Samstag1. November 2025

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FlandernGravel-WM im Radsport-Mekka mit Majerus, Schreiber, Diederich und Co. 

Flandern / Gravel-WM im Radsport-Mekka mit Majerus, Schreiber, Diederich und Co. 
Tim Diederich bestreitet seine dritte Gravel-WM in der Elite-Kategorie Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Traditionell findet zum Ende der Saison die Weltmeisterschaft im Gravelbike statt. Nach den beiden ersten Ausgaben im italienischen Veneto geht es dieses Jahr über einen Schotterkurs im radsportverrückten Flandern. Die Elite der Herren und Frauen fährt über 181 beziehungsweise 134 Kilometer von Halle quer durch den Wald von Brabant nach Leuven. In den verschiedenen Kategorien sind auch einige Luxemburger am Start.

Nachdem Tim Diederich bereits die ersten beiden Weltmeisterschaften und die Europameisterschaft in der Elitekategorie gefahren ist, hat sich der 35-jährige Luxemburger bereits letzten Sonntag die ersten 60 Kilometer der diesjährigen Strecke angeschaut und prognostiziert: „Die ersten 10, 20 Kilometer werden richtig chaotisch und sehr hektisch, weil es vom Start weg ziemlich schmal ist mit vielen Kurven.“ Zwar dürfte die schlammige Strecke bis zum Startschuss am Sonntag abgetrocknet sein, doch der Radsportler befürchtet tiefe, harte Spurrillen und bereits am Anfang Stürze und größere Rückstände unter den knapp 300 Elitefahrern.

Der 71. der letzten WM und 44. der EM hat seiner guten Form mit ein paar Straßenrennen den letzten Feinschliff verpasst und hat sich in den vergangenen Tagen den Schlussteil auch noch mal sehr gut angeschaut. Mit dem zweiten luxemburgischen Starter bei der Elite Loïc Bettendorff dürfte er es dennoch sehr schwer bekommen, denn am Start stehen Topfahrer wie der slowenische Titelverteidiger Matej Mohoric, Mathieu van der Poel, Vizeweltmeister Florian Vermeersch, Europameister Jasper Stuyven und der Weltmeister von 2022, Gianni Vermeers – um nur einige Sieganwärter zu nennen.

Mit Majerus und Schreiber

Bereits am Samstag startet die Frauenelite um Punkt 12 Uhr über die gleiche Strecke, aber mit nur einer Runde um Leuven (bei den Herren sind es zwei). Zwar ist die letztjährige polnische Weltmeisterin Katarzyna Niewiadoma nicht gemeldet, doch angefangen mit der belgischen Straßenweltmeisterin Lotte Kopecky oder der sehr starken Niederländerinnen Lucinda Brand, Fem van Empel oder Marianne Vos, sowie der französischen Gravelweltmeisterin von 2022 Pauline Ferrand-Prévot sind hier die besten Radsportlerinnen fast komplett vertreten. Aus Luxemburg stehen so auch Marie Schreiber und Christine Majerus WM am Start.

„Ehrlich, ich habe noch nie ein Gravel-Rennen bestritten“, sagt Majerus. „Es ist meine letzte Chance, hier teilzunehmen. Ich will einfach nur Spaß haben. Es wird nichts mehr an meiner Karriere ändern, ob ich hier ein kleines Resultat herausfahre oder nicht. Ich will andere Sachen entdecken, ohne mir einen großen Kopf machen zu müssen.“ Bereits am Donnerstag war die 37-Jährige, die am Ende dieser Saison ihre Karriere beenden wird, bei der Streckenbesichtigung dabei. „Ich hatte so viel Spaß, dass ich zu viel gemacht habe“, schmunzelt sie. „Vielleicht bereue ich das am Samstag, aber wenn die Beine dann nicht mitmachen, dann ist das eben so.“ 

Zur Unterstützung seiner Sportler schickt die FSCL einen Betreuer nach Flandern. Der wird allerdings Probleme haben, alle luxemburgischen Radsportler an den je vier Verpflegungs- und Tech-Zonen zu versorgen, denn nach der Frauenelite starten erst die männlichen Altersgruppen über 50 Jahre und dann nach 20 Minuten 122 Frauen im Alter von 19 bis 34 Jahre. Unter diesen rechnen sich Layla und Maïte Barthels durchaus Chancen aus. Die luxemburgischen Herren sind zudem mit dem erfahrenen Trio Pol Weisgerber, Philipp Bützow und Gilles Ruffato in der Gruppe der rund 250 Fahrer von 35 bis 39 Jahre vertreten.

Weisgerber freut sich auf die Herausforderung: „Es wird ein schnelles und schweres Rennen, da es keine Abfahrten zum Ausruhen gibt. Ich will mit einer guten Gruppe wegkommen und hinten raus wird das Rennen dann richtig lang. Nach meiner Hochzeit Mitte Juli hatte ich einen Monat Radsportpause, aber ich freue mich, vor Tonnen Zuschauern im Nationaltrikot bei einer WM zu fahren. Als Amateur ist das ein Highlight.“