16. Dezember 2025 - 17.32 Uhr
Dry JanuaryGesundheitsministerium unterstützt offiziell einen Monat Alkohol-Abstinenz im Januar
2026 bekommt ein Neujahrsvorsatz in Luxemburg einen institutionellen Schubs: Dry January, die internationale Challenge „einen Monat ohne Alkohol“, wird erstmals offiziell im Großherzogtum lanciert. Offiziell heißt: Mit höchstministerialer Unterstützung von Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV). Wer mitmacht, verpflichtet sich vom 1. bis 31. Januar zur Abstinenz – keine Ausnahmen, kein „nur ein Glas“. Hinter der Aktion stehen Gesundheitsdirektion, Fondation Cancer, CNAPA, arcus/Quai 57 und das Centre thérapeutique d’Useldange (CTU) – und eben jetzt auch das Gesundheitsministerium.
Die Initiatoren setzen dabei auf zwei Hebel: Begleitung und Messbarkeit. Auf dryjanuary.lu können sich Teilnehmende registrieren und bekommen über den Monat hinweg Tipps und Motivationsnachrichten. Dazu kommt die offizielle App Try Dry, entwickelt vom britischen Verein Alcohol Change UK, der die Aktion 2013 ins Leben gerufen hat. In der App lassen sich alkoholfreie Tage zählen, Ersparnisse anzeigen und kleine Gesundheits-Meilensteine verfolgen. Es ist das Prinzip „Gamification“: Unangenehme Dinge in ein Spiel verwandeln.
Vor allem aber, so die Idee, eröffnet ein Monat ohne Alkohol einen ehrlichen Blick auf Routinen: Warum trinke ich? Wann? Mit wem? Und wie schwer fällt es mir, es zu lassen? Gesundheitsministerin Martine Deprez wirbt dafür, die Aktion nicht als strenge Januar-Prüfung zu verstehen: Wer im Januar nicht kann oder will, könne das Prinzip auch in einem anderen Monat ausprobieren. Das Ziel soll ein dauerhaft bewusster Umgang mit der Substanz sein, die in Luxemburg rein rechnerisch alle 30 Stunden für einen Toten sorgt. 2019 waren sieben Prozent der Todesfälle im Land mittelbar auf Alkoholkonsum zurückzuführen.
De Maart

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