Fast wie gewohnt verlief das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring auch diesmal nicht ohne Rote Flagge ab. Nicht das trügerische Eifelwetter, sondern ein Stromausfall in der Boxengasse, bedingt durch eine defekte Kälteanlage, war die Ursache. Eigentlich hat der Grello-Porsche von Kevin Estre, Ayhancan Güven und Thomas Preining fast über die ganze Zeit das Rennen angeführt, dicht verfolgt vom Rowe-BMW von Augusto Farfus, Jesse Krohn, Raffaele Marciello und Kelvin van der Linde.

Der Grello fuhr auch als Erster durchs Ziel, bekam aber eine Zeitstrafe von 1:40 Minuten wegen dem angeblichen Verursachen eines Unfalls mit einem zu überrundenden Aston Martin. Dieser Unfall passierte bereits am Sonntagmorgen, jedoch wurde die Strafe erst kurz vor der Zieldurchfahrt rechtskräftig, da das Manthey Team einen Protest eingelegt hatte, der allerdings nicht zurückbehalten wurde. Für alle Zuschauer, ob vor Ort oder am Fernseher, sehr schade, dass dies nicht viel früher geklärt werden konnte. Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf erklärte: „Am Anfang des Wochenendes hatten wir noch ganz andere Gedanken, aber natürlich hat man immer vor, zu gewinnen. Es hat nicht das schnellste Auto gewonnen, sondern die Mannschaft, die die wenigsten Fehler gemacht hat. Das waren wir, und darauf sind wir stolz.“
Nächste Woche: Spa
Durch die Tatsache, dass am vorigen Wochenende die 24 Stunden von Le Mans stattfanden und am kommenden die 24 Stunden von Spa, waren dieses Jahr bedeutend weniger werksunterstützte GT3-Autos am Ring mit dabei und somit war es auch nicht überraschend, dass sich hinter den zwei Erstplatzierten die „Privatiers“ auf den Ehrenplätzen wiederfanden. Die schnellen Getspeed-AMG-Mercedes, die Falken-Porsche, der Scherer-Audi R8, die Abt-Lambos und die Walkenhorst-Aston Martin kamen aus verschiedenen Gründen frühzeitig nicht mehr für den Gesamtsieg in Frage.

Luxemburger Erfolg: Dylan Pereira und Carlos Rivas liefern fehlerfreies Rennen ab
Die beiden Luxemburger Dylan Pereira und Carlos Rivas holten mit ihren deutschen Teamkollegen Tobias Müller und Noah Nagelsdieck im 48 Losch Motorsport by Black Falcon Porsche souverän den Sieg in der Cup-2-Klasse, fuhren als ausgezeichnete Gesamtelfte durch das Ziel und ließen noch einige stärkere Autos hinter sich. Ein sichtlich glücklicher Dylan Pereira meinte: „Im Qualifying haben wir unser Auto gleich auf die Pole Position gesetzt. Die beiden Starts liefen perfekt, sodass wir über das ganze Rennen praktisch die Führung nie abgegeben haben. Am Schluss hatten wir eine Runde Vorsprung auf den Zweiten unserer Klasse.“ Er ging ebenfalls auf die Temperaturen ein: „Mit der Hitze hatte ich eigentlich keine großen Probleme, da ich es gewohnt bin, in noch heißeren Ländern Rennen zu fahren. Dennoch muss man bedenken, dass es im Auto zeitweise bis zu 60 Grad heiß ist und man gerne mal ein bis 1,5 Liter an Flüssigkeit verliert.“ Bei Pereira war die Freude groß: „Das gesamte 48 Losch Team hat über die gesamten 24 Stunden keinen einzigen Fehler gemacht. Diesen Erfolg zusammen mit einem großen Luxemburger Sponsor wie Losch und einem anderen Luxemburger Fahrer, Carlos Rivas, zu erreichen, ist etwas ganz Besonderes!“


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