Vor zwei Wochen hatten die DP-Politikerinnen Yuriko Backes und Lydie Polfer auf einer Pressekonferenz die weiteren Schritte des Tram-Ausbaus der Presse vorgestellt. Dabei ging es auch um die Trasse durch die Avenue de la Porte-Neuve in der Oberstadt, über die es im Vorfeld der Konferenz bereits Diskussionen gab und die nun von der neuen Mobilitätsministerin und der Hauptstadtbürgermeisterin nicht mehr als prioritär eingestuft wird.
Denn dadurch, dass die direkte Verbindung ins Stadtzentrum nicht gebaut werde, verändere sich die Struktur des gesamten Straßenbahnnetzes und somit seine Attraktivität, hieß es am Freitag von den Grünen. Von Westen her kommend müssen die Passagiere durch Umsteigen längere Fahrzeiten in Kauf nehmen, zudem droht die Überlastung des bestehenden Netzes zwischen den Haltestellen Hamilius und Place de l’Etoile. Außerdem fehlt dann eine Ausweichroute. So argumentierten jedenfalls der frühere Mobilitätsminister François Bausch und Co-Parteipräsident Meris Sehovic vor der Presse.
Elektorale Gründe bei Polfer
Für Bausch stelle die Entscheidung des Duos Backes/Polfer den nationalen Mobilitätsplan PNM2035 infrage. Sehovic befürchtet den Rückfall in „alte, dunkle Zeiten, in denen der Entwicklung hinterhergelaufen wurde, anstatt zu antizipieren“. „Der PNM ist ein Gesamtpuzzle, da kann man nicht einfach ein Puzzlestück herausnehmen“, unterstrich François Bausch, während Sehovic ein klares Bekenntnis zum nationalen Mobilitätsplan forderte, „nicht nur in Worten, sondern in Taten“. Um die Ziele des PNM bis 2035 zu erreichen, müssten pro Jahr zwei bis drei Kilometer Strecke zum Straßenbahnnetz hinzukommen. Dass die nun neben dem Ausbau nach Westen priorisierte Nord-Süd-Achse bis 2035 fertiggestellt ist, bezweifelt Bausch. Ohne die im PNM vorgesehenen Straßenbauprojekte würde die Tram-Baustelle für ein absolutes Verkehrschaos in der Hauptstadt sorgen. Zudem gebe es noch keine Studie zur Strecke. Bausch hegt demnach den Verdacht, dass der Straßenbahnausbau aus finanziellen Gründen von der neuen Regierung verlangsamt werden soll. Und dass Hauptstadtbürgermeisterin Lydie Polfer bis zu den nächsten Gemeindewahlen in fünf Jahren eine Großbaustelle im Stadtkern aus elektoralen Gründen unbedingt verhindern will.
Die Alarmstimmung begründen die beiden Grünen-Politiker mit Studien, die sie Ende März bei der Regierung eingefordert hatten und die sie Anfang Mai erhielten. Und diese zeigen klipp und klar, dass die Tram-Trasse durch die Avenue de la Porte-Neuve durchaus zu realisieren sei. Auch ohne Bäume zu fällen, was Backes und Polfer vor zwei Wochen als Gegenargument benutzt hatten, weshalb die Tram hier nicht entlangfahren könne. Diese Studien belegen, dass es drei Möglichkeiten für die Straßenbahn in der Avenue de la Porte-Neuve gäbe: Eine, in der der Autoverkehr im Einbahnsystem nur noch aus der Hauptstadt herauskäme, was laut Bausch zudem ein Gewinn für die Limpertsberger wäre, denn der Transitverkehr via „Pabeierbierg“ würde so unterbunden. Dann eine Variante, in der man auf die Bushaltestelle verzichtet, was eine leichte, aber durchaus zu realisierende Umorganisation des Busnetzes erfordern würde. Und letztendlich die Variante, bei der zwar neun Bäume gefällt werden müssten, die aber ansonsten sämtliche Verkehrs-Infrastrukturen unberührt ließe. Zudem würde der Stadtpark quasi als Kompensation sogar noch vergrößert werden.

De Maart

Gett dee Bausch sech dann net?
Soll dach zeréck op d'Eisebunn goen... mä déi huelen hien net, well dat wär eng Blamage fir de ganzen Betrieb.
@Bayrhammer Gust
Selbstverständleg déi G R E N G !
Hat noch immer nicht mitgekriegt das er nicht mehr Minister ist und noch nie Bürgermeister war.
@Pir, Wien, dei Greng, d‘Gemeng oder de Journalist den diesen Artikel geschriwen huet?
Sin daat Etuden dei' den FB aus dem Ministaer matgo'en geloos huet ?? Geklaut huet ??
Heen huet dei' Etuden jo lo net nei an Obtraag ginn, an bezuehlt !!!
- Antwort der Tageblatt-Redaktion -
Die Antwort auf Ihre Fragen findet sich im Artikel, erster Satz des vierten Absatzes:
„Die Alarmstimmung begründen die beiden Grünen-Politiker mit Studien, die sie Ende März bei der Regierung eingefordert hatten und die sie Anfang Mai erhielten.“
Alle Parlamentarier haben das Recht, von Ministerien umfassend über deren Arbeit unterrichtet zu werden. Die Kontrolle der Regierungsarbeit ist gemäß der Verfassung die Aufgabe des Parlaments.
Freundliche Grüße aus der Redaktion
Schummt iech