung durch Künstliche Intelligenz. Für Thill stellen digitale Hilfsmittel jedenfalls einen wichtigen Baustein für „das Lernen der Sprache, die Inklusion und die Integration“ dar, wie er auf der Konferenz betonte.

Neben Thill waren auch der Computerlinguist vom ZLS, Christopher Morse, sowie die „Attaché Education RP Paris“ Claude Sevenig in Paris: Morse hielt eine Präsentation zu den Fortschritten im Bereich der digitalen Apps für die luxemburgische Sprache, Sevenig stellte die mehrsprachige Frühförderung vor. Am 21. Februar war zudem die Wanderausstellung „D’Lëtzebuerger Sprooch(en)“ zu sehen. Trug die Rapperin Nicool mit der Darbietung luxemburgischer Songs zum Kulturprogramm bei, bemühte sich Eric Thill des Weiteren um den Austausch mit Ernesto Ottone (Directeur général adjoint, Kultur bei der Unesco) und mit Tawfik Jelassi (Directeur général adjoint, Kommunikation und Information bei der Unesco): Im Gespräch war Luxemburgs Kandidatur, von 2025 bis 2029 Mitglied des exekutiven Komitees der Unesco zu werden. 


EVENT „Flash Back Fast Forward“ im Bridderhaus

Das Escher Bridderhaus blickt heute zurück: Ab 14 Uhr erhält das Publikum Einsicht in die Recherche der Kunstschaffenden, die 2024 in der Kultureinrichtung residierten. Der Fokus lag auf den Stichwörtern „Playtime“ und „Vernacular Spectacular“. In „Playtime“ ging es um den Einfluss von Kunstprojekten auf die Architektur und den urbanen Raum, während in „Vernacular Spectacular“ die Eigenschaften urbaner Architektur zentrales Thema waren. Bei dem Event präsentieren Lars Neugebauer, Alfredo Barsuglia, Andrea Pichl, Alix Van Ripato und Marcin Sobolev, Andrea Zsutty, Olga Maximova et Emilie Hirayama und CanTouchThis ihre Projekte. Auf dem Programm stehen zudem ein Atelier zu japanischer Marmorierungstechnik  (14 bis 17 Uhr), die Konferenz „Art & Jeu: Alfredo Barsuglia et Andrea Zsutty“ (15.30 bis 16.30 Uhr) sowie Führungen und Performances. Der Abend endet mit einem DJ Set von CNSLR (19.30 bis 22 Uhr). Eine Anmeldung ist nicht nötig, der Eintritt ist frei. Detaillierte Infos: bridderhaus.lu.


FILM Immersiver Pavillon beim Luxembourg City Film Festival

Im Rahmen des Luxembourg City Film Festival (6. bis 16. März) können Filmbegeisterte im Kulturzentrum Neimënster in Luxemburg-Stadt den „Immersive Pavilion 2025“ entdecken. Der Pavillon, früher als „Pavillon VR“ bekannt, zelebriert innovative Filmprojekte, welche das Publikum mittels Lichtprojektionen, auf KI basierenden Installationen und „Virtual Reality“ erleben können. Der Pavillon ist vom 6. bis zum 23. März täglich, kostenlos und ohne Voranmeldung zugänglich. Begleitend dazu läuft im „Ratskeller“ des Cercle Cité noch bis zum 6. April die Ausstellung „Entre réflexions et immersion“, die ebenfalls zwei immersive Arbeiten bereithält. Die Schau ist täglich geöffnet. Der krönende Abschluss: Der Film Fund Luxembourg prämiert im Zuge des „Luxembourg City Film Festival“ die „Meilleure expérience immersive“. In der Jury sitzen Juliette Duret, Vassiliki Khonsari und Bettina Leidl. Alle Informationen zu den gezeigten Filmen und weitere Details auf filmfund.lu und den Websites der Veranstaltungsorte.